09.03.2017 22:41:49
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MÄRKTE USA/Weiter Zurückhaltung - Ölpreise brechen erneut ein
NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer abwartenden Haltung haben sich die Aktienkurse an der Wall Street auch am Donnerstag gezeigt. Während übergeordnet die Blicke weiter auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag und die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche gerichtet waren, stand auch das Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag im Blickpunkt. Die EZB hat die Leitzinsen, wie mehrheitlich erwartet, bestätigt, deutete aber an, dass sie ihre Geldpolitik wohl nicht weiter lockern werde. Dazu kam der neuerliche Einbruch der Ölpreise. WTI rutschte klar unter die Marke von 50 Dollar und zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand in diesem Jahr.
Die US-Konjunkturdaten des Tages brachten derweil kaum Bewegung in den Markt. In den USA sind in der vergangenen Woche etwas mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden, als Volkswirte prognostiziert hatten. Allerdings blieb die Zahl auf einem Niveau, das einen ungebrochen starken Arbeitsmarkt zeigt. Zudem war in der Vorwoche der tiefste Stand seit 44 Jahren registriert worden. Die US-Importpreise sind im Februar um 0,2 Prozent gestiegen. Ökonomen waren im Konsens von einem Anstieg um 0,1 Prozent ausgegangen.
Der Dow-Jones-Index schloss kaum verändert bei 20.858 Punkten. Der S&P-500 gewann 0,1 Prozent, während sich der Nasdaq-Composite wenig verändert zeigte. Umgesetzt wurden 882 (Mittwoch: 889) Millionen Aktien. Dabei kamen nach vorläufigen Angaben auf 904 (823) Kursgewinner 2.102 (2.197) -verlierer, während 97 (93) Titel unverändert schlossen.
Ölpreise schmieren kräftig ab Die Ölpreise gaben abermals deutlich nach. Bereits am Vortag war es nach rekordhohen US-Lagerbeständen kräftig nach unten gegangen. "Die Spekulation auf steigende Preise war sehr hoch", sagt ein Teilnehmer. Sie sei nun zusammengebrochen und daraus resultiere der starke Abgabedruck.
Nach Meinung der Rohstoffexperten der Commerzbank könnte der am Vortag erfolgte Einbruch der Ölpreise auch von Aussagen des Schieferölpioniers Harold Hamm ausgelöst worden sein. Der Chef des US-Schieferölunternehmens Continental Resources habe davor gewarnt, dass die US-Schieferölindustrie den Ölmarkt "töten" könne, wenn die Produktion zu stark ausgeweitet würde.
Die US-Rohölproduktion stieg in der Vorwoche laut am Mittwoch veröffentlichter Daten des US-Energieministeriums auf knapp 9,1 Millionen Barrel pro Tag. Das sei das höchste Niveau seit über einem Jahr, so die Analysten der Commerzbank. Laut aktueller Schätzung der US-Energiebehörde dürfte diese weiter steigen und Ende 2018 die Marke von 10 Millionen Barrel pro Tag erreichen. Die US-Daten weckten Zweifel, ob die Förderkürzungen der Opec-Länder ausreichten, um das weltweite Überangebot abzubauen.
Für WTI ging es um 2 Prozent auf 49,28 Dollar nach unten. Brent ermäßigte sich um 1,7 Prozent auf 52,19 Dollar.
Gold und Anleihen geben weiter nach - Draghi treibt Euro über 1,06 USD Zinsspekulationen ließen den Goldpreis abermals nachgeben. Der Preis für die Feinunze fiel zum Settlement um 0,5 Prozent auf 1.203,20 Dollar und pendelte im nachfolgenden elektronischen Handel um diese Marke.
Abermals leichte Verluste gab es auch am US-Anleihemarkt, wo die Blicke ebenfalls auf den Bericht zum US-Arbeitsmarkt und die US-Notenbanksitzung gerichtet waren. Auf den Notierungen lasteten nach Angaben von Händlern auch Aussagen des EZB-Präsidenten Mario Draghi. Dieser hatte im Anschluss an den Zinsentscheid der EZB gesagt, es habe keine Diskussion über weitere Langfristtender (TLTRO) gegeben. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 3 Basispunkte auf 2,59 Prozent.
Der Euro klettert mit den Aussagen aus der EZB-Pressekonferenz zwischenzeitlich über die Marke von 1,06 Dollar. Auch am Devisenmarkt wurden die Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi als hawkisch interpretiert. "Draghi betont zwar immer wieder, dass die EZB bereit sei, bei steigenden Risiken aktiv zu werden", so eine Devisenhändlerin. Allerdings seien momentan keine Risiken am Horizont zu sehen. Vielmehr stabilisiere sich die Konjunktur weltweit, zudem habe nicht einmal mehr eine Diskussion über ein weiteres TLTRO stattgefunden. Dies könne als Schritt gewertet werden, dass dem Markt diese Liquidität nicht mehr zur Verfügung gestellt werde. Im späten US-Handel notierte der Euro bei rund 1,0580 Dollar. Vor Beginn der Draghi-Aussagen hatte die Gemeinschaftswährung noch bei rund 1,0550 Dollar gelegen.
Pessimistischer Ausblick lässt Tailored Brands abstürzen Tailored Brands brachen um über 32 Prozent ein, nachdem der Einzelhändler nicht nur enttäuschende Zahlen zum vierten Quartal vorgelegt, sondern auch einen pessimistischen Ausblick gegeben hatte. Das Unternehmen rechnet damit, dass sich die flaue Entwicklung fortsetzt. Auch die Analysten von Mizuho befürchten, dass die Frühjahrsbelebung im Textileinzelhandel ausbleibt, und haben neben Tailored Brands auch die Aktien von Express, DSW und Finish Line auf "Neutral" abgestuft und Guess auf "Underperform" gesenkt. Die Titel gaben zwischen 0,1 und 4,8 Prozent nach.
Semtech gaben anfängliche Gewinne ab und verloren 0,7 Prozent, nachdem der Halbleiterhersteller mit den Ergebnissen für das vierte Quartal die Erwartungen des Marktes übertroffen hat. Allerdings hat die Aktie allein seit der US-Präsidentschaftswahl im November um gut 35 Prozent zugelegt, weshalb hier wohl Gewinne mitgenommen wurden.
Der niederländische Farben- und Spezialchemiehersteller Akzo Nobel wehrt sich gegen einen feindlichen Übernahmeversuch des US-Konkurrenten PPG Industries. PPGs Angebot von 20,9 Milliarden Euro in bar und Aktien bewerte Akzo Nobel "substanziell" zu niedrig und sei nicht im Interesse von Aktionären, Kunden und Mitarbeitern. Die Aktie von PPG Industries verlor 3,7 Prozent, während die Aktie von Akzo Nobel um 13 Prozent in die Höhe schoss.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.858,19 0,01 2,46 5,54 S&P-500 2.364,87 0,08 1,89 5,63 Nasdaq-Comp. 5.838,81 0,02 1,26 8,47 Nasdaq-100 5.363,98 0,08 4,18 10,29US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,37 1,6 1,35 16,8 5 Jahre 2,12 3,2 2,09 20,0 7 Jahre 2,42 3,1 2,39 17,4 10 Jahre 2,59 3,4 2,56 15,0 30 Jahre 3,18 3,3 3,15 11,4
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.31 Uhr Mi, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,0585 +0,56% 1,0526 1,0546 +0,7% EUR/JPY 121,6503 +0,91% 120,5504 120,92 -1,1% EUR/CHF 1,0703 +0,09% 1,0694 1,0703 -0,1% EUR/GBP 0,8691 +0,37% 0,8659 1,1519 +2,0% USD/JPY 114,93 +0,36% 114,52 114,66 -1,7% GBP/USD 1,2179 +0,18% 1,2157 1,2149 -1,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,73 50,28 -1,1% -0,55 -10,3% Brent/ICE 52,58 53,11 -1,0% -0,53 -9,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.202,22 1.207,16 -0,4% -4,94 +4,4% Silber (Spot) 16,97 17,24 -1,5% -0,26 +6,6% Platin (Spot) 936,95 947,00 -1,1% -10,05 +3,7% Kupfer-Future 2,57 2,59 -1,0% -0,03 +2,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
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March 09, 2017 16:11 ET (21:11 GMT)
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Guess? Inc. | 14,70 | -10,91% | |
PPG Industries Inc. | 116,30 | -0,64% | |
Semtech Corp. | 59,12 | 5,57% |