10.11.2015 22:58:47

MÄRKTE USA/Wall Street uneinheitlich - Apple belastet Tech-Sektor

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Uneinheitlich hat die Wall Street am Dienstag den Handel beendet. Während der Dow und der S&P-500 ihre Abgaben aus dem frühen Verlauf wieder aufholten und im Plus schlossen ging der technologielastige Nasdaq-Composite mit einem Minus aus dem Handel, ausgelöst durch Abgaben der Apple-Aktie. Es dominierte weiter die Zurückhaltung mit der zunehmenden Aussicht auf eine Zinserhöhung in den USA im Dezember. Derzeit preisen die Fed-Fund-Futures einen Zinsschritt mit über 70 Prozent ein. "Es könnte sein, dass die Fed mit ihrer Zinserhöhung etwas zu spät dran ist und dann in einem schneller als gedachten Tempo erhöhen muss", erklärte Analyst James M. Meyer von Tower Bridge Advisors die Zurückhaltung am Markt.

   Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 17.758 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent auf 2.082 Punkte. Der Nasdaq-Composite reduzierte sich dagegen um 0,2 Prozent auf 5.083 Punkte. Der Umsatz fiel auf 0,85 (Montag: 0,97) Milliarden Aktien. Dabei standen 1.792 (677) Kursgewinnern 1.369 (1.989) -verlierer gegenüber. 74 (50) Aktien schlossen unverändert.

   Der Technologiesektor wurde von den Verlusten der Apple-Aktie belastet, die sich um 3,2 Prozent reduzierte. Die Credit Suisse (CS) merkte an, dass sich die Bestellungen innerhalb der Lieferkette von Apple vor allem in Asien abgeschwächt haben, was sich "in den kommenden Wochen und Monaten negativ auf die Aktie auswirken könnte". So habe Apple die Bestellungen für Komponenten um 10 Prozent gesenkt, was eine schwächere Nachfrage für das iPhone 6s bedeuten könnte. Die CS hat ihre iPhone-Umsatzschätzung für 2016 um 8 Prozent gesenkt. Im Gefolge ging es für die Aktien von Microsoft und Intel um 1,2 bzw. 0,4 Prozent nach unten.

   Die sich abzeichnende Zinswende blieb allerdings das bestimmende Thema auf dem Börsenparkett. "Wenn die Fed eine Zinserhöhung für Dezember anvisiert, dürften viele Anleger sich mit dem Kauf von Aktien zurückhalten", hieß es von Nour Al-Hammoury, Marktstratege bei ADS Securities. Andere Marktteilnehmer verwiesen darauf, dass die US-Notenbank schon nach ihrer Sitzung im Oktober signalisiert hatte, dass sie im Dezember an der Zinsschraube drehen könnte. Seither hatten überdies mehrere Vertreter der Notenbank, darunter Fed-Chefin Janet Yellen, die Anleger auf eine mögliche Zinserhöhung im kommenden Monat eingestimmt. Daher ergebe der Ausverkauf vom Montag keinen Sinn, hieß es.

   Andere Themen waren rar. An Konjunkturdaten wurden nur die Import- und Exportpreise aus dem Oktober veröffentlicht. Die Importpreise sanken im vergangenen Monat überraschend deutlich um 0,5 Prozent; Volkswirte hatten den Rückgang auf 0,1 Prozent geschätzt. Eine wesentliche Ursache für den Preisrückgang ist neben dem schwachen Ölpreis der starke Dollar.

   Mit der näherrückenden Zinswende legte die US-Devise im Verlauf weiter kräftig zu, gab einen Teil ihrer Gewinne im späten US-Handel allerdings wieder ab. Im Gegenzug kletterte der Euro wieder über die Marke von 1,07 Dollar, nachdem er zuvor erstmals seit Mitte April wieder unter dieses Niveau gerutscht war. Während die US-Notenbank ihre Geldpolitik wohl schon bald straffen wird, ist von der Europäischen Zentralbank wohl eher eine neuerliche Lockerung zu erwarten. Die sich ausweitende Zinsdifferenz macht Anlagen in US-Assets attraktiver was den Euro weiter belasten dürfte, sagte ein Teilnehmer. Zudem wurde darauf spekuliert, dass EZB-Präsident Mario Draghi bei einer Rede am Mittwoch auf einem Forum der Bank of England weitere Lockerungsmaßnahmen in Aussicht stellen könnte, hieß es.

   Aufwärts ging es mit den Ölpreisen, die nach vier Handelstagen mit Abgaben erstmals wieder zulegten. Händler verwiesen auf vereinzelte Gelegenheitskäufe. Und dies trotz der Aussagen der Internationalen Energieagentur (IEA). Die Strategie der Opec, beim aktuellen Überangebot und dem daraus resultierenden Ölpreisverfall den eigenen Marktanteil zu verteidigen, könnte nach Einschätzung der IEA nach hinten losgehen. Dieses Vorgehen könnte zu einer länger andauernden Periode niedriger Ölpreise und entsprechend geringeren Einnahmen der Opec führen, schrieb die IEA in ihrem World Energy Outlook 2015. Ein Barrel der Sorte WTI lag zum US-Settlement bei 44,21 Dollar, ein Plus von 0,8 Prozent. Für ein Fass Brent wurden 47,44 Dollar aufgerufen, 0,5 Prozent mehr als zu Wochenbeginn.

   Die Notierungen am US-Anleihemarkt erholten sich von anfänglichen Abgaben. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um zwei Basispunkte auf 2,32 Prozent nach unten. Die mit Spannung erwartete Auktion neuer zehnjähriger US-Staatsanleihen traf auf eine solide Nachfrage. Die Zahl der indirekten Gebote, wozu auch ausländische Investoren gehören, lag leicht über dem Durchschnitt der vergangenen vier Auktionen. Renditen von US-Papieren seien derzeit attraktiver als die von Anleihen aus Europa und Asien, hieß es zur Begründung. Am Mittwoch findet am US-Anleihemarkt wegen eines Feiertages kein Handel statt.

   Der Goldpreis konnte zwischenzeitliche Gewinne nicht behaupten und zeigte sich wenig verändert. Zum US-Settlement lag der Preis für die Feinunze bei 1.088,50 Dollar und damit 40 US-Cent über dem Vortagesniveau. Händler sprachen von einer leichten technischen Erholung. Doch liegt der Preis weiterhin nur knapp über dem niedrigsten Settlementniveau seit fünf Jahren. Die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA, die das keine Rendite abwerfende Gold für die Investoren uninteressanter macht, lastete übergeordnet weiter auf dem Sentiment.

   Unter den Einzelwerten verloren die Aktien der Modekette Gap 1,4 Prozent. Sie hatten am Montag im nachbörslichen Handel schon kräftig Federn gelassen, nachdem das Unternehmen für Oktober rückläufige Umsätze gemeldet und zudem einen enttäuschenden Ausblick gegeben hatte.

   Einen kräftigen Einbruch verzeichneten Leapfrog, die um 20,2 Prozent fielen. Der Hersteller von Lernspielzeug hat im zweiten Geschäftsquartal einen größeren Verlust geschrieben, als Analysten erwartet hatten. Auch der Umsatz enttäuschte.

   Die Aktien von Monsanto gaben 1,5 Prozent ab, nachdem der Agrarchemiekonzern seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 gesenkt hat. Restrukturierungskosten werden nach Aussage Monsantos das Ergebnis schmälern.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.758,21 0,16 27,73 S&P-500 2.081,72 0,15 3,14 Nasdaq-Comp. 5.083,24 -0,24 -12,06 Nasdaq-100 4.641,73 -0,30 -13,79

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 25/32 up 1/32 0,862% -2,0 Bp 1 1/4% 3-year 100 2/32 up 4/32 1,226% -4,3 Bp 1 3/8% 5-year 98 14/32 up 5/32 1,704% -3,2 Bp 1 3/4% 7-year 98 23/32 up 5/32 2,073% -2,5 Bp 2% 10-year 97 6/32 up 5/32 2,322% -1,8 Bp 2 7/8% 30-year 95 24/32 up 7/32 3,093% -1,3 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 9.54 Uhr Mo, 17.50 Uhr EUR/USD 1,0716 -0,32% 1,0750 1,0770 EUR/JPY 132,05 -0,27% 132,41 132,49 EUR/CHF 1,0787 -0,05% 1,0793 1,0783 USD/JPY 123,21 -0,04% 123,27 123,03 GBP/USD 1,5117 0,01% 1,5116 1,5125 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   November 10, 2015 16:28 ET (21:28 GMT)

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