11.08.2022 06:48:21
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Metall Zug AG: Deutlich besseres Betriebsergebnis im ersten Halbjahr 2022
Metall Zug AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis Ad hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 Kotierungsreglement Zug, 11. August 2022 Die METALL ZUG Gruppe erzielte im ersten Halbjahr 2022 einen Nettoerlös von CHF 324.4 Mio. (Vorjahr: CHF 302.8 Mio.). Dies entspricht einer Steigerung von 7.1 %. Das Betriebsergebnis (EBIT) des ersten Halbjahres 2022 lag bei CHF 23.5 Mio. (Vorjahr: CHF 16.9 Mio.). Das Finanzergebnis belief sich auf CHF 2.2 Mio. (Vorjahr: CHF 12.9 Mio.) und das Konzernergebnis auf CHF 19.1 Mio. (Vorjahr: CHF 26.4 Mio.).
Im ersten Halbjahr 2022 erzielte die Metall Zug Gruppe einen Nettoerlös von CHF 324.4 Mio. (Vorjahr: CHF 302.8 Mio.). Unter Berücksichtigung der Devestitions- und Akquisitionseffekte von CHF 2.9 Mio. (1.0%) sowie des Währungseffektes von CHF 0.7 Mio. (0.2%) entspricht dies einem organischen Wachstum von 8.3%. Ein hoher Auftragsbestand per 31. Dezember 2021 sowie der anhaltend starke Auftragseingang im ersten Halbjahr 2022 führten zu diesem Wachstum. Die Herausforderungen auf der Beschaffungsseite mit teilweise nicht verfügbaren Komponenten, verbunden mit steigenden Rohmaterial-, Energie- und Frachtpreisen sowie knappen Frachtkapazitäten, blieben jedoch bestehen. Politische Verwerfungen, die hohe Inflation und teilweise Verzögerungen bei der Wirkung von verkaufsseitigen Preiserhöhungen prägten das wirtschaftliche Umfeld der Metall Zug Gruppe.
Der EBIT betrug in der Berichtsperiode CHF 23.5 Mio. und liegt damit deutlich über dem Vorjahr (Vorjahr: CHF16.9 Mio.). Der EBIT wurde vor allem durch eine im Vergleich zum Vorjahr markante Steigerung in den Geschäftsbereichen Wire Processing (um CHF 7.0 Mio.) und Medical Devices (um CHF 4.7 Mio.) positiv beeinflusst.
Der operative Cashflow fiel im ersten Halbjahr 2022 mit CHF 13.4 Mio. (Vorjahr: CHF 33.3 Mio.) trotz des verbesserten EBIT negativ aus. Dies ist hauptsächlich auf die höheren Lagerbestände, insbesondere Waren in Arbeit und Material zur Sicherstellung der Produktion, zurückzuführen.
Das Finanzergebnis betrug CHF 2.2 Mio. (Vorjahr: CHF 12.9 Mio.) und enthält das anteilige Konzernergebnis der V-ZUG Gruppe, an welcher Metall Zug eine Beteiligung von rund 30% hält. Das Konzernergebnis sank auf CHF 19.1 Mio. (Vorjahr: CHF 26.4 Mio.).
Die Nettoliquidität (Flüssige Mittel und Wertschriften abzüglich kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten) betrug per 30. Juni 2022 CHF 26.4 Mio. Sie lag damit nach der Ausschüttung der Bardividenden von insgesamt CHF 17.2 Mio. um CHF 51.3 Mio. tiefer als am 31. Dezember 2021 (CHF 77.7 Mio.). Die Abnahme resultierte vor allem aus höheren Investitionen in Bauprojekte, dem bereits erwähnten Aufbau des Nettoumlaufvermögens sowie der Akquisition der restlichen Minderheitsanteile der adaptronic Prüftechnik GmbH. Die Metall Zug Gruppe verfügt über eine solide Bilanz mit einem Eigenkapital von CHF 506.2 Mio. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 67.6%.
Infection Control: Auslieferungsschwierigkeiten im Equipment-Geschäft belasten Nettoerlös und EBIT Der Geschäftsbereich Infection Control (Belimed Gruppe) erreichte einen Nettoerlös von CHF 73.1 Mio., der 6.7% unter dem Vorjahresniveau (CHF 78.3 Mio.) liegt. Der positive Fremdwährungseinfluss betrug insgesamt CHF 0.4 Mio. Der Vorjahresumsatz enthielt das Servicegeschäft für Belimed Life Science Kunden (CHF 6.0 Mio.). Anfang dieses Jahres wurde dieses Servicegeschäft an Belimed Life Science (Berichtssegment Andere) übertragen. Bereinigt um diese Effekte hat sich der Umsatz stabil zum Vorjahr entwickelt.
Das Equipment-Geschäft ist weiterhin von den Lieferengpässen wichtiger Komponenten sowie fehlenden Transportkapazitäten betroffen. Dies resultierte sowohl bei Belimed als auch bei den Kunden in Projektverzögerungen und somit zu einer Verschiebung geplanter Umsätze, was zu einem Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr führte.
Unter Berücksichtigung des weggefallenen Umsatzes des Servicegeschäftes für Belimed Life Science Kunden entwickelte sich der Umsatz im Segment Service positiv, trotz der problematischen Ersatzteilsituation und der Corona-Restriktionen in China. Der Umsatz aus «Belimed Prevent»-Serviceverträgen, welche dem Kunden langfristige Servicesicherheit und tiefere Total Cost of Ownership (TCO) ermöglichen, konnte um 18% gesteigert werden.
Das Geschäft mit Verbrauchsmaterialien zeigte einen positiven Trend, vor allem in den Distributorenmärkten und in China. Um den Bereich Consumables weiter zu stärken und strategisch zu erweitern, hat Belimed im Juli das Unternehmen Amity (Barnsley, UK) übernommen. Amity ist ein Anbieter von enzymatischen und chemischen Reinigungsmitteln primär im Segment Medizinprodukte. Die Produkte von Amity ergänzen das Angebot von Belimed ideal und eröffnen neue, stabile Absatzkanäle mit starkem Margenpotential.
Ebenfalls erfreulich entwickelte sich der Auftragseingang im noch kleinen Segment Digitalisierung. Bei der Umsetzung besteht jedoch die Herausforderung, dass Spitäler die erforderliche IT-Infrastruktur für die Cloud-Integration nur langsam zur Verfügung stellen können. Belimed entwickelt ihre im Vorjahr eingeführten digitalen Lösungen (SmartHub Orbit und SmartHub 2.0 Connect) kontinuierlich weiter.
Der EBIT liegt mit CHF 4.6 Mio. im 1. Halbjahr 2022 unter Vorjahresniveau (Vorjahr: CHF 2.1 Mio.) und enthält den positiven Einmaleffekt aus der Auflösung einer nicht mehr benötigten Rückstellung für einen Rechtsfall im Umfang von CHF 1.6 Mio. Verantwortlich für den EBIT-Rückgang sind vor allem die im Vergleich zum 1. Halbjahr 2021 niedrigeren Nettoerlöse als Folge des Wegfalls des Umsatzanteils des Servicegeschäfts für Belimed Life Science Kunden. Der dazugehörige EBIT-Beitrag des Vorjahres lag bei CHF 2.4 Mio. Höhere Material- sowie Frachtkosten führten zu geringeren Bruttogewinnmargen. Preiserhöhungen bei den Produkten und Dienstleistungen von Belimed und Kosteneinsparungen in dem Bereich Sales & Marketing konnten die Mehrkosten nur teilweise kompensieren. Im Equipment-Geschäft zeigen Preiserhöhungen aufgrund der langen Durchlaufzeiten der Projekte erst zeitverzögert Wirkung. Massnahmen zur Optimierung der Lieferkette wurden umgesetzt und beginnen Wirkung zu zeigen.
Medical Devices: Steigerung des Nettoerlöses und kräftige EBIT-Zunahme Der Geschäftsbereich Medical Devices (Haag-Streit-Gruppe) erzielte im 1. Halbjahr 2022 einen im Vorjahresvergleich höheren Nettoerlös von CHF 105.9 Mio. (Vorjahr: CHF 101.5 Mio.). Bereinigt um den Einfluss von Währungseffekten von 0.2% und dem Effekt aus der Veräusserung von IPRO von 3.7% betrug das organische Umsatzwachstum 8.1%.
Momentan präsentiert sich die Situation auf den Absatzmärkten Europa und USA erfreulich. Dies spiegelt sich nicht nur in einem stark gestiegenen Auftragseingang, sondern vor allem auch in einem höheren Umsatz wider. Grösster Wachstumstreiber im Vergleich zum Vorjahr war der Bereich Diagnostics und dabei insbesondere der Markt USA. In Kombination mit Geräten für die Diagnostik konnte auch der Verkauf von Untersuchungseinheiten (Instrumententische und Stühle) von Haag-Streit USA deutlich gesteigert werden.
Der weltweite Fachkräftemangel stellt derzeit eine Herausforderung dar. Offene Positionen führen zu Projektverzögerungen im Bereich R&D und zu Kapazitätsengpässen in der Produktion. Als Folge kommt es teilweise zu längeren Lieferfristen für die Kunden.
Der EBIT betrug im ersten Halbjahr CHF 18.4 Mio. (Vorjahr: CHF 13.7 Mio.). Neben der nach wie vor positiven Entwicklung von Auftragseingang und Umsatz gelang es Haag-Streit auch, die Bruttogewinnmarge im ersten Halbjahr 2022 zu steigern. Zudem enthält der EBIT einen ausserordentlichen Beitrag aus der Teilauflösung einer Rückstellung für Vorsorgeverpflichtungen bei einer Tochtergesellschaft in Grossbritannien in der Höhe von CHF 2.5 Mio. In der Berichtsperiode des Vorjahres enthielt der EBIT in diesem Zusammenhang ebenfalls einen Ertrag in der Höhe von CHF 3.7 Mio., sodass die um diese Effekte bereinigte Steigerung des EBIT 60.0% beträgt.
Haag-Streit richtet sich im Bereich Surgical strategisch neu aus und konzentriert sich zukünftig vollständig auf ihr Kerngeschäft, die Ophthalmologie. Die damit verbundene Reorganisation der Haag-Streit Surgical GmbH & Co. KG in Wedel, Deutschland, welche auch Operationsmikroskope für andere Bereiche herstellte, verläuft nach Plan. Die Weiterentwicklung des heutigen «Flagship» in der Mikroskopie, des Hi-R NEO 900, sowie die Entwicklung des digitalen Mikroskops schreiten ebenfalls planmässig voran.
Mit dem Eyestar 900 hat Haag-Streit ein neues Kapitel in der Messung, Bildgebung und Diagnose des menschlichen Auges aufgeschlagen. Das erste spezifische Software-Modul zum Eyestar 900, die «Anterior Chamber Suite», konnte erfolgreich im Markt platziert werden.
Die neu eingeführte Organisationsstruktur zeigt erste Erfolge in der gruppenübergreifenden Zusammenarbeit.
Wire Processing: Markanter Anstieg des Nettoerlöses und des EBIT Der Nettoerlös des Geschäftsbereichs Wire Processing (Schleuniger Gruppe) lag nach den ersten sechs Monaten 2022 bei CHF 117.0 Mio. (Vorjahr: CHF 98.8 Mio.), was einen Anstieg gegenüber der Vorjahresperiode von 18.4% darstellt. Bereinigt um den Einfluss von Währungseffekten von 1.0% und Akquisitionseffekten von 0.8% betrug das organische Umsatzwachstum 18.6%.
Der deutliche Anstieg des Auftragseingangs war weiterhin getrieben von den beiden Megatrends E-Mobilität (Hochvoltkabel) und autonomes Fahren (Datenkabel). Diese führen zu einem zunehmenden Bedarf nach qualitativ anspruchsvolleren Kabeln in Bezug auf Sicherheit bei Hochvoltanwendungen, höhere Übertragungsraten mit kleineren Toleranzen bei Datenkabeln sowie Miniaturisierung. Verstärkend wirkten sich die stark steigenden Stückzahlen dieser Kabel und somit der Anspruch nach einem höheren Automatisierungsgrad der Produktionsprozesse bei den Kunden aus. Aber auch die Standardmaschinen, das Kerngeschäft von Schleuniger, wurden vermehrt nachgefragt. Zudem mussten Kunden innerhalb kürzester Zeit Produktionskapazitäten in anderen Ländern aufbauen, um jene in der Ukraine zu ersetzen, was bei Schleuniger zu einem erhöhten Auftragseingang führte.
Herausfordernd bei der Abarbeitung des hohen Auftragsbestandes zeigt sich auch bei Schleuniger die angespannte Lieferketten-Situation auf der Produktionsseite. Schleuniger hat stark in das Nettoumlaufvermögen investiert, besonders im Bereich des Lagers, um die Verfügbarkeit von Elektronik- und anderen strategischen Komponenten zu erhöhen und so den Kundenbedürfnissen besser gerecht zu werden.
Mit CHF 13.7 Mio. stieg der EBIT im Vergleich zur Vorjahresperiode (CHF 6.7 Mio.) markant. Grund hierfür sind nicht nur der höhere Nettoerlös, sondern auch der günstige Produktmix, der dank einem überdurchschnittlichen Anteil an Umsätzen mit Standardmaschinen und im Bereich Testing zu attraktiveren Bruttogewinnmargen führte. Tiefere funktionale Kosten in den Bereichen Marketing und Administration wirkten sich zusätzlich positiv auf das Ergebnis aus.
Produktseitig hat Schleuniger mit ihrer Transfer Line Family S50 den diesjährigen iF Design Award, einen der renommiertesten Designpreise der Welt, in der Kategorie «Industry/Tools» gewonnen. Die modulare und skalierbare Anlage bietet zahlreiche Innovationen: Verbesserungen der Ergonomie der Montage, der Zugänglichkeit zur Maschine, des Werkzeugträgerkonzepts mit Einschub- und Entnahmemechanismus sowie der Bedienoberfläche sind nur einige davon.
Im Zusammenhang mit der Quasi-Fusion zwischen der Schleuniger Gruppe und der Komax Gruppe hat die Generalversammlung der Komax Holding AG am 13. April 2022 der Kapitalerhöhung zugestimmt, um 1283333 neue Aktien für die Metall Zug AG zu schaffen. Künftig wird die Metall Zug AG einen Anteil von 25% an der Komax Holding AG halten. Die Freigaben der zuständigen Wettbewerbsbehörden wurden erteilt, sodass der Vollzug des Zusammenschlusses für den 30. August 2022 geplant ist.
Technologiecluster & Infra: Entwicklung des Tech Clusters Zug nimmt Fahrt auf Der EBIT des Geschäftsbereichs Technologiecluster & Infra für das erste Halbjahr 2022 betrug CHF 1.0 Mio. und liegt damit über dem Vorjahreswert (CHF 0.4 Mio.). Grund hierfür sind hauptsächlich tiefere Kosten für Gebäudeschadstoff- und Bodensanierungen.
Die laufenden Projekte auf dem Tech Cluster Zug entwickeln sich weiterhin sehr dynamisch. So haben die Bauabnahmen des Mobility Hub Zug Nord mit 595 Parkplätzen und Gewerbeflächen im Erdgeschoss stattgefunden und die Übergaben an die Mieter sind erfolgt. Im Juni fand im Rahmen eines Quartierfestes die Eröffnung statt. Die Gewerbeflächen sind voll vermietet und bezogen. Auch die lebende, 25 Meter hohe Skulptur Semiramis, bestehend aus fünf bepflanzten Holzschalen, die an der ETH Zürich per Roboter gefertigt wurden, ist vollendet und wurde im Juli im Rahmen einer Vernissage präsentiert.
Die Innenausbauarbeiten für Westhive, einen Anbieter flexibler Workspaces, im ehemaligen Ersatzteillager von V-ZUG sind abgeschlossen. Anfang August wurden die Räumlichkeiten im Grund- und Mieterausbau an die Mieterin Westhive übergeben. Die offizielle Eröffnung der über 2000 Quadratmeter grossen Bürofläche soll schliesslich am 1. September 2022 erfolgen.
Der Multi Energy Hub soll im Herbst in Betrieb genommen werden. Als Energiequellen werden Sonnenenergie, Abwärme, Grundwasser und Seewasser genutzt. Damit kann das gesamte Areal des Tech Cluster Zug, inklusive weiterer bis dahin angeschlossener Drittkunden, auf die Heizperiode 2022/2023 CO2-neutral mit Wärme, Kälte, Strom, Kommunikation und Infrastruktur für Elektromobilität versorgt werden.
Der CreaTower I auf dem Areal des Tech Cluster Zug soll als Hauptsitz für die VZ Depotbank dienen. Diese beabsichtigt, das Gebäude nach der Fertigstellung im Edelrohbau oder Vollausbau zu erwerben. Das Konkurrenzverfahren wurde durchgeführt und das Projekt von Gigon Guyer ausgewählt. Mit einer speziell gewölbten Deckentechnik soll der Betonbedarf um einen Drittel reduziert werden. Das Gebäude wird voraussichtlich 2026 fertiggestellt werden.
Ab Ende 2025/Anfang 2026 soll das Gebäude SHL-Südtor als neuer Hauptsitz der SHL Medical AG bezogen und die Produktion durch SHL Medical aufgenommen werden. Die ursprünglich vorgeschlagene reine Holzbauweise wurde an die veränderten Anforderungen angepasst und durch einen hybriden Holz-Beton-Bau ersetzt. Um die ambitionierten Terminziele zu erfüllen, sollen erste Vorbereitungsarbeiten für Bauplatzinstallationen, Rückbau und Altlastensanierung ab November 2022 beginnen. Der Baustart ist für September 2023 geplant.
H2@MZ Mit dem neu gegründeten «Verein zur Dekarbonisierung der Industrie» wird ein innovatives Wasserstoff-Projekt auf dem Areal Tech Cluster Zug vorangetrieben werden. Mitglieder des Vereins sind, neben der Metall Zug AG und der Tech Cluster Zug AG, auch die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) sowie namhafte Unternehmen, wie AMAG, AVAG, Holcim, Partners Group, Siemens, Sika, VZ Depotbank und V-ZUG.
Die Vereinsmitglieder haben mehr als CHF 8 Mio. in Geld- und Eigenleistungen für das Forschungsprojekt in Aussicht gestellt, um neuartige Ansätze zur industriellen Herstellung von Wasserstoff entwickeln zu können. Dabei soll in dem Verfahren der Pyrolyse Methan (aus Bio- oder Erdgas) in einem Reaktor stark erhitzt und in Wasserstoff und Kohlenstoff aufgespalten werden. Im Gegensatz zur bisherigen industriellen Wasserstofferzeugung entsteht dabei kein CO2 als Nebenprodukt, sondern fester (pulverförmiger) Kohlenstoff, der als Ressource potentiell in der Bau- und Landwirtschaft weiterverwendet werden soll. Das Verfahren befindet sich aktuell noch im Prototyp-Status und soll mit dem vorliegenden Projekt als Demonstrator einen Schub hin zu einer Standardisierung erfahren. Damit wird ein konsequenter Schritt gemacht, um industrielle Hochtemperaturprozesse als drittgrössten Energieverbraucher bei einer Vielzahl von Industrieunternehmen zu dekarbonisieren.
Nebst der Verwendung von pyrolytisch erzeugtem Wasserstoff als Brennstoff für die nahen industriellen Hochtemperaturprozesse soll in einem separaten Projekt auf dem Areal des Tech Clusters Zug ebenfalls der Antrieb von Transportfahrzeugen dekarbonisiert werden. Dazu ist hochreiner Wasserstoff notwendig, der mit dem Elektrolyse-Verfahren aus erneuerbarem Strom produziert werden soll. Beide Anlagen sollen 2024 den Betrieb aufnehmen. Berichtssegment Andere
Berichtssegment Andere Im Berichtssegment Andere sind Belimed Life Science, die Gehrig Group AG und Corporate (die Metall Zug AG) zusammengefasst. Das Berichtssegment erzielte im ersten Halbjahr 2022 einen Nettoerlös von CHF 33.8 Mio. (Vorjahr: CHF 27.9 Mio.) und einen EBIT von CHF 5.0 Mio. (Vorjahr: CHF 1.8 Mio.).
Belimed Life Science erzielte im 1. Halbjahr 2022 einen deutlich höheren Auftragseingang. Trotz dieses erfreulichen Auftragseingangs und des zusätzlichen Umsatzes aus der Übernahme des Servicegeschäfts für Life Science Kunden, liegt der Nettoerlös im 1. Halbjahr 2022 unter den Erwartungen, jedoch über dem Vorjahr. Die schlechte Verfügbarkeit von mechanischen und elektronischen Komponenten sowie von Rohmaterialien hatte auch bei Belimed Life Science einen negativen Einfluss auf die Fertigstellung der Anlagen. Ressourcenengpässe im Engineering führten zusätzlich zu verspäteten Freigaben, welche sich in der aktuellen Beschaffungssituation verstärkt negativ auswirkten. Hinzu kamen aber auch kundenseitige Verschiebungen. Ein Grossteil der Projekte kann somit erst im zweiten Halbjahr 2022 ausgeliefert und fakturiert werden. Auch das margenträchtige Retrofit-Geschäft ist von den gegebenen Rahmenbedingungen negativ beeinflusst. Aufgrund des niedrigen Umsatzniveaus, den gestiegenen Kosten im Zusammenhang mit dem Aufbau der Service-Organisation und der erwähnten Beschaffungsproblematik liegt der EBIT in der ersten Jahreshälfte trotz des erstmaligen Beitrags aus dem Servicegeschäft im negativen Bereich. Personelle Massnahmen wurden getroffen, um die Arbeitsspitzen im zweiten Halbjahr 2022 aufzufangen und den Output zu erhöhen. Auf die gestiegenen Kosten musste Belimed Life Science mit Preiserhöhungen reagieren.
Bei der Gehrig Group AG, die professionelle Küchenlösungen für die Gastronomie und Spitäler anbietet, waren die ersten beiden Monate des Jahres 2022 noch geprägt von den restriktiven Massnahmen im Zusammenhang mit COVID-19 in der Schweiz. Nach der Aufhebung jeglicher Restriktionen war ab März eine gestiegene Kundenfrequenz in Hotels und Restaurants feststellbar. Dies resultierte in einem im Vergleich zur Vorjahresperiode höheren Nettoerlös. Es gelang Gehrig zudem, den Umsatz im Kerngeschäft «Spülen» nahezu zu verdoppeln und das Geschäft mit Chemikalien auszubauen. Trotz einer günstigeren Umsatzentwicklung erreichte der EBIT die Gewinnzone nicht. Gründe hierfür waren unter anderem hohe Kosten für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Einkaufspreiserhöhungen wurden, soweit möglich, an die Kunden weitergegeben.
Starke Industriegruppe mit führenden Positionen in attraktiven Märkten Metall Zug hält ein interessantes Portfolio von technologisch starken Unternehmen mit überdurchschnittlichem Wachstums- und Wertschöpfungspotenzial und wird nach dem Vollzug der Quasi-Fusion von Schleuniger und Komax im Wesentlichen im Markt Medizinaltechnik tätig sein. Mit Haag-Streit, Belimed Infection Control und Belimed Life Science ist die Metall Zug in den entsprechenden Marktsegmenten durch starke Marken, führende Produkte und Dienstleistungen, starke Kundenbeziehungen sowie Möglichkeiten in Bezug auf digitale Geschäfte und Prozesse gut positioniert.
Mit dem Tech Cluster Zug verfügt die Metall Zug zudem über ein Areal von knapp 60000m2 als starkes Standbein in der Stadt Zug. Metall Zug will dieses Entwicklungspotential über die nächsten Jahre mit innovativen und nachhaltigen Immobilien- und Infrastrukturprojekten erschliessen.
Durch die strategische Beteiligung in Höhe von rund 30% an der V-ZUG Holding AG profitiert die Metall Zug zusätzlich vom Potenzial der V-ZUG. Mit dem am 9. Februar 2022 kommunizierten Zusammenschluss von Schleuniger und Komax wurde ein weiterer Meilenstein der Strategieumsetzung eingeleitet. Metall Zug plant auch hier als Ankeraktionär langfristig eine Beteiligung von 25% zu halten und an der weiteren Wertentwicklung des zusammengeführten Unternehmens zu partizipieren.
Aufgrund der Ergebnisse im ersten Halbjahr 2022 und des hohen Auftragsbestands gehen wir von einer erfreulichen Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr aus, vorausgesetzt, dass sich das für die Metall Zug Gruppe relevante wirtschaftliche und politische Umfeld nicht verschlechtert. Zu berücksichtigen ist, dass die Schleuniger Gruppe voraussichtlich bis am 31. August 2022 in der Konzernrechnung der Metall Zug Gruppe vollkonsolidiert wird. Ab dem 1. September 2022 wird der Anteil der Metall Zug AG am Konzernergebnis der Komax Gruppe im Finanzergebnis ausgewiesen.
Schlüsselzahlen der Metall Zug Gruppe
Über die Metall Zug Gruppe Metall Zug ist eine Gruppe von Industrieunternehmen mit Hauptsitz in Zug. Die Gruppe beschäftigt rund 3'400 Mitarbeitende und umfasst fünf Geschäftsbereiche:
Die Holdinggesellschaft Metall Zug AG ist im Swiss Reporting Standard der SIX Swiss Exchange, Zürich, kotiert (Namenaktie Serie B, Valorennummer 3982108, Ticker-Symbol METN). Rechtliche Anmerkungen
oder: investorrelations@metallzug.ch Diese Mitteilung ist unter https://www.metallzug.ch/medien/medienmitteilungen und der Halbjahresbericht 2022 unter https://www.metallzug.ch/investoren/geschaeftsberichte-praesentationen verfügbar. Ende der Ad-hoc-Mitteilung |
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