19.11.2015 22:23:37
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Mittelbayerische Zeitung: Der Neben-Regent / Kommentar zum Machtkampf in der CSU
Regensburg (ots) - Horst Seehofer hat Markus Söder so
zurechtgestutzt, wie es jeder machtbewusste Chef machen würde, dem
ein Mitarbeiter fortgesetzt und lustvoll gegen das Schienbein tritt.
Seit Monaten bringt sich Finanzminister Markus Söder mit Statements
zu Gott und der Welt als Neben-Ministerpräsident in Stellung.
Seehofer hat das mit wachsendem Groll verfolgt. Das Machtwort war
aber erst fällig, als sein Kronprinz in spe nach den Attentaten von
Paris verbal völlig entgleiste und seine verfehlte Verquickung von
Terror und Zuwanderung bundesweit als CSU-Linie wahrgenommen wurde.
Dabei hatten Seehofer und der CSU-Vorstand beides ausdrücklich und zu
Recht nicht vermengt. Söder hat sich mit seiner Position isoliert.
Viel Rückhalt vom rechten Rand in sozialen Netzwerken ändert daran
nichts. Im Gegenteil: Der Beifall von falscher Seite sollte ihm zu
denken geben. Söder zeigt sich nun zerknirscht. Es wird sich zeigen,
wie lange dieser Anflug von Demut anhält. Tatsächlich hat sich in
dieser Debatte erneut gezeigt, was Söders größtes Manko ist: Es ist
er selbst und sein fataler Hang, nicht zu spüren, wo er Grenzen
verletzt. Große Mitleidsbekundungen für den von Seehofer Gescholtenen
sind deshalb fehl am Platz. Wer es gut mit ihm meint, sollte ihn
lieber zum Nachdenken in Klausur schicken.
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Pressekontakt: Mittelbayerische Zeitung Redaktion Telefon: +49 941 / 207 6023 nachrichten@mittelbayerische.de
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