08.05.2017 15:45:44
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McDermott: SAP-Vergütungsplan liegen "kühne Unternehmensziele" zugrunde
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Kritik von Aktionärsvertretern an SAP wegen "unangemessen" hoher Managervergütungen insbesondere für Vorstandschef Bill McDermott hat sich dieser in einer internen Mail indirekt verteidigt. Dem seit Anfang 2016 geltenden Vergütungssystem lägen "kühne Unternehmensziele" zugrunde, ein deutlicher Anstieg des Kurses der SAP-Aktie und eine spürbar bessere Entwicklung des Walldorfer Softwarekonzerns im Vergleich zur Peer-Gruppe, schreibt McDermott in der E-Mail, in die Dow Jones Newswires Einblick und über die zuerst die Wirtschaftswoche berichtet hatte.
McDermott war im vergangenen Jahr an die Spitze der Verdiener unter den DAX-Vorsitzenden gesprungen. Seine Gesamtvergütung summierte sich nach SAP-Angaben auf 13,5 Millionen nach 5,5 Millionen Euro im Jahr 2015. Aufgrund von Aktienoptionen durch den langfristigen Incentive-Plan kann diese auf theoretisch bis zu knapp 41 Millionen Euro steigen.
McDermott räumte in der E-Mail ein, er erwarte nicht, dass sich bei einem Thema wie aktienbasierter Vergütung alle einig seien. Zugleich verwies er aber auf die Erfolge des Unternehmen und die "Pay-for-Performance-Kultur" bei SAP, "die unsere Entlohnung als Mitarbeiter direkt mit dem Wert verknüpft, den wir für unsere Aktionäre schaffen".
Den neuen Vorstandsverträgen lägen "zum Beispiel ein 300-prozentiges Wachstum des SAP-Aktienpreises und ein Übertreffen unserer Vergleichsgruppe um 25 Prozent in den nächsten paar Jahren" zugrunde. Bei Erreichen dieser Ziele würde die Marktkapitalisierung von SAP auf über 250 Milliarden Euro steigen, verglichen mit aktuell gut 115 Milliarden Euro.
Außerdem stehe SAP als globales Softwareunternehmen im Wettbewerb mit den stärksten Technologieanbietern: "Wir sind erfolgreich, weil wir die besten Mitarbeiter halten und für uns gewinnen können."
Aktionärsvertreter hatten angekündigt, dem Aufsichtsrat die Entlastung auf der am Mittwoch anstehenden Hauptversammlung zu verweigern. Hans-Christoph Hirt vom britischen Investor und Aktionärsvertreter Hermes sprach laut Spiegel von "erheblichen Bedenken bezüglich des Vergütungssystems" und davon, dass "diese vom Aufsichtsrat ignoriert wurden". Hermes halte "die maximal mögliche Vergütung für unangemessen hoch" und sieht "rote Linien, die Unternehmen nicht überschreiten sollten."
Auch die einflussreiche Aktionärsvertretung ISS empfiehlt dem Spiegel-Bericht zufolge ihren Kunden, den Aufsichtsrat nicht zu entlasten. Das Verhalten des Kontrollgremiums zeige "einen ausgeprägten Mangel an Aufsicht und guter Unternehmensführung", zitiert das Magazin die Aktionärsvertreter.
Der Software-Entwickler aus Walldorf hatte dem in einer Stellungnahme am Wochenende entgegengehalten, das Vergütungssystem von SAP befinde sich "im Einklang mit der Praxis der DAX-Unternehmen und der internationalen Wettbewerber des Unternehmens". Mit einer verhältnismäßig geringen Grundvergütung und einem hohen Anteil an langfristiger, variabler Vergütung sei es auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet.
Eine Bewertung der Kritik von Investoren am Vergütungssystem von SAP sowie eine Stellungnahme dazu werde der Aufsichtsratsvorsitzende Hasso Plattner auf der Hauptversammlung abgeben.
(Mitarbeit: Benjamin Krieger)
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/smh/mgo
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May 08, 2017 09:14 ET (13:14 GMT)
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