01.03.2018 18:15:43
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MÄRKTE USA/Wall Street stabilisiert sich nach jüngsten Verlusten
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den deutlichen Abgaben der vergangenen Tage kommt es am Donnerstag zu einer zaghaften Erholung. Insgesamt bewegen sich die Indizes dabei in recht engen Bahnen. Die mit Spannung erwartete zweite Anhörung von US-Notenbankpräsident Jerome Powell, diesmal vor dem Bankenausschuss des Senats, brachte nur wenige neue Erkenntnisse. Powell hatte am Dienstag mit seinen positiven Aussagen zur US-Konjunktur die Sorgen befeuert, dass die Fed in diesem Jahr vier Mal die Zinsen erhöhen könnte. Der Markt geht bislang nur von drei Zinsschritten 2018 aus. Dies hatte am Dienstag und Mittwoch für deutliche Abgaben an den US-Aktienmärkten gesorgt.
Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag (Ortszeit) 0,1 Prozent auf 25.055 Punkte, nachdem er im Tagestief schon bis auf 24.877 Punkte gefallen war. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite steigen um jeweils 0,2 Prozent.
Den Februar hatte der Dow-Jones-Index mit einem Minus von 4,3 Prozent beendet und damit auf Monatssicht soviel verloren, wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Allerdings weist der Index seit Jahresbeginn noch immer ein Plus auf.
Powell hat sich insgesamt etwas moderater gezeigt. Der Fed-Chairman sagte, er sehe gegenwärtig keine Anzeichen dafür, dass der stetige Rückgang der Arbeitslosigkeit oder die Reduzierung der freien Kapazitäten am Arbeitsmarkt zu einem deutlich stärkeren Lohnwachstum geführt hätten, das zu einem breiteren Preisdruck führen könnte. "Nichts deutet darauf hin, dass sich die Lohninflation zu beschleunigen droht", sagte Powell.
Der gesamte Aktienhandel steht und fällt weiterhin mit der Zins- bzw- Renditeentwicklung am Anleihenmarkt. Sobald die Renditen dort anziehen, treten Aktienkurse den Rückzug an. Und selbst leicht sinkende Renditen genügen oft nicht für eine Erholung der Aktienkurse. Händler verweisen dann gern auf das insgesamt weiterhin hohe Renditeniveau.
US-Konjunkturdaten deuten auf eine robuste Wirtschaft hin
Die persönlichen Einkommen sind im Januar stärker als erwartet gestiegen. Auf der Ausgabenseite wurden die Marktprognosen erfüllt. Der wichtige PCE-Preisindex kletterte auf Jahressicht auf einen Wert von 1,7 Prozent, in der Kernrate von 1,5 Prozent. Die Fed strebt bei der Inflation eine Marke von 2 Prozent an.
Zu den steigenden Einkommen passten auch die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf saisonbereinigter Basis um 10.000 auf 210.000. Das ist der niedrigste Wert seit Dezember 1969. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 225.000 vorhergesagt.
Zudem stieg der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im Februar auf 60,8 Punkte. Ökonomen hatten dagegen einen weiteren Rückgang auf 58,5 erwartet, nachdem im Vormonat der Index leicht auf 59,1 Zähler gesunken war. Damit notiert der Index auf dem höchsten Wert seit Mai 2004. Auch die Preiskomponente legte auf den höchsten Stand seit Mai 2011 zu. "Damit dürften die Erwartungen auf weitere Leitzinserhöhungen tendenziell forciert werden", heißt es von der Helaba.
Der vom IHS Markit Institut erhobene Einkaufsmanagerindex sank dagegen im Februar auf 55,3 Punkte von 55,5 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Stand von 55,8 erwartet.
Salesforce unter Druck - Mylan legen kräftig zu
Unter den Einzelwerten steigen Salesforce nach Geschäftsausweis des Cloud-Pioniers um 3,0 Prozent. Der Softwarehersteller hat Viertquartalszahlen über Markterwartung vorgelegt. Dies betraf sowohl Ergebnis als auch Umsatz. Zudem hob die Gesellschaft ihren Erlösausblick an. Bei Cloud-Wettbewerber Box läuft es nicht so gut. Zwar lag der Umsatz in der vierten Periode leicht oberhalb der Marktprognosen und auch das Ergebnis fiel besser aus, das Unternehmen enttäuscht jedoch mit dem Umsatzausblick auf das laufende Quartal sowie auf das Gesamtjahr. Die Titel stürzen um 19,5 Prozent ab.
Mylan klettern um 4,7 Prozent. Das Arzneimittelunternehmen berichtete besser als erwartet ausgefallene Quartalsergebnisse, aber eine Erlösentwicklung unter Marktschätzungen. Hostess Brands schnellen um 8,3 Prozent empor. Der Anbieter von Süßwaren und Marken wie Twinkies oder Ding Dongs wies für die vierte Periode Ergebnisse und Erlöse oberhalb der Prognosen aus. Monster Beverage sinken dagegen um 11,4 Prozent. Der Getränkehersteller hat die Markterwartungen im vierten Quartal gewinn- und umsatzseitig verfehlt.
Der kriselnde Motorradhersteller Harley-Davidson geht in die Elektro-Offensive. Um jüngere Käufer anzulocken, will die Motorradschmiede bis 2019 ein elektrisch betriebenes Motorrad auf den Markt bringen. Daher hat sich das Unternehmen am Spezialisten Alta Motors beteiligt. Harley hatte den ersten elektrischen Prototypen bereits 2014 präsentiert. Die Titel zeigen sich mit einem Plus von 0,5 Prozent.
Leicht erhöhte Volatilität am Devisenmarkt nach Powell-Aussagen
Die Volatilität nahm am Devisenmarkt mit den Aussagen von Fed-Chairman leicht zu. Tendenziell büßt der Dollar einen kleinen Teil seiner Tagesgewinne wieder ein, und der Euro kann die Marke von 1,22 Dollar wieder zurückerobern. Aktuell geht die Gemeinschaftswährung mit 1,2219 Dollar um, nach einem Tagestief bei 1,2154 Dollar. Die Gemeinschaftswährung bewegt sich jedoch weiterhin auf dem niedrigsten Stand seit über einem Monat, heißt es aus dem Handel. Gebremst wird der Euro unter anderem von der Unsicherheit ausgehend von den Wahlen in Italien und dem SPD-Mitgliedervotum in Deutschland zur geplanten Regierungsbildung am kommenden Wochenende.
Am Rentenmarkt bewegen sich die Notierungen kaum. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gibt um 1 Basispunkt auf 2,85 Prozent nach.
Mit der Aussicht auf schneller und steiler steigende US-Zinsen in Kombination mit einem festen Greenback ist Gold nicht gefragt. Die Feinunze verbilligt sich um 0,5 Prozent auf 1.311 Dollar.
Die Rohölpreise geben weiter nach: Der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI sinkt um 0,8 Prozent auf 61,16 Dollar, Brent gibt um 0,7 Prozent auf 64,25 Dollar nach. Steigende US-Fördermengen und anziehende Vorräte in den USA seien nicht geeignet, die Preise zu treiben, heißt es. Zudem sei die Auslastung der Raffinerien derzeit schwach, so dass sich die Öllager nicht so schnell leeren dürften. Zudem belastet der feste Dollar die Erdölpreise.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.055,09 0,10 25,89 1,36
S&P-500 2.718,52 0,17 4,69 1,68
Nasdaq-Comp. 7.287,10 0,19 14,10 5,56
Nasdaq-100 6.862,02 0,11 7,60 7,28
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,24 -0,4 2,25 104,0
5 Jahre 2,63 -1,3 2,64 70,3
7 Jahre 2,78 -1,4 2,79 53,3
10 Jahre 2,85 -0,9 2,86 40,8
30 Jahre 3,13 0,2 3,13 6,0
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.00 Uhr Mi, 17.39 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2219 +0,20% 1,2205 1,2215 +1,7%
EUR/JPY 130,66 +0,46% 130,30 130,31 -3,4%
EUR/CHF 1,1560 +0,36% 1,1530 1,1523 -1,3%
EUR/GBP 0,8882 +0,21% 0,8865 1,1298 -0,1%
USD/JPY 106,91 +0,24% 106,76 106,67 -5,1%
GBP/USD 1,3755 -0,01% 1,3767 1,3801 +1,8%
Bitcoin
BTC/USD 9.877,09 -0,76% 9.877,09 9.877,09 -31,24
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 61,16 61,64 -0,8% -0,48 +1,3%
Brent/ICE 64,25 64,73 -0,7% -0,48 -2,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.311,21 1.318,15 -0,5% -6,94 +0,6%
Silber (Spot) 16,36 16,42 -0,3% -0,05 -3,4%
Platin (Spot) 959,65 985,50 -2,6% -25,85 +3,2%
Kupfer-Future 3,11 3,11 +0,0% +0,00 -5,8%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/bam
(END) Dow Jones Newswires
March 01, 2018 12:15 ET (17:15 GMT)
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Monster Beverage Corp | 52,57 | 0,42% | |
Salesforce | 315,30 | 0,35% |