21.04.2023 14:50:43

MÄRKTE USA/Wall Street vor Stabilisierung - Konjunktursorge bleibt

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street dürfte sich am Freitag stabilisieren, aber weiter zur Schwäche neigen. Der Aktienterminmarkt deutet auf einen kaum veränderten Handelsbeginn am Kassamarkt hin. Erholung von den Vortagesverlusten oder gar Kauflaune stehe aber wohl nicht auf der Agenda, heißt es im Handel. Es mehrten sich die Anzeichen einer konjunkturellen Abkühlung in den USA.

Dabei verweisen Händler auf Details der Vortagesdaten, die zunächst nicht so viel Beachtung fanden: So ist der Index der Frühindikatoren auf das tiefste Niveau seit November 2020 gesunken, gleichzeitig kletterte die Anzahl der Personen, die Arbeitslosenunterstützung beziehen, auf den höchsten Stand seit November 2021. Dazu hatten auch diverse Geschäftsausweise von Unternehmen klar erkennbare Bremsspuren aufgezeigt.

"Wir bezweifeln, dass alles so perfekt laufen wird, und sehen stattdessen unsichere Aussichten für Wachstum, Erträge und Inflation", warnt Chefinvestmentstratege Mark Haefele von der UBS-Vermögensverwaltung. Die Märkte preisten aber eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine nahezu perfekte Landung der US-Konjunktur ein.

In das konjunkturell trübe Bild passt der Geschäftsausweis der Eisenbahngesellschaft CSX. Das Unternehmen profitierte vor allem von höheren Preisen und einer gestiegenen Nachfrage nach Kohle, der Kurs steigt deshalb vorbörslich um 2,6 Prozent. Fracht wurde aber im Quartal weniger befördert. Die Transportleistung der Eisenbahnen in Nordamerika gilt als Konjunkturbarometer.

Einblick in die Verfassung der US-Konjunktur werden Einkaufsmanagerindizes zum Dienstleistungssektor und zur Industrie gewähren, die im frühen Geschäft veröffentlicht werden. Möglicherweise entscheidet sich erst dann die Tagestendenz.

Mit Procter & Gamble hat zwar ein Konsumwert Geschäftszahlen vorgelegt, aber konjunkturelle Erkenntnisse dürften diese kaum liefern. Der Wert gilt als defensiv, weil das Geschäft mit kurzlebigen Konsumartikeln des täglichen Gebrauchs nicht sehr konjunkturabhängig ist. Die Geschäftszahlen kommen gleichwohl gut an, der Kurs gewinnt 0,7 Prozent. Procter & Gamble hat die Erwartungen im Quartal geschlagen. Allerdings sei die Umsatzentwicklung vor allem von höheren Preisen getrieben gewesen, der Absatz habe sich ermäßigt, monieren Händler.

Tesla reagiert mit Preiserhöhungen

Tesla stabilisieren sich mit einem mageren Plus von 0,2 Prozent nach der Vortagestalfahrt in Folge gesenkter Preise. Am Morgen hat der Elektroautobauer nun verkündet, die Preise für seine höherwertigen Modelle in den USA anzuheben.

Das Windkraftunternehmen Broadwind Energy (+13,6%) hat im ersten Quartal einen höheren Umsatz erzielt, als Analysten erwartet hatten. Contextlogic springen um 20,9 Prozent, nachdem der Betreiber der E-Commerce-Plattform Wish einen Aktienrückkauf angekündigt hat. Eine Aktienplatzierung drückt Sidus Space um über 30 Prozent.

Russisches Erdöl im Blick

Ähnlich wie am Aktienmarkt tut sich auch am Rentenmarkt wenig, die Renditen neigen aber weiter zur Schwäche. Mit den Rezessionssorgen bleibt die vermeintliche Sicherheit des Rentenmarktes gefragt. Auch der Dollar sinkt mit den nachgebenden bzw. auf niedrigem Niveau verharrenden Marktzinsen noch etwas. Der Dollarindex fällt um 0,1 Prozent. Zum britischen Pfund steigt der Greenback dagegen, die britische Währung gibt nicht nur zum Dollar nach. Im Handel verweist man auf schwache Einzelhandelsumsätze in Großbritannien.

Die Erdölpreise erholen sich leicht von ihren heftigen Vortagesverlusten, Händler sprechen aber von einer kraftlosen Bewegung. Sie verweisen auf erhöhte Erdölimporte von großen Produzenten im Nahen Osten wie Saudi-Arabien, die offenbar verstärkt russisches Rohöl zu extrem niedrigen Preisen kauften und die westlichen Sanktionen missachteten. Dies erhöhe das Angebot und dämpfe zugleich die Preisentwicklung, weil Russland nur unterhalb der Marktpreise verkaufen könne, heißt es.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,12 -1,6 4,14 -30,0

5 Jahre 3,61 -1,2 3,62 -38,8

7 Jahre 3,57 -1,3 3,58 -39,9

10 Jahre 3,53 -0,6 3,54 -35,0

30 Jahre 3,74 -0,4 3,75 -22,9

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:12 Uhr Do, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0984 +0,1% 1,0962 1,0970 +2,6%

EUR/JPY 146,85 -0,2% 146,64 147,07 +4,6%

EUR/CHF 0,9797 +0,1% 0,9794 0,9812 -1,0%

EUR/GBP 0,8853 +0,4% 0,8820 0,8811 +0,0%

USD/JPY 133,68 -0,4% 133,87 134,07 +2,0%

GBP/USD 1,2408 -0,3% 1,2427 1,2451 +2,6%

USD/CNH (Offshore) 6,8949 +0,2% 6,8960 6,8774 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 28.199,84 -0,1% 28.154,12 28.690,42 +69,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,77 77,37 +0,5% +0,40 -3,0%

Brent/ICE 81,55 81,10 +0,6% +0,45 -3,9%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 40,82 40,57 +0,6% +0,25 -47,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.989,50 2.004,60 -0,8% -15,11 +9,1%

Silber (Spot) 25,24 25,38 -0,5% -0,14 +5,3%

Platin (Spot) 1.123,45 1.098,00 +2,3% +25,45 +5,2%

Kupfer-Future 4,00 4,03 -0,5% -0,02 +5,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/smh

(END) Dow Jones Newswires

April 21, 2023 08:51 ET (12:51 GMT)

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