24.01.2018 22:23:42
|
MÄRKTE USA/Wall Street schließt nach neuen Rekordhochs uneinheitlich
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat den Handel am Mittwoch mit einer uneinheitlichen Tendenz beendet. Zunächst setzte sich die Rekordjagd fort und bereits zur Eröffnung markierten Dow-Jones-Index, S&P-500 und Nasdaq-Composite neue Allzeithochs. In der Folge gaben die Indizes ihre Gewinne allerdings wieder ab und schlossen teilweise mit leichten Abgaben. Händler sprachen von einigen Belastungsfaktoren aus dem Unternehmenssektor. Neben den Aktien der Fluggesellschaften standen auch General Electric und Texas Instruments unter Druck.
"Die Quartalszahlen sind derzeit der wichtigste Treiber für den Markt", sagte Aktien-Stratege Terry Sandmen von U.S. Bank Wealth Management. Bislang hätten rund 18 Prozent der im S&P-500 gelisteten Unternehmen ihre Quartalsberichte vorgelegt und diese überzeugten bisher überwiegend.
Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,2 Prozent auf 26.252 Punkte und schloss damit erneut auf einem Rekordstand. Der S&P-500 fiel um 0,1 Prozent auf 2.838 Punkte und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,6 Prozent auf 7.415 Punkte nach unten. Dabei wurden 948 (Dienstag: 792) Millionen Aktien umgesetzt. Es standen den 1.301 (1.824) Kursgewinnern 1.664 (1.123) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 111 (127) Titel.
GE-Zahlen besser als befürchtet - SEC-Untersuchung belastet
Die Aktie von General Electric (GE) gab ihre kräftigen anfänglichen Gewinne ab und schloss mit einem Minus von 2,7 Prozent. Die Börsenaufsicht SEC nimmt die Bilanzierungspraktiken des Konzerns unter die Lupe. Wie GE mitteilte, geht es vor allem um die jüngste Überprüfung des klassischen Versicherungsportfolios bei der Finanztochter GE Capital. Dessen Neubewertung hatte im vierten Quartal zu einer milliardenschweren Belastung des Ergebnisses geführt.
GE ist im vierten Quartal tief in die roten Zahlen gerutscht, allerdings hatte das Unternehmen schon Anfang vergangener Wochen vor Belastungen als Folge der Steuerreform und einer Abschreibung im Versicherungsgeschäft gewarnt. Daraufhin hatte die Aktie mehrere Tage in Folge kräftige Abgaben verzeichnet. Nun zeigte sich, das GE in einigen Sparten besser als erwartet abgeschnitten hat, was aber in den Hintergrund rückte.
Für die Papiere von United Continental Holdings ging es um 11,4 Prozent nach unten. Während die Zahlen für das vierte Quartal über den Erwartungen der Analysten lagen, drückten Margen-Sorgen auf den Kurs. Die drittgrößte US-Fluggesellschaft will stärker in das Billigsegment vorstoßen. Marktbeobachter fürchten, dass der dafür vorgesehene Kapazitätsausbau zulasten der Margen gehen wird. Im Gefolge fielen die Papiere von American Airlines um 6,0 Prozent und Southwest Airlines um 4,7 Prozent.
Für die Titel von Texas Instruments ging es um 8,5 Prozent nach unten. Der Technologie-Konzern hatte mit den Ergebnissen für das vierte Quartal die Markterwartungen getroffen. Jedoch musste das Unternehmen durch die US-Steuerreform eine Belastung von 730 Millionen Dollar hinnehmen. Qualcomm verloren 0,5 Prozent. Die Europäische Kommission hat gegen das Unternehmen eine Geldbuße von 997 Millionen Euro verhängt. Der US-Konzern habe seine marktbeherrschende Stellung im Sektor der LTE-Basisband-Chipsätze missbraucht, führten die Kartellwächter als Begründung an. Qualcomm kündigte umgehend an, gegen die Entscheidung vorzugehen.
United Technologies und Abbott überzeugen mit Zahlen
United Technologies übertraf die Markterwartungen. Von der Steuerreform wird der Konzern nach den Worten von Finanzvorstand Akhil John allerdings nicht so stark profitieren, weil er 60 Prozent seines Gewinns im Ausland erzielt. Für die Aktie ging es 0,3 Prozent nach unten.
Positiv wurden die Zahlen von Abbott aufgenommen, die Titel gewannen 4,2 Prozent. Die Comcast-Aktie stieg um 1,3 Prozent. Das Unternehmen hat im vierten Quartal überraschend gut abgeschnitten und eine Dividendenerhöhung sowie einen Aktienrückkauf im Volumen von mindestens 5 Milliarden Dollar angekündigt.
Capital One reduzierten sich um 0,4 Prozent. Der Kreditkarten-Konzern hat einen überraschenden Quartalsverlust vermeldet. Insgesamt wurden die Geschäftszahlen als durchwachsen eingestuft. Cree sprangen um 2,7 Prozent nach oben. Zwar hatte der Leuchtmittelkonzern sein Zweitquartalsergebnis auf Jahressicht mehr als verdoppelt, dabei aber von einem Steuereffekt profitiert. Auf bereinigter Basis verfehlte das Unternehmen die Erwartungen.
Die Banken-Werte profitieren von den steigenden Renditen am Anleihemarkt, hieß es von einem Teilnehmer. Für die Aktien von Goldman Sachs und JP Morgan ging es um 2,1 bzw. 1,3 Prozent nach oben. Der Bankensektor im S&P-500 legte um 1,0 Prozent zu und gehörte zu den größten Gewinnern.
Dollar unter Druck
Der Dollar fiel weiter zurück. Der Euro sprang erstmals seit drei Jahren wieder über die Marke von 1,24 Dollar. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,2401 Dollar. Zur japanischen Währung rutschte der Dollar weiter auf 109,16 Yen ab. Für die Schwäche des Dollar machten Beobachter vor allem die protektionistischen Bestrebungen von US-Präsident Donald Trump verantwortlich. Das jüngste Beispiel seien die verhängten Einfuhrzölle auf Waschmaschinen und Solarpanels, die der Präsident Anfang der Woche bekannt gab, hieß es. Überdies sprach sich US-Finanzminister Steven Mnuchin am Mittwoch für einen schwachen Dollar aus. Dieser sei gut für den Handel, erklärte der Minister auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos.
Neben einer Vielzahl von Unternehmensbilanzen mussten die Anleger auch einige Konjunkturdaten verarbeiten. Die US-Wirtschaft hat im Januar ihr solides Wachstum fortgesetzt. Jedoch schwächte sich die Dynamik etwas ab, weil die Dienstleister an Schwung verloren. Der vom IHS Markit Institut erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister - sank auf 53,8 von 54,1 Punkten im Vormonat. Die Verkäufe bestehender Häuser für Dezember lagen weitgehend im Rahmen der Erwartungen.
Dollar-Schwäche stützt Gold - Staatsanleihen nicht gefragt
Die US-Anleihen gaben einen Großteil ihrer Vortagesgewinne wieder ab. Die Rendite zehnjähriger Titel stieg um 3 Basispunkte auf 2,65 Prozent. Händler verwiesen unter anderem auf die Aussagen von Finanzminister Mnuchin, der sich für einen schwachen Dollar ausgesprochen hatte. Dies könnte dazu führen, dass ausländische Investoren die US-Anleihen kaufen wollen, erst einmal an der Seitenlinie bleiben, um das Ausmaß der Dollar-Abwertung abzuwarten.
Der Goldpreis profitierte hingegen vom schwachen Dollar und kletterte auf den höchsten Stand seit über einem Jahr. Das Edelmetall, das wie viele andere Rohstoffe in Dollar bezahlt wird, erlangt dadurch höhere Attraktivität für Investoren aus anderen Währungsräumen. Die Feinunze legte zum US-Settlement um 1,5 Prozent auf 1.356 Dollar zu.
Mit Aufschlägen zeigten sich die Ölpreise. Die Öl-Lagerbestände sind in der vergangenen Woche zwar gesunken, allerdings nicht so deutlich wie erwartet. Diese fielen nach Angaben der Energy Information Administration (EIA) um 1,07 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Analysten hatten einen Rückgang um 1,9 Millionen erwartet. Bei den bereits am Dienstag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 4,8 Millionen Barrel dagegen eine Zunahme registriert worden. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI erhöhte sich zum US-Settlement um 1,8 Prozent auf 65,61 Dollar und lag damit erstmals seit Dezember 2014 wieder über der Marke von 65 Dollar. Brent legte um 0,8 Prozent auf 70,53 Dollar zu.
===
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.252,12 0,16 41,31 6,20
S&P-500 2.837,54 -0,06 -1,59 6,13
Nasdaq-Comp. 7.415,06 -0,61 -45,23 7,41
Nasdaq-100 6.919,35 -0,63 -44,11 8,18
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,07 3,5 2,04 87,0
5 Jahre 2,43 2,6 2,41 50,7
7 Jahre 2,57 3,0 2,54 32,5
10 Jahre 2,65 3,4 2,61 20,4
30 Jahre 2,93 3,0 2,90 -14,0
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:55 Di, 17.25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,2401 +0,47% 1,2343 1,2273 +3,2%
EUR/JPY 135,33 -0,03% 135,37 135,55 +0,0%
EUR/CHF 1,1729 -0,18% 1,1750 1,1777 +0,2%
EUR/GBP 0,8727 -0,43% 0,8764 1,1383 -1,8%
USD/JPY 109,16 -0,46% 109,66 110,44 -3,1%
GBP/USD 1,4208 +0,88% 1,4084 1,3968 +5,2%
Bitcoin
BTC/USD 11.120,94 +0,67% 10.852,70 10.929,87 -22,58
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,99 64,47 +2,4% 1,52 +9,2%
Brent/ICE 70,89 69,96 +1,3% 0,93 +6,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.357,82 1.341,30 +1,2% +16,52 +4,2%
Silber (Spot) 17,57 17,06 +3,0% +0,51 +3,7%
Platin (Spot) 1.015,50 1.009,00 +0,6% +6,50 +9,3%
Kupfer-Future 3,22 3,10 +3,8% +0,12 -2,3%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 24, 2018 16:24 ET (21:24 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu United Airlines Holdings Inc Registered Shsmehr Nachrichten
06.01.25 |
S&P 500-Papier United Airlines-Aktie: So viel Gewinn hätte ein Investment in United Airlines von vor 3 Jahren eingebracht (finanzen.at) | |
31.12.24 |
Angespannte Stimmung in New York: S&P 500 fällt am Dienstagmittag (finanzen.at) | |
31.12.24 |
Pluszeichen in New York: S&P 500 zum Handelsstart mit positivem Vorzeichen (finanzen.at) | |
30.12.24 |
S&P 500-Titel United Airlines-Aktie: So viel hätten Anleger mit einem Investment in United Airlines von vor einem Jahr verdient (finanzen.at) | |
23.12.24 |
S&P 500-Wert United Airlines-Aktie: So viel Gewinn hätte ein Investment in United Airlines von vor 10 Jahren eingebracht (finanzen.at) | |
19.12.24 |
NYSE-Handel S&P 500 fällt zum Ende des Donnerstagshandels zurück (finanzen.at) | |
19.12.24 |
Börse New York: S&P 500 bewegt sich am Nachmittag im Plus (finanzen.at) | |
16.12.24 |
S&P 500-Wert United Airlines-Aktie: So viel hätte eine Investition in United Airlines von vor 5 Jahren abgeworfen (finanzen.at) |
Analysen zu United Airlines Holdings Inc Registered Shsmehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Abbott Laboratories | 109,36 | -0,53% | |
American Airlines Inc | 16,78 | -2,46% | |
Capital One Financial Corp. | 176,00 | 0,00% | |
Comcast Corp. (Class A) | 35,51 | -0,77% | |
Goldman Sachs | 560,00 | -0,53% | |
JPMorgan Chase & Co. | 234,75 | -0,51% | |
Southwest Airlines Co. | 31,65 | -1,92% | |
Texas Instruments Inc. (TI) | 185,48 | -1,00% | |
United Airlines Holdings Inc Registered Shs | 97,67 | 3,29% |