11.01.2016 22:43:47
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MÄRKTE USA/Zaghafte Käufer trauen sich in angeschlagenen Markt
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Montag eine Achterbahnfahrt leicht im Plus beendet. Während Sorgen um China und der fallende Ölpreis über die längste Zeit des Tages drückten, kamen gegen Handelsende einige Käufer herein. Viele Teilnehmer sahen die Märkte als überverkauft an, nachdem sie einen miserablen Jahresstart hinter sich haben. Selbst die kräftigen Verkäufe in China am Montag seien weniger panikartig erfolgt als noch in der Vorwoche, hieß es.
Der Dow-Jones-Index schloss um 0,3 Prozent höher bei 16.399 Punkten. Der S&P-500 stieg um 0,1 Prozent auf 1.924 Punkte. Der Nasdaq-Composite verlor dagegen 0,1 auf 4.638 Punkte. Das Umsatzvolumen war mit 1,08 (Freitag: 1,13) Milliarden Aktien erneut überdurchschnittlich hoch. Trotz der leichten Indexgewinne blieb die Zahl der Gewinner klar hinter der der Verlierer zurück. Auf 1.098 (998) Kursgewinner kamen 2.044 (2.157) -verlierer, während 77 (70) Titel unverändert schlossen.
Beschleunigt abwärts ging es mit den Ölpreisen. Sorgen um die Konjunkturentwicklung in China belasteten erneut. "Das anhaltende Überangebot ist etwas in den Hintergrund getreten, derzeit drücken die Sorgen um die Konjunktur in China auf die Stimmung", so Rohstoff-Analyst Barnabas Gan von OCBC. Nach Ansicht von ANZ dürften die China-Sorgen zumindest kurzfristig die Ölpreise sinken lassen. Aber auch die Entwicklungen im Nahen Osten stünden weiterhin im Fokus der Investoren, hieß es. Damit sei eine Erholung der Preise noch weiter in die Ferne gerückt. Ein Barrel der US-Sorte WTI brach um 5,3 Prozent ein auf 31,41 Dollar, das war das niedrigste Settlement seit Dezember 2003. Im Tagestief war der Preis unter 31 Dollar gerutscht. Brent fiel sogar um über 6 Prozent. Es war der sechste Tag in Folge mit rückläufigem Ölpreis.
Zu China gab es verhalten optimistische Stimmen. "Die Wahrscheinlichkeit einer harten Landung in China hat sich zwar erhöht, doch es gibt erste Anzeichen, dass die Investoren den Markt als überverkauft ansehen", sagte Analystin Rebecca O'Keeffe von Interactive Investor. Außerdem gebe es keine aktuellen Daten aus China, die einen solchen erneuten Absturz rechtfertigten, ergänzte die Teilnehmerin. Dagegen seien die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA und Europa überwiegend robust ausgefallen.
Anders sieht es JP Morgan. Erstmals seit sieben Jahren gibt die Investmentbank den Rat, jegliche Erholung zum Verkauf zu nutzen: "Wir sind der Meinung, dass sich das Chancen-Risiko-Verhältnis für Aktien deutlich verschlechtert hat." Die Experten nennen als Gründe voraussichtlich flaue Unternehmenszahlen, einen Abwärtstrend bei der US-Produktion und eine anhaltende Schwäche bei Rohstoffen.
Die "sicheren Häfen" Gold und Treasurys stießen auf wenig Kaufinteresse. Die China-Sorgen beflügelten nur vorübergehend den Goldpreis, der schließlich bei 1.095 Dollar je Unze notierte und damit 0,7 Prozent leichter. Seit Beginn des Jahres hatte der Goldpreis mit den Kurseinbrüchen in China und der damit erhöhten Nachfrage für "sichere Häfen" schon um 3,6 Prozent zugelegt.
Die US-Anleihen standen im Schatten der wieder etwas gestiegenen Risikofreude. Hier lastete zudem die Erwartung weiter steigender Zinsen. Dennis Lockhart, Fed-Präsident von Atlanta, geht von weiteren Zinserhöhungen 2016 aus. Zudem stehen in der laufenden Woche Auktionen von Langläufern an. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 4 Basispunkte auf 2,17 Prozent.
Am Devisenmarkt rutschte der Euro wieder unter die Marke von 1,09 Dollar und notierte bei 1,0850 Dollar. Damit konnte die Gemeinschaftswährung im Verlauf verbuchte Gewinne, welche die Devise in der Spitze bis auf 1,0970 Dollar steigen ließen, nicht verteidigen. Die gegenläufige Geldpolitik der Notenbanken in den beiden Währungsräumen rückte wieder in den Blick.
Unter den Einzelwerten standen Alcoa im Fokus. Der Aluminiumkonzern, der als eine Art Konjunkturbarometer gilt, wird nach der Schlussglocke die Ergebnisse für das vierte Quartal veröffentlichen und damit den inoffiziellen Startschuss für die Berichtssaison geben. Die Aktie fiel um 0,9 Prozent. Am Donnerstag und Freitag legen dann mit JP Morgan, Wells Fargo und Intel die ersten Schwergewichte ihre Geschäftszahlen vor.
Die Affymetrix-Aktie schnellte um knapp 52 Prozent auf 13,96 Dollar in die Höhe. Thermo Fisher Scientific will den Anbieter biologischer Tests kaufen. Thermo Fisher bietet 14 US-Dollar in bar je Affymetrix-Aktie. Insgesamt beläuft sich das Angebot auf 1,3 Milliarden Dollar.
Under Armour gaben dagegen um 6,7 Prozent auf 69,96 Dollar nach. Die Analysten von Morgan Stanley haben die Aktie auf "Underweight" gesenkt und das Kursziel auf 65 von zuvor 103 Dollar reduziert. Jüngste Daten würden darauf hinweisen, dass der Sportartikelhersteller erstmals seit drei Jahren in den USA Marktanteile verliere, so die Begründung der Analysten. Auch die durchschnittlichen Verkaufspreise gingen kontinuierlich zurück.
Das Biotech-Unternehmen Celgene tauscht nach einem schlechter als erwarteten Gesamtjahr 2015 den Chef aus. COO Mark Alles werde den Posten von Bob Hugin übernehmen. In dem bereits abgeschlossen Jahr dürfte die Celgene ein Ergebnis je Aktie von etwa 4,71 Dollar erzielt haben. Bisher hatte das Unternehmen ein Ergebnis je Aktie von 4,75 bis 4,85 Dollar in Aussicht gestellt. Für die Aktie ging es 5,5 Prozent abwärts. Auch andere Biotech-Aktien standen unter Druck, der entsprechende Nasdaq-Branchenindex fiel um 3,5 Prozent.
Die Aktien von Dupont und Dow Chemical gaben ab, nachdem das Analysehaus Susquehanna niedrige Agrochemie- und Saatpreise für die wichtige nordamerikanische Frühlings-Saison prognostiziert hat. Es gebe aktuell wenig Positives für die Agrarlieferanten. Die Getreidepreise blieben schwach und drückten die Einnahmen der Landwirte, während die Pestizidlager anschwellen und die Konkurrenz bei den Saatpreisen stark bleibt. Dupont fielen um 3,3 Prozent und Dow Chemical um 1,9 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.398,57 0,32 52,12 S&P-500 1.923,67 0,09 1,64 Nasdaq-Comp. 4.637,99 -0,12 -5,64 Nasdaq-100 4.283,55 0,30 12,77DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.21 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0850 -0,60% 1,0916 1,0906 EUR/JPY 127,78 -0,11% 127,92 128,20 EUR/CHF 1,0869 0,15% 1,0853 1,0845 USD/JPY 117,77 0,49% 117,19 117,59 GBP/USD 1,4546 0,08% 1,4534 1,4535 === Kontakt zum Auor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz
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January 11, 2016 16:12 ET (21:12 GMT)
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