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01.03.2018 15:22:47

MÄRKTE USA/Wall Street vor Powell-Auftritt unverändert gesehen

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem erneuten Rücksetzer des Vortages ist an der Wall Street am Donnerstag zum Start in den März zunächst wenig Besserung in Sicht. Im Februar hatte der Dow-Jones-Index 4,3 Prozent abgegeben und damit auf Monatssicht soviel, wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Allerdings weist der Index seit Jahresbeginn noch immer ein Plus auf. Der Aktienterminmarkt suggeriert eine wenig veränderte Handelseröffnung am Kassamarkt. Von einer Erholung kann daher keine Rede sein.

Der gesamte Aktienhandel steht und fällt aktuell mit der Zins- bzw- Renditeentwicklung am Rentenmarkt. Sobald die Renditen dort anziehen, treten Aktienkurse den Rückzug an. Und selbst leicht sinkende Renditen genügen oft nicht für eine Erholung der Aktienkurse. Händler verweisen dann gern auf das insgesamt weiterhin hohe Renditeniveau. Insofern könnte die Zinsdebatte in den USA wie schon zwei Tage zuvor von US-Notenbankgouverneur Jerome Powell befeuert werden.

Powell stellt Unsicherheitsfaktor

Denn dieser wird im frühen Verlauf erneut vor einem Kongressausschuss Rede und Antwort stehen - diesmal vor einem des Senats. Zwar sei kaum damit zu rechnen, dass er gegenüber seinen Dienstagaussagen viel Neues zu bieten habe, aber viel Erfahrung habe der Markt mit ihm bislang nicht sammeln können, daher seien Anleger auf der Hut, heißt es im Handel.

"Der Trend für den Markt heute dürfte von den Fed-Vertretern Powell und Dudley kommen", ist sich RBC-Devisenstrategin Sue Trinh ziemlich sicher. Denn neben Powell wird sich auch der Fed-Präsident von New York, William Dudley, zur Wort melden. Daneben gilt es aber auch noch eine Flut an Konjunkturdaten zu verarbeiten, die ebenfalls Einfluss auf die Zinsdebatte nehmen könnten. Das gilt vor allem für die persönlichen Einkommen, die im Januar stärker als erwartet gestiegen sind. Auf der Ausgabenseite wurden die Marktprognosen erfüllt.

Einkommen steigen

Der wichtige PCE-Preinindex kletterte auf Jahressicht auf einen Wert von 1,7 Prozent, in der Kernrate von 1,5 Prozent. Die Fed strebt eine Inflation von 2 Prozent an. Zu den steigenden Einkommen passen auch die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten. Denn in der Vorwoche sank die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, obwohl Volkswirte mit einem Anstieg gerechnet hatten. Im Verlauf stehen weitere wichtige Daten zur Veröffentlichung an.

Unter den Einzelwerten steigen Salesforce vorbörslich nach Geschäftsausweis des Cloud-Pioniers um 2,9 Prozent. Der Softwarehersteller hat Viertquartalszahlen über Markterwartung vorgelegt. Dies betraf sowohl Ergebnis als auch Umsatz. Zudem hob die Gesellschaft ihren Erlösausblick an. Bei Cloud-Wettbewerber Box läuft es nicht so gut. Zwar lag der Umsatz in der vierten Periode leicht oberhalb der Marktprognosen und auch das Ergebnis fiel besser aus, das Unternehmen enttäuscht jedoch mit dem Umsatzausblick auf das laufende Quartal sowie auf das Gesamtjahr. Die Titel stürzen um 16,5 Prozent ab.

Mylan klettern um 3,3 Prozent. Das Arzneimittelunternehmen berichtete besser als erwartet ausgefallene Quartalsergebnisse, aber eine Erlösentwicklung unter Marktschätzungen. Hostess Brands schnellen um 8,3 Prozent empor. Der Anbieter von Süßwaren und Marken wie Twinkies oder Ding Dongs wies für die vierte Periode Ergebnisse und Erlöse oberhalb der Prognosen aus. Monster Beverage sinken dagegen um 7,7 Prozent. Der Getränkehersteller hat die Markterwartungen im vierten Quartal gewinn- und umsatzseitig verfehlt.

Die kriselnde Legende Harley-Davidson geht in die Elektro-Offensive. Um jüngere Käufer anzulocken, will die Motoradschmiede bis 2019 ein elektrisch betriebenes Motorrad auf den Markt bringen. Daher hat sich das Unternehmen am Spezialisten Alta Motors beteiligt. Harley hatten den ersten elektrischen Prototypen bereits 2014 präsentiert. Die Titel gewinnen 1,1 Prozent. L Brands stürzen um 7,2 Prozent ab. Die Muttergesellschaft der Unterwäschemarke Victoria's Secret enttäuscht mit dem Ausblick.

Am Rentenmarkt herrscht aktuell gespannte Ruhe. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verliert 2 Basispunkte auf 2,84 Prozent. Der Dollar neigt dagegen den dritten Tag in Folge zur Stärke. Der ICE-Dollarindex legt um 0,1 Prozent zu und hält sich damit in der Nähe eines Einmonatshochs. Der Euro fällt auf 1,2179 nach Wechselkursen um 1,2192 am Vorabend. Die Gemeinschaftswährung bewegt sich damit auf dem niedrigsten Stand seit über einem Monat. Gebremst wird der Euro unter anderem von der Unsicherheit ausgehend von den Wahlen in Italien und dem SPD-Mitgliedervotum in Deutschland zur Regierungsbildung am Wochenende.

Mit der Aussicht auf schneller und steiler steigende US-Zinsen im Kombination mit einem festen Greenback ist Gold nicht gefragt. Die Feinunze verbilligt sich um 0,8 Prozent auf 1.308 Dollar. Sollte sich Powell überraschend taubenhaft geben, könnte sich Gold erholen, heißt es.

Die Rohölpreise geben weiter nach: Der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI sinkt um 0,6 Prozent auf 61,25 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,6 Prozent auf 64,35 Dollar. Steigende US-Fördermengen und anziehende Vorräte in den USA seien nicht geeignet, die Preise zu treiben, heißt es. Zudem sei die Auslastung der Raffinerien derzeit schwach, so dass sich die Öllager nicht so schnell leeren dürften. Zudem belastet der feste Dollar die Erdölpreise.

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US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,24 -0,4 2,25 104,0

5 Jahre 2,62 -2,0 2,64 69,6

7 Jahre 2,77 -2,6 2,79 52,1

10 Jahre 2,84 -1,8 2,86 39,9

30 Jahre 3,12 -0,6 3,13 5,2

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.00 Uhr Mi, 17.39 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2187 -0,06% 1,2205 1,2215 +1,4%

EUR/JPY 130,29 +0,18% 130,30 130,31 -3,7%

EUR/CHF 1,1534 +0,13% 1,1530 1,1523 -1,5%

EUR/GBP 0,8850 -0,16% 0,8865 1,1298 -0,5%

USD/JPY 106,92 +0,25% 106,76 106,67 -5,1%

GBP/USD 1,3771 +0,10% 1,3767 1,3801 +1,9%

Bitcoin

BTC/USD 9.877,09 -0,76% 9.877,09 9.877,09 -31,24

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,30 61,64 -0,6% -0,34 +1,5%

Brent/ICE 64,36 64,73 -0,6% -0,37 -2,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.310,94 1.318,15 -0,5% -7,22 +0,6%

Silber (Spot) 16,31 16,42 -0,7% -0,11 -3,7%

Platin (Spot) 969,70 985,50 -1,6% -15,80 +4,3%

Kupfer-Future 3,09 3,11 -0,4% -0,01 -6,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/kla/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 01, 2018 09:23 ET (14:23 GMT)

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