10.03.2014 14:36:31

MÄRKTE USA/Zweifel am chinesischen Wachstum belasten Wall Street

   Schlechte Nachrichten aus Asien dürften den Handelsauftakt an der Wall Street am Montag überschatten und die Rekordjagd der US-Aktien unterbrechen. Die chinesischen Exporte sind im Februar überraschend eingebrochen, das Land hat ein hohes Handelsdefizit verbucht. Das schürt neue Zweifel an der Stärke der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.

   Die Futures auf die großen US-Aktienindizes zeigen sich vorbörslich wenig verändert. In der vergangenen Woche war der S&P-500 von einem Allzeithoch zum anderen geeilt. Nachdem der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag einen unerwartet deutlichen Beschäftigungsaufbau gezeigt hatte, beendete der Index die Woche mit einem Rekordschlussstand.

   Kent Engelke, Chef-Konjunkturstratege bei Capitol Securities Management, hält den Einfluss der chinesischen Handelsbilanzdaten auf die US-Märkte für gering. Die Daten könnten als "Ausrede" für vereinzelte Gewinnmitnahmen herhalten, mit deutlichen Kursverlusten sei aber nicht zu rechnen, sagt er.

   Dass unter den Anlegern keine Panik herrscht, lässt sich auch daran ablesen, dass sichere Häfen wie Staatsanleihen oder Gold eher gemieden werden. Am Anleihemarkt geben die Kurse leicht nach; die Rendite zehnjähriger Treasurys steigt um einen Basispunkt auf 2,80 Prozent. Die Feinunze Gold notiert mit 1.338 Dollar ungefähr auf dem Niveau vom Freitagabend.

   Angst vor einer geringeren Nachfrage als Folge einer schwächeren chinesischen Wirtschaft drückt hingegen den Ölpreis. Das Barrel WTI ermäßigt sich auf 101,18 Dollar von 102,58 Dollar am Freitag.

   An der Börse drücken Sicherheitsbedenken den Kurs der Boeing-Aktie vorbörslich um 1,2 Prozent. Zum einen beunruhigt die Nachricht, dass Risse in den Tragflächen neuer Maschinen des Typs 787 gefunden wurden, die Anleger. Zum anderen lastet das bislang ungeklärte Schicksal einer Boeing 777 der Malaysia Airlines, die am Wochenende vor der vietnamesischen Küste verschwunden ist, auf der Aktie.

   Ein kleines Plus von 0,4 Prozent zeigen die Aktien von Bed Bath & Beyond. Der Betreiber von Einrichtungshäusern hat einen eher enttäuschenden Zwischenbericht zum vierten Quartal vorgelegt. Die Analysten von Credit Suisse finden die Zahlen dagegen gar nicht so schlecht, vor allem vor dem Hintergrund des harten Winters in den USA. Im Vergleich zu den Wettbewerbern habe Bed Bath & Beyond sogar relativ gut abgeschnitten.

   Daneben steht der Zusammenschluss zweier Bananen-Unternehmen im Blickpunkt der Anleger. Chiquita Brands International und die irische Fyffes wollen zum weltweit größten Anbieter der gelben Früchte werden. Die Chiquita-Aktie springt um 16 Prozent nach oben.

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