18.04.2013 18:45:00
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Mindener Tageblatt: Kommentar zu: Von der Leyen und die Frauenquote / Wer zuletzt lacht ...
Minden (ots) - Die rot-grüne Opposition hatte bestimmt nicht
wirklich daran geglaubt, dass sie mit dem taktischen Vorstoß ihrer
neuen Bundesratsmehrheit zur Frauenquote die schwarz-gelbe Koalition
im Bundestag ins Wanken bringen könne - gerade mal ein halbes Jahr
vor der Wahl. Aber ein bisschen vorführen wollte man die
innerparteilich bisher stets unterlegenen Quotenbefürworterinnen in
der Union nun doch, speziell deren Frontfrau Ursula von der Leyen.
Die macht zumal der SPD ja in "Hase-und-Igel"-Manier auf zahlreichen
eigentlich ursozialdemokratischen Feldern von der Kinderbetreuung bis
zur Lebensleistungsrente seit langem das Leben schwer: Wo immer die
SPD soziale Forderungen erhebt - Frau von der Leyen ist schon da. So
jetzt auch in der Quotenfrage: gerade noch hat die Arbeitsministerin
den Kampf darum in der eigen Partei verloren, musste einen ihren
erklärten Zielen zuwiderlaufenden Parteitagsbeschluss sowie die klare
Koalitionsansage hinnehmen: Mit uns nicht. Am Ende des rot-grünen
Wahlkampfmanövers aber steht - wenn auch erst für 2020, aber immerhin
der verbindliche Frauenanteil in Aufsichtsräten börsennotierter und mitbestimmungspflichtiger Unternehmen im Wahlprogramm der Union, abgesegnet von den regierenden Parteichefs Merkel und Seehofer. Kein Wunder, dass die Konservativen in der eigenen Partei (und jenseits davon) - einmal mehr - schäumen, die Liberalen nicht amüsiert sind und die stets konziliant auftretende von der Leyen sich vermutlich ins Fäustchen lacht. Schließlich musste sie ihrer Partei nicht mal mit irgendetwas drohen, es genügte die Vorstellung. Die verbitterten Schmähungen frustrierter Gegner bei Freund und Feind steckt die Politikerin jedenfalls locker weg. Sie hat unverhofft ein ihr wichtiges Ziel erreicht - und nebenbei gerade ein weiteres Mal gezeigt, wie sie das Machtspiel inzwischen beherrscht. Dass sie dereinst bei der Merkel-Nachfolge ein gewichtiges Wort mitreden wird, ist augenfälliger denn je. Wenn sie dann noch genug (Partei)freunde hat.
der verbindliche Frauenanteil in Aufsichtsräten börsennotierter und mitbestimmungspflichtiger Unternehmen im Wahlprogramm der Union, abgesegnet von den regierenden Parteichefs Merkel und Seehofer. Kein Wunder, dass die Konservativen in der eigenen Partei (und jenseits davon) - einmal mehr - schäumen, die Liberalen nicht amüsiert sind und die stets konziliant auftretende von der Leyen sich vermutlich ins Fäustchen lacht. Schließlich musste sie ihrer Partei nicht mal mit irgendetwas drohen, es genügte die Vorstellung. Die verbitterten Schmähungen frustrierter Gegner bei Freund und Feind steckt die Politikerin jedenfalls locker weg. Sie hat unverhofft ein ihr wichtiges Ziel erreicht - und nebenbei gerade ein weiteres Mal gezeigt, wie sie das Machtspiel inzwischen beherrscht. Dass sie dereinst bei der Merkel-Nachfolge ein gewichtiges Wort mitreden wird, ist augenfälliger denn je. Wenn sie dann noch genug (Partei)freunde hat.
Originaltext: Mindener Tageblatt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71694 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71694.rss2
Pressekontakt: Mindener Tageblatt Christoph Pepper Telefon: (0571) 882-/-248 chp@mt-online.de

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