MÄRKTE USA/Zinssorgen mildern sich mit Fed-Protokoll ab

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach den jüngsten Sorgen um ein Anziehen der Geldpolitik haben sich an der Wall Street am Mittwoch die Gemüter etwas beruhigt. Das Protokoll der Sitzung der US-Notenbank vom Juli machte deutlich, dass die Fed zum damaligen Zeitpunkt noch uneinig und wenig entschlossen über ihr weiteres Vorgehen war. Die Märkte reagierten zwar nur sehr verhalten, lasen aber eher die "taubenhaften" Töne heraus. Das lag auch daran, dass am Vortag Fed-Repräsentanten die Möglichkeit baldiger Zinsanhebungen betont hatten.

   Auch im Protokoll gibt es durchaus Hinweise, die eine geldpolitische Straffung rechtfertigen würden. So seien die Unsicherheit wegen des Brexit und wegen der zwischenzeitlich schwachen Daten vom Arbeitsmarkt geschwunden, sagen die Geldhüter. Andererseits wollen viele Mitglieder aber eine höhere Teuerung sehen, bevor sie einen Zinsschritt vornehmen. Dem Protokoll folgten leichte Gewinne bei Aktien, Gold und Anleihen, während der Dollar etwas nachgab. Allerdings schwächten sich einige dieser Tendenzen im weiteren Verlauf wieder ab.

   Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 18.574 Punkte, der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent auf 2.182 Punkte, und der Nasdaq-Composite kletterte um 2 Punkte auf 5.229 Punkte. Umgesetzt wurden 788 (Dienstag: 747) Millionen Aktien. Dabei standen an der NYSE 1.970 (933) Kursgewinnern 1.079 (2.080) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 79 (114) Titel.

Verbale Intervention gegen Yen verpufft Am Devisenmarkt pendelte der Euro in einer engen Spanne zwischen 1,1250 und 1,1290 Dollar. Mit dem Fed-Protokoll lugte er dann kurzzeitig über 1,13 Dollar, fiel aber wieder zurück. Zum Yen wertete der Greenback nur vorübergehend auf, nachdem ein Spitzenbeamter des japanischen Finanzministeriums vor der starken Aufwertung des Yen gewarnt hatte. Im weiteren Verlauf fiel er auf 100,27 Yen zurück. Im Tageshoch war der Dollar über die Marke von 101 Yen gesprungen.

   Der Goldpreis tendierte wenig verändert bei 1.346 US-Dollar für eine Feinunze. Im Tageshoch nach dem Protokoll der US-Notenbank war er über 1.350 Dollar gestiegen. Ein anhaltend niedriges Zinsumfeld treibt üblicherweise Anleger in das Edelmetall.

   Am Ölmarkt drehte sich die Tendenz im Tagesverlauf. Nach der Ölpreisrally des Vortages strichen Anleger zunächst Gewinne ein. Doch mit neuen US-Lagerbestandsdaten rückte Öl wieder vor. Bei Rohöl und Benzin war über einen deutlichen Rückgang der Vorräte berichtet worden. Der Preis für die US-Sorte WTI gewann zum Settlement 0,5 Prozent auf 46,79 Dollar.

   Am Rentenmarkt kam mit dem Fed-Protokoll leichtes Kaufinteresse auf. Niedrige Zinsen machen die umlaufenden Papiere attraktiver. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank im Gegenzug um zwei Basispunkte auf 1,56 Prozent.

Geschäftsberichte bewegen Aktien Übertroffene Erwartungen verliehen der Aktie des Bekleidungsunternehmens Urban Outfitters Auftrieb. Das Papier schoss um 16,2 Prozent in die Höhe. Sowohl Umsatz wie Gewinn im zweiten Quartal fielen besser als gedacht aus. Für Cree ging es dagegen um 14 Prozent abwärts. Der Hersteller von LED-Produkten hatte sowohl mit seinem bereinigten Viertquartalsergebnis die Analystenschätzungen verfehlt wie auch mit seinem Ausblick.

   Target verloren nach einem gesenkten Ausblick des Einzelhändlers 6,2 Prozent. Bei Lowe's hinkten die Umsätze denen des Wettbewerbers Home Depot hinterher. Damit blieb auch der Gewinn hinter den Erwartungen zurück. Der Kurs gab um 6,7 Prozent nach. Der Büroausstatter Staples leidet noch immer unter der fehlgeschlagenen Übernahme des Konkurrenten Office Depot. Zudem machte dem Händler die sinkende Nachfrage zu schaffen. Staples rutschte im abgelaufenen zweiten Quartal tief in die roten Zahlen. Die Aktie verlor 5,9 Prozent. StemCells brachen um knapp 38 Prozent ein. Der Kurs des Biotechnologieunternehmens hatte sich am Vortag allerdings mit Meldungen über eine Fusion mit Microbot Medical versechsfacht.

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-jähr. 100 1/32 +/32 0,738% -0,8BP 3/4% 3-jähr. 99 22/32 +/32 0,861% -0,8BP 1 1/8% 5-jähr. 99 29/32 +2/32 1,144% -1,4BP 1 1/4% 7-jähr. 98 31/32 +4/32 1,406% -1,7BP 1 1/2% 10-jähr. 99 15/32 +6/32 1,558% -1,8BP 2 1/4% 30-jähr. 99 19/32 +19/32 2,269% -3,1BP

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.45 Uhr Di, 17.26 Uhr % YTD EUR/USD 1,1283 +0,19% 1,1262 1,1277 +3,9% EUR/JPY 113,1259 -0,59% 113,7949 113,16 -24,5% EUR/CHF 1,0860 +0,06% 1,0853 1,0855 -0,2% EUR/GBP 0,8655 +0,11% 0,8639 1,1529 +17,5% USD/JPY 100,27 -0,74% 101,03 100,35 -14,6% GBP/USD 1,3036 +0,02% 1,3034 1,3000 -11,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,87 46,58 +0,6% 0,29 +10,5% Brent/ICE 49,88 49,23 +1,3% 0,65 +14,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.347,18 1.346,08 +0,1% +1,10 +27,0% Silber (Spot) 19,70 19,80 -0,5% -0,10 +42,5% Platin (Spot) 1.117,00 1.117,50 -0,0% -0,50 +25,3% Kupfer-Future 2,16 2,17 -0,7% -0,02 +0,3%

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   August 17, 2016 16:12 ET (20:12 GMT)

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