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Luft nach oben 30.03.2024 22:39:00

Microsoft, NVIDIA & Co.: Welche der Magnificent 7-Aktien wird zum Jahresende die höchste Börsenbewertung haben?

Microsoft, NVIDIA & Co.: Welche der Magnificent 7-Aktien wird zum Jahresende die höchste Börsenbewertung haben?

• Magnificent Seven sorgen für Börsenrally
• Microsoft wertvollste Mag 7-Aktie
• NVIDIA könnte Microsoft ablösen

Die sieben Mega-Cap-Aktien Tesla, Meta Platforms, Amazon, Google-Mutter Alphabet, NVIDIA, Apple und Microsoft, auch "Magnificent Seven" genannt, haben schon im letzten Jahr für satte Gewinne an den Märkten gesorgt und gönnen sich auch in 2024 bisher keine Pause. Getragen wird die techlastige Gruppe zum einen von Hoffnungen auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed, die in diesem Jahr bisher zwar noch keine Zinsänderungen vornahm, insgesamt jedoch drei Zinssenkungen in 2024 in Aussicht stellte. Als erste Notenbank wandte sich erst kürzlich die Schweizerische Nationalbank von ihrer strikten Geldpolitik ab und senkte den Leitzins in einem überraschenden Schritt um 25 Basispunkte auf 1,5 Prozent.

Zum anderen profitieren die "Glorreichen Sieben" vom KI-Boom, der Anleger schon 2023 in Atem hielt, aber auch 2024 noch nichts an seiner Schlagkraft eingebüßt hat. So haben sich die Tech-Konzerne der neuartigen Technologie rund um generative künstliche Intelligenz und Large Language Models (LLMs) geöffnet und arbeiten an einer Integration dieser in ihre Produkte beziehungsweise haben dies bereits getan.

Microsoft mit höchster Börsenbewertung

Vor dem Hintergrund des KI-Trends hat sich auch in puncto Börsenbewertung bereits einiges bei den Mag 7 getan. So hat beispielsweise Microsoft mittlerweile den iKonzern Apple als wertvollstes Unternehmen der Welt abgelöst. So zählt der Computerhersteller mittlerweile eine Marktkapitalisierung von mehr als drei Billionen US-Dollar. Apple folgt mit einem Börsenwert von "nur" 2,66 Billionen US-Dollar. Wer sich im Zuge des Hypes rund um künstliche Intelligenz jedoch besonders weit vorgeschoben hat, ist der Chipdesigner NVIDIA. So kommt das Unternehmen mittlerweile auf eine Marktkapitalisierung von 2,36 Billionen US-Dollar und pirscht sich damit immer näher an die beiden Tech-Größen heran. Geht es nach der Nachrichtenplattform The Motley Fool, könnte NVIDIA jedoch bis Ende diesen Jahres zur wertvollsten Magnificent-Seven-Aktie avancieren.

NVIDIA-Aktie mit großem Potenzial

Dafür spricht nicht nur die phänomenale Börsenrally, die NVIDIA innerhalb der letzten zwölf Monate an den Tag gelegt hat (+254,76 Prozent). Auch der Geschäftsbericht für das Jahr 2023 sorgte bei Anlegern für strahlende Gesichter: So konnte der Chipdesigner seinen Umsatz verdreifachen und auch das Gewinnwachstum zog noch schneller an als erwartet. Die Nachfrage nach den KI-Chips und dem Tech-Infrastruktur-Angebot NVIDIAs scheint ungebrochen, sodass sich das Unternehmen die Marktführerschaft in diesen Bereichen weiterhin noch sichern dürfte, auch wenn die Konkurrenz wie durch AMD oder Intel größer wird. Davon zeigte sich NVIDIA-CEO Jensen Huang im Interview mit Standford University-Professor John Shoven erst kürzlich jedoch völlig unbeeindruckt und betonte die große Leistungsfähigkeit der eigenen Chips, die die der Konkurrenz um Längen schlagen würde.

Neue Produkte in petto

Zudem ruht sich der Chiparchitektur auch nicht auf seinen Erfolgen aus, sondern arbeitet kontinuierlich an neuen Produkten. So präsentierte Huang erst kürzlich die neue Generation von NVIDIAs Computerplattform, die den Namen "Blackwell" trägt und den "Antrieb einer neuen industriellen Revolution" durch KI darstellen soll, wie im Zuge der eigenen Entwicklerkonferenz GTC verlautet wurde.

Auf dem Weg zu neuen Märkten

Angesichts der neuen Produktpalette und laufender Innovationen ist es darüber hinaus durchaus denkbar, dass NVIDIA künftig auch noch neue Märkte durchdringen wird, in denen das Unternehmen bisher noch nicht tätig ist, argumentiert The Motley Fool. So hat NVIDIA schon im Januar angekündigt, fortan auch PC-Chips herzustellen und könne sich künftig dementsprechend auch auf solchen Märkten etablieren, die aktuell noch in den Kinderschuhen stecken, wie das Metaversum oder das autonome Fahren. Neue Anwendungsfälle für NVIDIA-Technologie werden in einer zunehmend digitalen und KI-gesteuerten Welt sicherlich nicht schwer zu finden sein.

Davon geht auch NVIDIA selbst aus, wie im Rahmen der jüngsten Zahlenvorlage deutlich wurde. So betonten CEO Huang sowie CFO Colette Kress gleichermaßen, dass der Chipdesigner auch künftig davon ausgehe, dass "die Nachfrage größer als unser Angebot" sei. So meinte Huang im Earnings Call: "Mit all den neuen Produkten ist die Nachfrage größer als das Angebot. Und das liegt ja auch in der Natur von neuen Produkten."

Warnung vor Blasengefahr

Es gibt jedoch auch Stimmen, die die NVIDIA-Aktie nach ihrem starken Lauf bereits im Blasen-Territorium sehen. So beispielsweise Krisenprophet Jeremy Grantham, der innerhalb der Tech-Superblase mittlerweile noch eine KI-Blase ausgemacht haben will, wie er jüngst in einem Blogartikel erklärte.

Anderer Meinung ist hingegen JPMorgan-Stratege Mislav Matejka, wie er in einer Notiz schreibt, die "Advisor Perspective" vorliegt. "Die sehr starke Outperformance der Magnificent Seven gibt zwar Anlass zur Besorgnis, aber wir stellen fest, dass die Gruppe angesichts der Gewinnentwicklung derzeit weniger gedehnt gehandelt wird als noch vor einigen Jahren", so der Analyst.

UBS stockt NVIDIA-Kursziel auf

Jüngst stockte außerdem die Schweizer Großbank UBS ihr Kursziel für die NVIDIA-Aktie auf. So sieht die Bank den Anteilsschein nun bis auf 1.100 US-Dollar steigen, nachdem das vorherige Ziel lediglich bei 800 US-Dollar gelegen hatte. Seine Kaufempfehlung bekräftigte das Finanzinstitut zudem. Nach Meinung von UBS-Analyst Timothy Arcuri befände sich der Chipdesigner vor einer ganz neuen Nachfragewelle vonseiten globaler Unternehmen und Staaten.

Noch Luft nach oben

The Motley Fool argumentiert außerdem, dass NVIDIA von der Wall Street sogar noch unterschätzt werde. Dies hätte sich im Rahmen der letzten vier Quartale gezeigt, als es das Chipunternehmen jedes Mal schaffte, die bereits hoch gesteckten Erwartungen des Marktes noch zu schlagen. So sei es auch wahrscheinlich, dass die aktuelle EPS-Schätzung in Höhe von 24,50 US-Dollar angesichts des kräftigen Rückenwindes, den das Unternehmen aktuell erfährt, noch zu niedrig gegriffen sei. Noch müsste die NVIDIA-Aktie weiter zweistellig steigen, wenn sie Microsofts Marktkapitalisierung einholen wolle. Angesichts der Vormachtstellung bei künstlicher Intelligenz gegenüber anderen Unternehmen liege dies jedoch durchaus im Bereich des Möglichen, meint Autor Jeremy Bowman. Solange der Bedarf an KI und den dafür nötigen Komponenten noch zunimmt, sollte dies auch die NVIDIA-Aktie tun. Ob Bowman damit Recht behalten wird, bleibt jedoch abzuwarten.

Redaktion finanzen.at

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