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29.09.2017 19:37:56

Mittelbayerische Zeitung: Feigenblatt / Kommentar zu "Schröders Engagement bei Rosneft"

Regensburg (ots) - Man könnte, wie Gerhard Schröder das beansprucht, die Wahl des Alt-Kanzlers in den Aufsichtsrat des Ölkonzerns Rosneft als Privatsache eines Rentners abtun. Aber das ist sie natürlich nicht. Der russische Konzern ist in den vergangenen Jahren unter Leitung des Putin-Vertrauten Igor Setschin von einer kleinen Ölfirma zum globalen Akteur aufgestiegen. Der russische Staat hält nicht nur viele Anteile an Rosneft, sondern der Konzern ist zugleich der größte Steuerzahler. Er ist wirtschaftlich und politisch eine Macht. Die Aufgabe des Bundeskanzlers a.D. im Aufsichtsgremium dürfte nun weniger die des Kontrolleurs von Setschin sein, sondern die eines Feigenblattes. Dass sich der Putin-Freund als Fürsprecher der Aufhebung von Sanktionen und für das Akzeptieren der Annexion der Krim ausspricht, wird in russischen Medien gefeiert. In der SPD dagegen graust man sich.

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