06.08.2020 16:04:41
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MÄRKTE USA/Wall Street nach Arbeitsmarktdaten kaum bewegt
NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem die ADP-Arbeitsmarktdaten am Vortag eine herbe Enttäuschung geliefert haben, sorgen die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten für etwas Beruhigung. Im frühen Geschäft steigt der Dow-Jones-Index um 0,1 Prozent auf 27.232 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite geben dagegen um 0,1 bzw. 0,2 Prozent nach. Eine abermals befürchtete Negativüberraschung ist zwar ausgeblieben. Die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosengeld ist stärker gesunken als erwartet. Gleichwohl bewegen sich die Daten weiter auf historischen Höchstständen.
Die schwache Entwicklung ist ein Alarmzeichen und spricht gegen eine schnelle Konjunkturerholung. Die weiter hohe Zahl an Neuinfektionen und regional wieder verschärfte Abriegelungsmaßnahmen in den USA bremsen die Einstellungsbereitschaft und den Aktienmarkt. Angesichts der Schwäche des Arbeitsmarktes kommt der Verlängerung der Corona-Hilfen eine wichtige Bedeutung zu. Doch noch immer konnten sich Republikaner und Demokraten im Kongress nicht einigen. "Wird der Kongress so schnell wie möglich zu einer Verständigung finden? Ich glaube nicht, dass der Markt irgendeine Form von Enttäuschung in dieser Frage einpreist", warnt Chefstrategin Seema Shah von Principal Global Investors. Sollte auch nur ein Teil der veranschlagten Hilfe nicht zustandekommen, bestehe ein Risiko für die Erholungsrally bei Aktien.
Unterdessen geht der US-chinesische Dauerzwist in eine weitere Runde. US-Außenminister Mike Pompeo forderte US-Firmen auf, ihre Apps und Anwendungen von Mobiltelefonen des chinesischen Herstellers Huawei fernzuhalten. Zudem sollten US-Unternehmen keine sensiblen Daten in Clouds und Datenzentren der chinesischen Anbieter Tencent, Alibaba und Baidu parken.
Gold mit weiterem Rekord
Am Devisenmarkt steigt der ICE-Dollarindex um knapp 0,1 Prozent und zeigt damit wenig Bewegung. Die Musik spielt am Goldmarkt, wo der Preis mit 2.064 Dollar auf ein weiteres Allzeithoch springt. Aktuell kostet die Feinunze mit 2.061 Dollar 1 Prozent mehr als am Vortag. Mit den etwas besser als befürchtet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten setzen Gewinnmitnahmen am Goldmarkt ein. Seit Jahresbeginn hat sich das Edelmetall um stolze 35 Prozent verteuert. Wolle man wissen, wie Anleger in der Rezession tatsächlich fühlten, müsse man auf den Goldpreis achten, so ein Beobachter. Die Entwicklung des vermeintlich sicheren Hafens Gold passe nicht zum Optimismus am Aktienmarkt, so warnende Stimmen. Trotz der Rezession machen zugleich Inflationssorgen die Runde. Denn Notenbanken und Regierungen fluteten die Märkte mit Geldsummen in astronomischer Höhe. Es drohe daher zudem eine neue Schuldenkrise - auch in den USA, heißt es im Goldhandel. Die Ratingagentur S&P hatte diesbezüglich gerade erst einen Warnschuss in Richtung USA abgefeuert und den Ausblick für die Bonität gesenkt. Analysten sehen daher die Rekordjagd des Goldes noch nicht als ausgereizt an.
Auch am Rentenmarkt bleibt die Skepsis über die positive Aussagekraft der Arbeitsmarktdaten. Die Notierungen steigen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um 3,9 Basispunkte auf 0,51 Prozent.
Die Erdölpreise ziehen indes an und bewegen sich wieder in Richtung Fünfmonatshoch. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,7 Prozent auf 42,50 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1 Prozent auf 45,63 Dollar je Fass. Die Ölpreise sind aus ihrer lange gehaltenen Handelsspanne nach oben ausgebrochen. Stark gesunkene US-Vorräte und die Hoffnung auf neue US-Coronahilfen befeuern aktuell die Nachfragespekulation und damit auch die Preise.
Corona-Gewinner und -Verlierer
Unter den Einzelaktien klettern Bristol-Myers Squibb um 3,4 Prozent. Der Pharmakonzern schnitt im zweiten Quartal beim Ergebnis besser als zugetraut ab.
Bausch Health haussieren um 15,4 Prozent. Der kanadische Gesundheitskonzern will sein Augenheilgeschäft ausgliedern. GoDaddy ziehen um 7,9 Prozent an. Das Internetunternehmen überraschte dank verstärkter Heimarbeit in der zweiten Periode positiv.
Der Festplattenhersteller Western Digital hat nach einem guten Schlussquartal mit schwachen Aussichten für den Auftakt des neuen Geschäftsjahres enttäuscht. Die Aktie stürzt um 16 Prozent ab. Auch Metlife-Aktien geben nach, weil der Versicherer mit seinen Zweitquartalsgewinn hinter den Prognosen blieb. Die Papiere verlieren 1,6 Prozent.
Dagegen geht es mit Zynga um 2,2 Prozent nach oben. Der Produzent von Mobilspielen hat seine Jahresziele angehoben, nachdem bedingt durch die Corona-Pandemie das Bedürfnis nach Spielen zugenommen hatte. Im abgelaufenen Quartal sprang der Umsatz um 47 Prozent nach oben.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 27.231,51 0,11 29,99 -4,58
S&P-500 3.324,64 -0,09 -3,13 2,91
Nasdaq-Comp. 10.980,55 -0,16 -17,85 22,38
Nasdaq-100 11.103,99 -0,19 -21,45 27,15
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,10 -1,6 0,11 -110,5
5 Jahre 0,19 -3,2 0,22 -173,6
7 Jahre 0,36 -4,1 0,40 -188,9
10 Jahre 0,51 -4,3 0,55 -193,4
30 Jahre 1,18 -4,4 1,22 -188,7
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:03 Uhr Mi, 17:42h % YTD
EUR/USD 1,1864 -0,01% 1,1883 1,1900 +5,8%
EUR/JPY 124,90 -0,30% 125,37 125,47 +2,5%
EUR/CHF 1,0791 +0,14% 1,0794 1,0775 -0,6%
EUR/GBP 0,9002 -0,45% 0,9046 0,9058 +6,4%
USD/JPY 105,30 -0,28% 105,52 105,45 -3,2%
GBP/USD 1,3179 +0,45% 1,3144 1,3137 -0,6%
USD/CNH (Offshore) 6,9453 +0,02% 6,9394 6,9347 -0,3%
Bitcoin
BTC/USD 11.867,76 +0,78% 11.613,26 11.672,89 +64,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 42,51 42,19 +0,8% 0,32 -26,4%
Brent/ICE 45,57 45,17 +0,9% 0,40 -26,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.065,63 2.040,00 +1,3% +25,63 +36,1%
Silber (Spot) 28,33 27,03 +4,8% +1,30 +58,7%
Platin (Spot) 990,63 969,75 +2,2% +20,88 +2,7%
Kupfer-Future 2,89 2,91 -0,7% -0,02 +2,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/cln
(END) Dow Jones Newswires
August 06, 2020 10:04 ET (14:04 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Bausch Health | 7,26 | 0,00% | |
Bristol-Myers Squibb Co. | 55,53 | 1,78% | |
GoDaddy Inc (A) | 197,00 | 0,00% | |
MetLife Inc. | 77,63 | 0,77% | |
Western Digital Corp. | 63,75 | 3,46% |