04.03.2016 22:58:45
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MÄRKTE USA/Wall Street steigt nach Arbeitsmarktdaten auf Zweimonatshoch
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Überraschend gute US-Arbeitsmarktdaten haben am Freitag die Indizes an der Wall Street auf die höchsten Stände seit zwei Monaten geschickt. Doch insgesamt fielen die Aufschläge nach den jüngsten Gewinnen moderat aus, denn Dow & Co haben in den vergangenen drei Wochen bereits deutlich zugelegt. Auch die kräftig steigenden Ölpreise stützen die Stimmung der Investoren. Dagegen sorgte der leichte Rückgang beim durchschnittlichen Stundenlohn für Enttäuschung, nachdem dieser im Januar überraschend gestiegen war. Auch die geleisteten Wochenstunden sind gefallen.
Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 17.007 Punkte, nachdem es im Tageshoch schon bis auf 17.062 Punkte nach oben gegangen war. Der S&P-500 legte um 0,3 Prozent auf 2.000 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite stieg um 0,2 Prozent auf 4.717 Punkte. Umgesetzt wurden an der NYSE 1,38 (Donnerstag: 1,15) Milliarden Aktien. Die 2.029 (2.363) Kursgewinner trafen auf 1.098 (751) -verlierer, während 79 (904) Titel unverändert schlossen.
Nach Angaben des US-Arbeitsministeriums entstanden im Februar außerhalb der Landwirtschaft 242.000 Arbeitsplätze, während Volkswirte den Zuwachs lediglich auf 200.000 geschätzt hatten. Die Zahl für Januar wurde auf plus 172.000 revidiert, nachdem vorläufig 151.000 neue Stellen gemeldet worden waren. Die Arbeitslosenquote betrug wie im Januar 4,9 Prozent und entsprach damit den Erwartungen der Ökonomen. Der durchschnittliche Stundenlohn ging im Vergleich zum Januar jedoch um 0,12 Prozent zurück, hier war ein Anstieg um 0,2 Prozent erwartet worden.
Arbeitsmarktdaten schüren gedämpfte Zinsfantasie Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist eines der Kriterien, an denen die US-Notenbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Nachdem der Beschäftigungsaufbau stärker ausgefallen ist als erwartet, dürfte das einerseits Erwartungen befeuern, dass die Fed sich mit ihrer nächsten Zinserhöhung nicht allzu lange Zeit lassen wird. Der Rückgang der Stundenlöhne spricht indessen dagegen, zeugt er doch davon, dass die Inflation in den USA noch weit von dem Wert entfernt ist, den die Federal Reserve anstrebt.
"Die Arbeitsmarktdaten waren gut, aber nicht gut genug, um die Fed schon im März zu einer Zinserhöhung zu veranlassen", sagte Jack Ablin, Chief Investment Officer bei BMO Private Bank. Allerdings spreche die Datenlage durchaus für höhere Zinsen, weshalb eine oder gar zwei Zinserhöhungen im späteren Verlauf des Jahres zu erwarten seien, fügte er hinzu.
Zeitgleich mit den Arbeitsmarktdaten wurde die US-Handelsbilanz aus dem Januar veröffentlicht. Das Defizit betrug 45,68 Milliarden Dollar. Ökonomen hatten hier erwartet, dass sich das Defizit auf 44,0 von 43,36 Milliarden Dollar im Vormonat ausweiten würde.
Der gute US-Arbeitsmarktbericht sorgte für Verkäufe am US-Anleihemarkt. In der Folge kletterte die Rendite zehnjähriger Papiere im Verlauf auf den höchsten Stand seit gut einem Monat. "Wir befinden uns nicht in einer Rezession", so Stratege Craig Bishop von RBC Wealth Management. "Der Anleihemarkt passt sich nun an, nachdem sich die Sorgen am Aktienmarkt weitgehend aufgelöst haben", ergänzte der Teilnehmer. Die Fed dürfte derweil ihren Zinserhöhungszyklus in diesem Jahr wie geplant fortsetzen. Zwar dürften die Währungshüter bei der März-Sitzung noch nicht an der Zinsschraube drehen, doch dürfte im Juni die nächste Erhöhung folgen, hieß es. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stieg um 5 Basispunkte auf 1,88 Prozent. Mit einem Plus von 12 Basispunkten wurde auf Wochensicht die stärkste Zunahme seit November markiert.
Dollar fällt nach Arbeitsmarktdaten zurück Der Dollar zeigte sich nach den Daten volatil, gab aber tendenziell etwas nach. Der Euro fiel in einer ersten Reaktion nach den Arbeitsmarktdaten auf ein Tagestief bei gut 1,09 Dollar zurück. Stieg anschließend aber auf ein Tageshoch bei 1,1044 Dollar. Im späten US-Handel ging die Gemeinschaftswährung dann mit 1,1011 Dollar um. Die Zinserhöhungsphantasie sei nach den Arbeitsmarktdaten leicht zurückgekommen, so ein Beobachter. Derzeit werde mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 50 Prozent in den Fed-Fund-Futures eine Zinserhöhung in den USA im laufenden Jahr eingepreist.
Der Goldpreis kletterte zum US-Settlement um 1 Prozent auf 1.271 Dollar und damit den höchsten Stand seit 13 Monaten. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank habe sich mit den Arbeitsmarktdaten nicht erhöht, so ein Händler. "Der Goldpreis befindet sich derzeit in einem Aufwärtstrend", sagte Analyst Peter Hug von Kitco Metals. "Es gibt definitiv eine Menge Dinge in der Welt, um die man sich Sorgen machen muss", ergänzte der Teilnehmer. Er verwies dabei auf negative Zinsen in Europa und Japan und bestehende politische Unsicherheiten.
Die Ölpreise zogen zum Wochenausklang kräftig an. Zum einen schürten die besser als erwarteten US-Arbeitsmarktdaten die Hoffnungen auf eine erhöhte Nachfrage. Zum anderen teilte das Unternehmen Baker Hughes mit, dass die Zahl der in den USA in Betrieb befindlichen Bohrlöcher erneut zurückgegangen ist. Damit setzte sich der Trend der vergangenen Wochen fort und verstärkte die Hoffnungen, dass auf längere Sicht auch das Überangebot an Öl abgebaut wird. Für einen Barrel der US-Sorte WTI wurden zum US-Settlement 35,92 Dollar aufgerufen, ein Plus von 3,9 Prozent. In der abgelaufenen Woche legte der WTI-Preis um 9,6 Prozent zu. Für Brent ging es um 4,5 Prozent auf 38,72 Dollar nach oben. Auch die Hoffnungen, dass sich die wichtigsten Ölförderländer doch noch auf ein Einfrieren der Fördermenge einigen können, stützte das Sentiment.
Überzeugende Zahlen beflügeln Hewlett-Packard Unter den Einzelwerten waren Hewlett-Packard gesucht, nachdem das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt hatte. Die Umsatzentwicklung im ersten Geschäftsquartal des Netzwerk-Spezialisten fiel besser als erwartet aus. Auch der Ausblick auf das zweite Quartal übertraf die Erwartungen. Für die Aktie ging es um 13,5 Prozent nach oben.
Mit dem kräftigen Plus der Ölpreise waren vor allem die Energiewerte gesucht. Für die Aktie von Chesapeake Energy ging es um 19 Prozent nach oben und Transocean zogen um 17,4 Prozent an.
Die ungebrochen hohe Nachfrage nach Schusswaffen hat Smith & Wesson ein überraschend gutes Quartalsergebnis beschert. Das Unternehmen profitierte von der wieder aufgeflammten Debatte um ein strengeres Waffengesetz in den USA. Viele Käufer decken sich dann rasch ein, weil sie fürchten, bald keine Waffen mehr legal erwerben zu können. Die Aktie schoss um 6,5 Prozent nach oben.
In die entgegengesetzte Richtung zog es den Kurs von H&R Block, der sich um 15,6 Prozent reduzierte. Das Unternehmen hat im dritten Geschäftsquartal enttäuscht, was einige Analysten zu negativen Kommentaren veranlasst hat.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.006,77 0,37 62,87 -2,40 S&P-500 1.999,99 0,33 6,59 -2,15 Nasdaq-Comp. 4.717,02 0,20 9,60 -5,80 Nasdaq-100 4.329,00 0,07 3,14 -5,75DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.09 Uhr Do, 17:30 Uhr +/- % YTD EUR/USD 1,1011 +0,57% 1,0948 1,0947 +1,4% EUR/JPY 125,35 +0,56% 124,65 124,12 -1,7% EUR/CHF 1,0932 +0,66% 1,0860 1,0851 +0,5% GBP/EUR 1,2928 -0,06% 1,2935 1,2948 -4,8% USD/JPY 113,86 -0,01% 113,87 113,38 -3,0% GBP/USD 1,4232 +0,49% 1,4163 1,4172 -3,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 36,22 31,48 4,77 1,65 -7,4% Brent/ICE 38,94 38,72 5,04 1,87 -2,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.259,58 1.270,10 -0,8% -10,53 +18,7% Silber (Spot) 15,49 15,23 +1,7% +0,26 +12,1% Platin (Spot) 981,21 950,50 +3,2% +30,71 +10,1% Kupfer-Future 2,26 2,20 +2,4% +0,05 +5,7%
RENTEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-jähr 99 24/32 -2/32 0,877% +3,3 Bp 3/4% 3-jähr 99 5/32 -5/32 1,036% +5,2 Bp 1 1/8% 5-jähr 98 24/32 -8/32 1,384% +5,4 Bp 1 1/2% 7-jähr 98 25/32 -10/32 1,686% +4,8 Bp 1 5/8% 10-jähr 97 21/32 -15/32 1,883% +5,3 Bp 2 1/2% 30-jähr 95 26/32 -28/32 2,704% +4,4 Bp === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
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March 04, 2016 16:28 ET (21:28 GMT)
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