22.06.2015 19:38:47

Merkel: Kann nur einen Beratungsgipfel zu Griechenland geben

   Von Christian Grimm

   BERLIN/BRÜSSEL (Dow Jones)--Nach der ergebnislosen Sitzung der Euro-Finanzminister hat der Gipfel der Staats- und Regierungschefs aus dem Währungsblock für Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nur beratende Natur. "Nach der Eurogruppe liegt keine Entscheidungsgrundlage vor und deshalb kann es heute nur einen Beratungsgipfel geben", sagte Merkel bei ihrer Ankunft in Brüssel am Montagabend.

   Der französische Präsident Francois Hollande gab sich etwas redseliger als die Kanzlerin. "Die griechische Regierung hat neue Vorschläge gemacht - präzise und stark", erklärte der Staatschef. Es werde am Abend aber keinen Durchbruch geben, aber durchaus Fortschritte. "Frankreich will keine Einigung für Wochen oder Monate, sondern eine globale, dauerhafte Einigung", betonte Hollande.

   Am Nachmittag war das Treffen der Eurogruppe ohne greifbare Beschlüsse zu Ende gegangen. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem ließ aber eine positive vorläufige Bewertung der Vorschläge erkennen, die Athen kurzfristig am Sonntagabend vorgelegt hatte. Die Vorschläge sähen "breit und umfassend" aus, jedoch seien fiskalpolitische Zusätze nötig. Es bestehe die Absicht, "bis zum Ende der Woche zu einer Lösung zu kommen". Dazu soll es eine weitere Sitzung der Eurogruppe geben.

   "Die Institutionen werden sehr hart arbeiten mit den griechischen Behörden, um eine derartige Einigung wenn möglich im Verlauf der Woche herbeizuführen", sagte Dijsselbloem bei einer Pressekonferenz. Die drei Institutionen der Geldgeber würden "unverzüglich" mit den Arbeiten beginnen - noch am Montagnachmittag sollten die Beratungen aufgenommen werden.

   Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling sagte, dass das nächste Treffen wahrscheinlich am Mittwoch oder Donnerstag über die Bühne gehen werde. Die Zeit drängt, da Athen am 30. Juni rund 1,6 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds zurückzahlen muss. Diese Summe könnte die Staatskasse sprengen. Außerdem läuft an diesem Tag auch das zweite Hilfsprogramm für das Euro-Sorgenland aus. Athen könnte daraus noch 7,2 Milliarden Euro erhalten.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/chg/ros

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   June 22, 2015 13:07 ET (17:07 GMT)

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