08.10.2017 22:03:57
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Mittelbayerische Zeitung: Der "ewige" Revolutionär / Kommentar zum 50. Todestag von Ernesto Che Guevara
Regensburg (ots) - Er ist bekannter als jeder amtierende
Regierungschef, seine weltweite Popularität übertrifft selbst die des
Papstes, rund um den Globus ziert sein Konterfei Fahnen, T-Shirts,
Anstecknadeln - seit Jahren und für Jahre. Che, der "ewige"
Revolutionär und unermüdliche Kämpfer gegen Imperialismus und
Kapitalismus, ist längst zum Mythos geworden, zur Kult-Figur, zur
Pop-Ikone. Und er wird es wohl immer bleiben. Woher dieses Image
kommt, der Ruf, den er bis heute genießt, die Bewunderung, die ihn
verfolgt? Che war nicht einfach ein Kriegsheld, obwohl er es war. Che
war nicht einfach ein Volkstribun, obwohl er es war. Che war - später
nicht einfach ein Politiker, obwohl er es war. Che war vielmehr ein Konglomerat von all dem. Und Che war vor allem eines: chévere - was in Kuba so viel heißt wie lässig. Dort erzählt man sich die Anekdote, wie es dazu kam, dass Che am 26. November 1959 Präsident der Nationalbank wurde, mit einem breiten Grinsen: Bei einer Sitzung der revolutionären Führung fragte Fidel, ob es einen "economista", also einen Volkswirtschaftler, in der Runde gäbe, worauf Che, der wieder einmal nur mit halbem Ohr zugehört und "comunista" (dt. "Kommunist") verstanden hatte, die Hand hob. So wurde er in das Amt befördert, wovon noch heute Banknoten aus jener Zeit mit seiner Unterschrift zeugen. Legendär ist auch das Zitat, das ihm zugeschrieben wird, als ihn der kubanischstämmigen CIA-Agenten Felix Rodríguez in Bolivien nach seiner Festnahme verhörte: "Sagt Fidel, dass die Revolution anderswo siegen wird, sagt meiner Frau, sie soll alles vergessen, wieder heiraten und glücklich sein, und sagt den Soldaten, sie sollen gut zielen." Tatsächlich war Ernesto Che Guevara aber gescheitert. Nicht erst in Bolivien, schon weit davor bei seinen Kriegsabenteuern in Algerien und im Kongo - und genau genommen auch in Kuba selbst. Er, der geniale Stratege, der sein Herz stets auf der Zunge trug, war nie ein Diplomat. Und genau deshalb kam es auch zum Zerwürfnis mit Fidel Castro, zu der Aussage, dass "andere Länder meine bescheidenen Anstrengungen verlangen" - und zu seinem frühen Tod.
nicht einfach ein Politiker, obwohl er es war. Che war vielmehr ein Konglomerat von all dem. Und Che war vor allem eines: chévere - was in Kuba so viel heißt wie lässig. Dort erzählt man sich die Anekdote, wie es dazu kam, dass Che am 26. November 1959 Präsident der Nationalbank wurde, mit einem breiten Grinsen: Bei einer Sitzung der revolutionären Führung fragte Fidel, ob es einen "economista", also einen Volkswirtschaftler, in der Runde gäbe, worauf Che, der wieder einmal nur mit halbem Ohr zugehört und "comunista" (dt. "Kommunist") verstanden hatte, die Hand hob. So wurde er in das Amt befördert, wovon noch heute Banknoten aus jener Zeit mit seiner Unterschrift zeugen. Legendär ist auch das Zitat, das ihm zugeschrieben wird, als ihn der kubanischstämmigen CIA-Agenten Felix Rodríguez in Bolivien nach seiner Festnahme verhörte: "Sagt Fidel, dass die Revolution anderswo siegen wird, sagt meiner Frau, sie soll alles vergessen, wieder heiraten und glücklich sein, und sagt den Soldaten, sie sollen gut zielen." Tatsächlich war Ernesto Che Guevara aber gescheitert. Nicht erst in Bolivien, schon weit davor bei seinen Kriegsabenteuern in Algerien und im Kongo - und genau genommen auch in Kuba selbst. Er, der geniale Stratege, der sein Herz stets auf der Zunge trug, war nie ein Diplomat. Und genau deshalb kam es auch zum Zerwürfnis mit Fidel Castro, zu der Aussage, dass "andere Länder meine bescheidenen Anstrengungen verlangen" - und zu seinem frühen Tod.
OTS: Mittelbayerische Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/62544 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_62544.rss2
Pressekontakt: Mittelbayerische Zeitung Redaktion Telefon: +49 941 / 207 6023 nachrichten@mittelbayerische.de
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