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03.12.2015 18:30:48

MÄRKTE USA/Wall Street reagiert gelassen auf EZB-Entscheidungen

   (Technische Wiederholung)

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Gelassen reagieren die Aktienkurse an der Wall Street am Donnerstag auf die Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Diese hat den Einlagenzins für Überschussliquidität der Banken um 10 Basispunkte auf nun minus 0,3 Prozent gesenkt. "Die Flüsterschätzungen am Markt liefen auf eine stärkere Senkung des Einlagenzinses hinaus", sagt ein Händler. Die Anleihekäufe werden zeitlich gestreckt um sechs Monate bei gleichzeitigem Verzicht auf eine Ausweitung der Käufe, welche weithin erwartet worden war.

   Während in Europa die Börsen mit den aus Sicht der Investoren enttäuschenden Entscheidungen deutlich unter Abgabedruck standen, geben die Kurse in New York am Mittag (Ortszeit) nur leicht nach. Der Dow-Jones-Index reduziert sich um 0,2 Prozent auf 17.690 Punkte. Der S&P-500 verliert 0,4 Prozent und der Nasdaq-Composite gibt um 0,2 Prozent nach.

   Auch US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen hat sich erneut zu Wort gemeldet. Sie hat ihre positive Einschätzung zur Entwicklung der US-Wirtschaft bekräftigt und damit erneut ein Signal gesendet, dass eine Zinserhöhung bei der nächsten Sitzung der Notenbank wahrscheinlich ist. Auch andere Mitglieder der Fed werden sich im Tagesverlauf zu Wort melden.

   "Die einzige Sache, die die Fed auf ihrem Weg zur Zinserhöhung im Dezember noch aus der Spur bringen könnte, wäre ein schwacher Arbeitsmarktbericht", sagt CEO David O'Malley vom Vermögensverwalter Penn Mutual. Dieser wird aber erst zum Wochenschluss veröffentlicht. Mit den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten haben Anleger aber bereits einen Vorgeschmack erhalten. In den USA sind in der Vorwoche mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Volkswirte hatten einen etwas geringeren Anstieg vorhergesagt.

   Der ISM-Index für den Dienstleistungssektor fiel schwächer aus als erwartet. Mit 55,9 lag er unter der Erwartung von 58,4. Allerdings blieb eine deutliche Enttäuschung wie beim ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe zu Wochenbeginn aus. Dieser war überraschend unter die Marke von 50 gerutscht, welche auf ein Wachstum hindeutet.

   Die US-Dienstleister sind im November stärker in Schwung gekommen. Der vom Markit-Institut veröffentlichte Einkaufsmanagerindex stieg nach den Daten der zweiten Veröffentlichung auf 56,1 Punkte und lag damit leicht über der Prognose des Marktes. Im Vormonat hatte er bei 54,8 gelegen.

   Klarer Gewinner der EZB-Entscheidungen ist der Euro, der über die Marke von 1,09 Dollar nach oben schießt. "Es hat kaum jemand damit gerechnet, dass das Volumen nicht angehoben wird", sagt ein Marktteilnehmer mit Blick auf das Anleihekaufprogramm der EZB. Dieses beläuft sich weiterhin auf monatlich 60 Milliarden Euro. Damit bleibt die EZB deutlich hinter den Erwartungen zurück. "Es gab im Extrem Erwartungen, dass die Asset-Käufe auf bis zu 80 Milliarden Euro monatlich ausgeweitet werden und dass sie unbegrenzte Zeit laufen. Das sind überraschend schwache Aussagen Draghis", sagt ein Händler. Aktuell notiert der Euro bei 1,0917 Dollar.

   Am US-Anleihemarkt folgen die Notierungen den europäischen, vor allem aber den deutschen Pendants nach unten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 11 Basispunkte auf 2,29 Prozent. Hier werden die Kurse von der Enttäuschung über die ausgebliebene Aufstockung der monatlichen Wertpapierkäufe durch die EZB getrieben.

   Dank der Dollar-Schwäche setzt der Goldpreis zu einer leichten Erholung an, nachdem er zuvor neue Mehrjahrestiefs markiert hatte. Die positiven US-Daten des Vortages und die falkenhaften Verlautbarungen von Yellen hatten schwer auf dem Goldpreis gelastet. Aktuell geht die Feinunze bei 1.057 Dollar um, ein Plus von 0,2 Prozent.

   Auch der Ölpreis erholt sich etwas von den deutlichen Vortagesabgaben, als es auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten nach unten ging. Im Fokus steht die Sitzung der Opec. Das Erdölkartell denkt laut über Förderkürzungen nach. Am Freitag treffen sich die Mitglieder in Wien. Saudi-Arabien und weitere Staaten aus der Golf-Region sind sich bewusst, dass eine Verringerung der Ölförderquote nötig ist, um die Preise zu stabilisieren, wollen dies jedoch nicht ohne die Zustimmung anderer Länder wie dem Iran, dem Irak und Russland umsetzten, so ein Opec-Offizieller aus den Golf-Staaten. US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 1,9 Prozent auf 40,69 Dollar.

   Unter den Einzelaktien bleiben Yahoo weiterhin im Fokus. Der chinesische E-Commerce-Konzern Alibaba ist offenbar nicht am Kerngeschäft des US-Konzerns interessiert. Es sei unwahrscheinlich, dass Alibaba im Falle eines Verkaufs für die Internetaktivitäten der Kalifornier bieten werde, sagte eine mit der Denkweise von Alibaba vertraute Person. Der Yahoo-Board hält dieser Tage eine Reihe von Treffen ab, um über einen Verkauf des schwächelnden Internetgeschäfts zu beraten. Die Yahoo-Aktie gibt 1,1 Prozent ab, hatte allerdings am Vortag deutlich zugelegt. Alibaba verlieren 1,2 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.689,66 -0,23 -40,02 S&P-500 2.072,24 -0,35 -7,27 Nasdaq-Comp. 5.111,35 -0,23 -11,88 Nasdaq-100 4.672,29 -0,30 -13,93

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.52 Uhr Mi, 17.12 Uhr EUR/USD 1,0917 3,08% 1,0591 1,0571 EUR/JPY 134,27 2,69% 130,76 130,52 EUR/CHF 1,0920 0,99% 1,0813 1,0874 USD/JPY 122,99 -0,37% 123,45 123,49 GBP/USD 1,5103 1,15% 1,4932 1,4943 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros/kla

   (END) Dow Jones Newswires

   December 03, 2015 12:00 ET (17:00 GMT)

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