MÄRKTE USA/Wenig veränderter Handelsstart an Wall Street erwartet

   NEW YORK (Dow Jones)-- An der Wall Street zeichnet sich am Donnerstag ein wenig veränderter Handelsauftakt ab. Die Anleger scheinen die Aussagen der US-Notenbank vom Mittwoch noch nicht ganz verarbeitet zu haben. Die Fed hatte die Märkte am Vortag mit einem "falkenhaften" Ausblick auf das kommende Jahr erschreckt.

   Im Anschluss an ihre Zinssitzung, bei der wie weithin erwartet der Leitzins um 25 Basispunkte erhöht wurde, stellten die Währungshüter für 2017 einen etwas steileren Zinspfad als bisher in Aussicht, weil sich der Wirtschaftsausblick aufzuhellen beginne. Daraufhin fielen die US-Aktienkurse zurück, während der Dollar kräftig anzog.

   Am Donnerstag setzt die US-Währung ihren Höhenflug fort. Der Euro fiel im Gegenzug kurzzeitig unter 1,04 Dollar, den tiefsten Stand seit 2003. Händler halten es für möglich, dass der Euro noch in diesem Jahr zum Dollar auf Parität abwertet. Aktuell zeigt sich die Gemeinschaftswährung bei etwa 1,0425 Dollar.

Fester Dollar drückt Rohstoffpreise Die Aufwertung des Dollar belastet die Preise von Rohstoffen, die in der US-Währung bezahlt werden. Besonders deutlich zeigt sich das im Goldpreis, der nach dem Rücksetzer vom Mittwoch nun um weitere 1 Prozent auf 1.131 Dollar fällt. Das Edelmetall wirft selbst keine Zinsen ab und wird für viele Anleger uninteressant, wenn am Rentenmarkt höhere Renditen winken.

   Der Ölpreis, der am Mittwoch ebenfalls kräftig fiel, sinkt weiter. Das Barrel der US-Sorte WTI kostet mit 50,56 Dollar 0,9 Prozent weniger als am Vortag. Am Montag war es mit den Ölpreisen noch steil nach oben gegangen, nachdem sich Nicht-Opec-Länder dem Plan des Kartells zur Drosselung der Fördermenge angeschlossen hatten. Von den zu Wochenbeginn erreichten Jahreshochs haben sich die Preise allerdings schon wieder deutlich nach unten entfernt.

   Weiter nach oben geht es mit den Anleiherenditen. Sinkende Kurse treiben die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um 3 Basispunkte nach oben auf 2,60 Prozent. So hoch rentierten Titel dieser Laufzeit zuletzt im September 2014. Bei Zinserhöhungen stoßen Anleger schon in Umlauf befndliche Anleihen ab, um neue, höher verzinste Schuldtitel zu kaufen.

Philly-Fed-Index überrascht positiv Während die Investoren noch dabei sind, sich auf den neuen Kurs der US-Notenbank einzustellen, ist schon eine Welle neuer Konjunkturdaten über die Märkte hinweggerollt. Unter den am Donnerstag veröffentlichten Daten ragen der Philadelphia Fed Index und der Empire State Manufacturing Index mit einem überraschend deutlichen Anstieg im Dezember heraus. Der Anstieg der Verbraucherpreise im November entsprach sowohl insgesamt als auch in der Kernrate der Konsensschätzung von Volkswirten.

   Die Erstanträge stiegen etwas weniger stark als erwartet. Das Leistungsbilanzdefizit der USA hat sich im dritten Quartal deutlich verringert, aber nicht ganz so stark wie erwartet.

   Später folgt noch der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe für Dezember.

   Unter den Einzelwerten könnten Yahoo unter Druck geraten, nachdem ein neuer Fall von Datenklau bei dem Internetunternehmen bekannt wurde. Die Vorfälle sollen sich 2013 ereignet haben und weit schlimmer sein als der Datendiebstahl im Jahr 2014, der ebenfalls dieses Jahr enthüllt wurde. Mehr als eine Milliarde Nutzer sollen betroffen sein. Die Yahoo-Aktie fällt vorbörslich um gut 3 Prozent.

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.56 Uhr Fr, 17.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,0426 -1,33% 1,0566 1,0537 -4,0% EUR/JPY 122,8731 +0,63% 122,1008 121,41 -15,1% EUR/CHF 1,0737 -0,20% 1,0758 1,0751 -1,3% EUR/GBP 0,8360 -0,43% 0,8395 1,1933 +13,5% USD/JPY 117,80 +1,94% 115,55 115,20 +0,3% GBP/USD 1,2467 -0,97% 1,2589 1,2574 -15,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,56 51,04 -0,9% -0,48 +14,4% Brent/ICE 53,77 53,9 -0,2% -0,13 +17,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.130,79 1.141,86 -1,0% -11,07 +6,6% Silber (Spot) 16,05 16,84 -4,7% -0,79 +16,2% Platin (Spot) 913,55 925,50 -1,3% -11,95 +2,5% Kupfer-Future 2,58 2,60 -0,9% -0,02 +19,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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