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26.04.2013 23:02:58

Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum Karbonauto: Die Milliardenwette, von Christine Hochreiter

Regensburg (ots) - BMW hat das Rennen um das Karbon-Auto eröffnet. Experten schätzen den Vorsprung gegenüber der Konkurrenz aktuell auf zwei bis fünf Jahre. Die spannende Frage lautet aber schon jetzt, ob sich diese Strategie am Ende für den Konzern auch auszahlen wird. Der Plan war und ist es, die gesamte Prozesskette selbst zu handeln und zu kontrollieren - angefangen von der eigenen Produktion von Karbonfasern über deren Verarbeitung zu Gelegen, dem "Verbacken" der Gelege mit Kunststoffharz zu Bauteilen bis zur Endmontage des i3 als erstem Produkt. Dafür gibt der weiß-blaue Autobauer so richtig Geld aus: Allein die Werkserweiterung in Leipzig hat 400 Millionen Euro gekostet. Insgesamt werden von den Eigentümern des Unternehmens mehrere Milliarden Euro in das Mega-Projekt fließen. Ein komplett neues Auto in einer neuen Fabrik mit einem neuen Werkstoff - so konsequent ist noch kein Autobauer die E-Straße entlang gefahren. Andere setzen mehr oder weniger auf herkömmliche Fahrzeugarchitekturen - mit Elektroantrieb. Die Idee war und ist es aber auch, eine komplett neue Produkt- und Markenwelt zu kreieren, denn mit einem austauschbaren Allerweltsdesign würde BMW wohl keine Freude an den sicherlich nicht billigen Autos wecken können. Konzernchef Norbert Reithofer geht mit dem "Project i" ein großes Risiko ein. Doch er weiß: Um den Erfolgskurs dauerhaft halten zu können, muss sich BMW neu erfinden. Vom Geschäftsmodell Premium rückt der Autobauer konsequenterweise auch bei der Submarke i nicht ab, die für Nachhaltigkeit und ein neues Mobilitäts- und Dienstleistungskonzept steht. Der Autobauer setzt alles auf die schwarze Faser. Die Milliardenwette auf Karbon wagt derzeit kein anderer Autohersteller der Welt. Die Konkurrenz will offensichtlich erst abwarten, ob BMW mit dem neuen Super-Werkstoff Erfolg hat. Zunächst dürften i-Modelle eine Nische sein, aber wenn das Thema Karbon funktioniert, haben die Wettbewerber das Nachsehen.

Originaltext: Mittelbayerische Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62544 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62544.rss2

Pressekontakt: Mittelbayerische Zeitung Redaktion Telefon: +49 941 / 207 6023 nachrichten@mittelbayerische.de

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