01.10.2015 21:32:38
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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Dagmar Unrecht zur Familiensynode im Vatikan
Regensburg (ots) - Ab Sonntag werden Bischöfe aus der ganzen Welt
in Rom über den künftigen Kurs in der Familienpolitik diskutieren.
Homo-Ehe, Scheidung, Abtreibung, Verhütung - die Liste der
Streitthemen ist lang. Die Meinungen der Kirchenmänner gehen weit
auseinander, das wurde schon vor einem Jahr beim Vorbereitungstreffen
deutlich. Während die Konservativen am traditionellen Ehe- und
Familienbild festhalten, vertreten andere Würdenträger - gerade aus
Deutschland - modernere Positionen. Papst Franziskus hat die heikle
Aufgabe, zwischen beiden Lagern zu vermitteln. Er muss die Einheit
der Kirche erhalten und zugleich ihre Öffnung vorantreiben - ein
schwieriger Spagat . Als Global Player ist die Katholische Kirche je
nach Region mit unterschiedlichen Problemen konfrontiert. In Europa
laufen ihr die Gläubigen in Scharen davon. Der rigide Umgang mit
wiederverheirateten Geschiedenen oder die altmodischen Ansichten über
Sexualität passen nicht zur Lebenswirklichkeit vieler Christen in
Europa. Sie kehren der Kirche den Rücken, weil sie sich nicht
verstanden fühlen. Zudem findet Glaube oder Sinnsuche immer mehr im
Privaten statt, ohne Amtskirche. Einen radikalen Kurswechsel wird es
im Vatikan sicher nicht geben. Doch allein das Einberufen der Synode
unterstreicht den Reformwillen des Papstes. Ob er sich durchsetzen
kann, muss sich zeigen.
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