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12.05.2022 15:46:40

MÄRKTE USA/Wall Street weiter im Griff von Stagflationssorgen

NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street ist auch am Donnerstag keine Trendwende in Sicht. Damit dauert die jüngste Talfahrt mit neuen Jahrestiefs an. Während der marktbreite S&P-500 in der laufenden Woche bislang 4,5 Prozent nachgegeben hat, fiel der technologielastige Nasdaq-Composite auf den tiefsten Stand seit November 2020. Noch immer wird an der Börse diskutiert, ob nach den jüngsten Inflationsdaten in den USA der Gipfel der Preissteigerungen erreicht ist. Die Unsicherheit darüber belastet den US-Aktienmarkt, denn bei der Diskussion über die Inflationsentwicklung schwingt stets die Frage mit, ob die US-Notenbank bei der Eindämmung der Inflation die Gangart verschärfen werde. Damit bleiben die Stagflationsängste bestehen und damit Argumente gegen den Kauf von Aktien.

Im frühen Handel sinkt der Dow-Jones-Index um 1,0 Prozent auf 31.515 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite verlieren 1,2 bzw. 1,8 Prozent. "Das bedeutet, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik möglicherweise zu stark straffen muss, was zu einer drastischen Konjunkturabschwächung führen könnte, aber es bedeutet auch, dass die Wirtschaftsprognosen für den Technologiesektor und einige andere Bereiche nun als viel zu optimistisch angesehen werden", erläutert Makrostratege Sebastian Galy von Nordea Asset Management. "Die Märkte befürchten, dass die Zentralbanken mit ihrem Versuch, die Inflation zu zähmen, eine Rezession oder zumindest einen starken Wirtschaftsabschwung auslösen könnten. Wenn man sich die gestrigen Verbraucherpreisdaten ansieht, ist es vielleicht etwas zu früh, den Höhepunkt der Inflation auszurufen", ergänzt Investmentstratege Luc Filip von SYZ Private Banking.

Nach den zuletzt zwar leicht gesunkenen, aber noch immer höher als prognostiziert ausgefallenen Verbraucherpreisen schwächte sich die Inflation auf Basis der Erzeugerpreise im vorhergesagten Rahmen ab - in der Kernrate sogar etwas deutlicher als gedacht. Zugleich fielen die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten knapp schwächer als prognostiziert aus. Die Stagflationsdiskussion dürfte damit anhalten.

Renditen bleiben im Rückwärtsgang

Trotz der Aussicht auf steigende Leitzinen fallen die Renditen erneut. Die Sorge vor einem Wirtschaftsabschwung treibt Anleger in den vermeintlich sicheren Rentenhafen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt immer deutlicher unter die wichtige 3-Prozentmarke.

Der Dollar steigt auf die höchsten Niveaus seit 2002, der Dollarindex legt um 0,5 Prozent zu. Angesichts sinkender Marktzinsen setzen Anleger wie bei US-Renten auch hier auf die vermeintliche Sicherheit in unsicheren Zeiten.

Der feste Dollar und die Konjunktursorgen belasten die Ölpreise. Das geplante EU-Embargo gegen russisches Erdöl kommt weiterhin nicht recht voran. Zugleich senkte die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate ihre Prognose für das Wachstum der täglichen Ölnachfrage. Der feste Dollar bremst indes den Goldpreis.

Walt Disney verfehlt Gewinnprognose

Beyond Meat brechen unter den Einzelaktien um 27,8 Prozent ein, nachdem der Hersteller pflanzenbasierter Fleischersatzprodukte im ersten Quartal tiefer als erwartet in die Verlustzone gerutscht war. Das Unternehmen machte dafür hohe Kosten für die Einführung neuer Produkte verantwortlich.

Disney verlieren 5,3 Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie im zweiten Geschäftsquartal des Unterhaltungskonzerns hat die Erwartungen von Analysten verfehlt.

E-Auto-Hersteller Rivian hat im ersten Quartal den Verlust deutlich ausgeweitet und weniger umgesetzt als erwartet. Die Aktien sinken um 5,3 Prozent. Sonos verbessern sich um 7 Prozent. Der Lautsprecherhersteller hat im zweiten Geschäftsquartal mehr umgesetzt als erwartet und den bereinigten Gewinn je Aktie überraschend deutlich gesteigert.

Um 14,1 Prozent abwärts geht es für Fossil, nachdem der Anbieter von Uhren und anderer Accessoires seine Umsatzprognose gesenkt hatte.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 31.515,46 -1,0% -318,65 -13,3%

S&P-500 3.886,36 -1,2% -48,82 -18,5%

Nasdaq-Comp. 11.164,86 -1,8% -199,38 -28,6%

Nasdaq-100 11.749,60 -1,8% -217,96 -28,0%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,58 -4,1 2,62 184,8

5 Jahre 2,82 -9,2 2,91 155,6

7 Jahre 2,87 -8,0 2,95 142,8

10 Jahre 2,85 -8,2 2,93 133,7

30 Jahre 2,99 -5,5 3,05 109,1

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:22 Mi, 18:55 % YTD

EUR/USD 1,0410 -1,0% 1,0495 1,0530 -8,5%

EUR/JPY 133,04 -2,6% 135,91 136,72 +1,7%

EUR/CHF 1,0404 -0,4% 1,0455 1,0444 +0,3%

EUR/GBP 0,8525 -0,7% 0,8610 0,8574 +1,5%

USD/JPY 127,67 -1,8% 129,43 129,82 +10,9%

GBP/USD 1,2206 -0,4% 1,2190 1,2282 -9,8%

USD/CNH (Offshore) 6,8165 +0,9% 6,8014 6,7526 +7,3%

Bitcoin

BTC/USD 27.942,94 -3,5% 26.769,98 30.175,79 -39,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 105,42 105,71 -0,3% -0,29 +43,7%

Brent/ICE 107,03 107,51 -0,4% -0,48 +40,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.846,94 1.852,46 -0,3% -5,52 +1,0%

Silber (Spot) 21,11 21,58 -2,2% -0,47 -9,4%

Platin (Spot) 960,37 994,78 -3,5% -34,41 -1,0%

Kupfer-Future 4,07 4,21 -3,3% -0,14 -8,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/raz

(END) Dow Jones Newswires

May 12, 2022 09:46 ET (13:46 GMT)

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