11.08.2015 16:20:56
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MÄRKTE USA/Yuan-Abwertung schürt Sorgen über Weltwirtschaft
NEW YORK (Dow Jones)--Wie die anderen Weltbörsen steht auch die Wall Street am Dienstag im Zeichen Chinas. Mit der überraschenden Abwertung des Renminbi durch die chinesische Notenbank haben es nicht nur die China-Exporteure rund um den Globus schwerer. Der Schritt weckt generell Sorgen, "dass die Wettbewerbskraft zwischen Ost und West sich verschiebt", wie Chris Jefferies von Legal & General Investment Management es ausdrückt. Und zudem wächst die Furcht, dass hinter der Abwertung eine Schwäche der chinesischen Wirtschaft steckt, die in diesem Ausmaß bislang noch nicht erwartet wurde.
Der Dow-Jones-Index verliert 1 Prozent auf 17.447 Punkte, der S&P-500 gibt um 0,7 Prozent nach und der Nasdaq-Composite reduziert sich um 0,5 Prozent.
Auf der anderen Seite könnten sich die Sorgen zumindest teilweise in Wohlgefallen auflösen. Denn mit dem nun gegen den Yuan deutlich gestärkten Dollar könnten wieder Spekulationen ins Kraut schießen, dass die US-Notenbank noch nicht im September die Zinswende einläutet. Bereits am Vortag hatte Fed-Vize Stanley Fischer solche Hoffnungen angefacht, indem er auf die niedrige Inflation hingewiesen hatte. Der Schritt der Chinesen könnte dazu führen, dass eine "September-Zinserhöhung vom Tisch ist", sagt auch Nour Al-Hammoury von ADS Securities: "Denn jeder weitere Anstieg des Dollar könnte der US-Wirtschaft Probleme bescheren."
Wenig Beachtung fanden Konjunkturdaten zur Produktivität, die hinter den Erwartungen geblieben waren.
Im Blick steht zudem die Google-Aktie. Das Unternehmen wird eine neue Dachgesellschaft namens Alphabet gründen, in der verschiedene Unternehmen zusammengefasst werden sollen, von denen Google wiederum das größte ist. Google-Gründer Larry Page sprach von einer "Verschlankung". Die Google-Aktien sollen im Zuge der Maßnahme in Alphabet-Aktien umgewandelt werden. Google soll sich dabei künftig im Mehrheitsbesitz des neuen Unternehmens befinden. Einige Analysten haben die Aktie bereits hochgestuft. Auch am Markt kommen die Pläne gut an, die Aktie steigt um 4,5 Prozent.
Für Kraft-Heinz geht es 1,5 Prozent abwärts. Der Lebensmittelkonzern hat die Quartalszahlen seiner beiden Vorgängergesellschaften veröffentlicht; beide haben mit einem rückläufigen Umsatz zu kämpfen. Die Aktie des Autovermieters Hertz verliert 2 Prozent, nachdem Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal zurückgegangen sind. Auch Bekleidungshändler Gap meldete einen Umsatzrückgang und gab darüber hinaus auch einen enttäuschenden Ausblick. Die Aktie fällt um 1,1 Prozent.
Die Symantec-Aktie verliert 3,7 Prozent. Statt der ursprünglich geplanten Aufspaltung hat das Softwarehaus die Tochter Veritas für 8 Milliarden Dollar an eine Investorengruppe um Carlyle verkauft. Der Barerlös beträgt netto etwa 6,3 Milliarden Dollar. Symantec will nun Aktien im Wert von 2,6 Milliarden Dollar zurückkaufen, nachdem das Volumen zuerst 1,5 Milliarden Dollar betragen sollte.
Am Devisenmarkt verzeichnet der Yuan den höchsten Tagesverlust in zwanzig Jahren. Der Euro legt zum Dollar zu und steht nun bei 1,1080 Dollar und damit um mehr als 1 Cent über Tagestief - und dies, obwohl der deutsche ZEW-Index enttäuschend ausgefallen ist. Offenbar setzen viele Anleger darauf, dass die Fed ihren ersten Zinsschritt nach oben nun erst im Dezember vollziehen wird. Unterstützung für den Euro kommt auch von der Griechenland-Krise, nachdem sich das Land mit seinen Gläubigern auf ein Hilfspaket geeinigt hat.
Der Ölpreis gibt die Vortages-Gewinne komplett wieder ab. Nachdem die US-Sorte WTI am Montag 2,5 Prozent geklettert war, geht es nun wieder 3,5 Prozent nach unten. Das Barrel wird aktuell mit 43,40 Dollar bezahlt. Am Markt setzt kaum jemand darauf, dass angesichts des großen Angebots eine nachhaltige Erholung bereits in Sicht ist. Dies zumal die Opec in ihrem Monatsbericht schreibt, dass die aktuelle Ölproduktion des Kartells sich auf einem Dreijahreshoch befindet. Außerdem muss damit gerechnet werden, dass China mit seiner geschwächten Währung künftig weniger Rohstoffe importiert.
Dennoch setzt sich beim Gold die Erholung vom Montag noch etwas fort. Der Preis legt um weitere 0,4 Prozent auf 1.109 Dollar zu. Die Bewegung nach oben begann am Vortag mit den Aussagen von Fed-Vize Stanley Fischer. Eine länger anhaltende lockere Geldpolitik stützt üblicherweise Gold, das als Inflationsschutz gilt und überdies keine Zinsen abwirft.
Anleihen sind gesucht, nach der Abwertung der chinesischen Währung ist Sicherheit gefragt. Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds fällt um neun Basispunkte auf 2,15 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.447,27 -0,95 -167,90 S&P-500 2.088,77 -0,73 -15,41 Nasdaq-Comp. 5.077,41 -0,48 -24,39 Nasdaq-100 4.555,44 -0,39 -17,67DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.45 Uhr Mo, 17.28 Uhr EUR/USD 1,1081 0,99% 1,0972 1,0986 EUR/JPY 138,29 0,92% 137,04 136,82 EUR/CHF 1,0870 0,84% 1,0779 1,0830 USD/JPY 124,81 -0,07% 124,89 124,52 GBP/USD 1,5574 0,04% 1,5567 1,5543 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/raz/ros
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August 11, 2015 09:50 ET (13:50 GMT)
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