07.11.2013 20:58:58
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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Tebartz-van Elst/Kirchenaustritte: "Der letzte Tropfen" von von Katia Meyer-Tien
Regensburg (ots) - Plakativer als mit dem Begriff "Tebartz-Effekt"
kann man den plötzlichen Anstieg von Kirchenaustritten kaum betiteln.
Und mit Sicherheit waren die Schlagzeilen um den Neubau des Limburger
Bischofsitzes für viele Kirchenmitglieder der Tropfen, der das Fass
zum Überlaufen brachte. Aber es tropfte bereits lange und stetig. Die
Diskrepanz zwischen gepredigter Bescheidenheit und gelebter
Herrlichkeit ist der katholischen Kirche seit Jahrhunderten zu eigen
und in den kostspieligen Bauplänen des Franz-Peter Tebartz-van Elst
nur besonders deutlich zu Tage getreten. Schwerer dürfte für viele
Katholiken gewogen haben, dass sich hier einmal mehr gezeigt hat, wie
intransparent die Organisation Kirche arbeitet und wirtschaftet.
Gläubig sein heißt nicht gutgläubig sein, und angesichts der enormen
wirtschaftlichen Bedeutung der Kirche möchte so mancher
Kirchensteuerzahler lieber wissen statt glauben. Zumal der Glaube an
die Kirche auch als moralische Instanz gerade durch das Bekanntwerden
der unzähligen Missbrauchsfälle und die schleppende Aufklärung dieser
Fälle auf eine harte Probe gestellt wird. Bischof Tebartz ist nicht
allein schuld daran, dass die Menschen die Kirche verlassen. Er steht
nur exemplarisch für all die Kirchenmänner, die vergessen zu haben
scheinen, dass Kirchendienst vor allem eines sein sollte: Dienst für
die Menschen.
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