14.05.2019 16:05:43
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MÄRKTE USA/Wall Street mit Verschnaufpause nach Ausverkauf
NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Ausverkauf des Vortages und dem schwärzesten Tag der Wall Street seit Anfang Januar scheint wieder etwas Ruhe am US-Aktienmarkt einzukehren. Die moderaten Aufschläge läuten aber allenfalls eine Stabilisierung der Wall Street ein. Denn um sich von dem Vortagesabsturz, der panikartige Züge trug, zu erholen, müsste die US-Börse eine kleine Rally starten. Danach sieht es aktuell nicht aus. Der Dow-Jones-Index steigt im frühen Geschäft um 0,4 Prozent auf 25.436 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite klettern um 0,4 bzw. 0,3 Prozent.
Das Thema Handelsstreit dürfte Anleger noch eine ganze Weile in Atem halten, heißt es im Handel. Immerhin heben konziliantere Töne von US-Präsident Donald Trump ein wenig die Stimmung. Er verbreitet Optimismus, dass die Handelsgespräche zwischen China und den USA letztlich erfolgreich enden werden. Er nannte einen Zeitraum von drei bis vier Wochen für eine Beurteilung. Zudem sei noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob nun auch die restlichen chinesischen Importe in die USA von 325 Milliarden Dollar mit Zöllen belegt werden sollen. Am Vortag hatte er deren Vorbereitung angekündigt.
"Der nächste Schlüssel besteht darin, ob Xi und Trump zu einem bestimmten Zeitpunkt telefonieren und versuchen, die Gespräche wieder voranzubringen. Unsere Sorge besteht darin, dass erst Stress an den Finanzmärkten von Nöten sein wird, um den nötigen Druck für den Abschluss eines Abkommens zu schaffen", heißt es bei den Analysten der Danske Bank. Trump hatte ein Treffen mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping während des G20-Gipfels in Japan Ende Juni angekündigt.
Zinssenkungsfantasien greifen um sich
Wie sehr der Handelsstreit die Konjunkturerwartungen in Mitleidenschaft nimmt, lässt sich an verstärkten Zinssenkungsfantasien ablesen. Laut Blackrock ist am Zinsterminmarkt nun eine 43-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Senkung bis Jahresende eingepreist, gut 18 Prozent Wahrscheinlichkeit sogar für zwei Zinsschritte nach unten. Der Optimismus zur US-Wirtschaft trübe sich ein, so Blackrock-Anlagestratege Martin Lück. Niedriger als erwartet ausgefallene Importpreise für April liefern ein zusätzliches Argument für fallende Zinsen.
Am Vortag spielte diese Einschätzung auch bei der Rally am US-Rentenmarkt eine Rolle. Nun aber kommen die Kurse moderat zurück und die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erholt sich ganz leicht um 0,4 Basispunkte auf 2,41 Prozent. Damit bleibt das Renditeniveau übergeordnet aber weiter abwärtsgerichtet und untermauert die Zinslockerungsspekulationen.
Nach vier Tagen mit Verlusten zeigt auch der US-Dollar ein Lebenszeichen. Der ICE-Dollarindex erholt sich um 0,1 Prozent. Dabei zeigt der Greenback vor allem zum Yen Stärke, gegen den hatte er am Vortag in einer Fluchtbewegung in vermeintliche Sicherheit aber auch deutlich abgewertet. Der Euro fällt auf 1,1215 nach einem Tageshoch bei 1,1244 Dollar. Die Industrieproduktion in der Eurozone ist weiter rückläufig und aus Deutschland kommt ein ZEW-Index mit einer sehr schwachen Konjunkturerwartungskomponente.
Ölpreis von Angriffen gestützt
Der Ölpreis zieht derweil an: US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich je Fass um 1,1 Prozent auf 61,70 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 1,0 Prozent auf 70,93 Dollar. Gestützt wird der Ölpreis von Schlagzeilen aus Saudi-Arabien. Dort sind erneut Öleinrichtungen des Landes angegriffen worden. Drohnen sollen laut Berichten zwei Ölpumpstationen des staatlichen Ölkonzerns Aramco attackiert haben. Laut dem saudischen Energieminister Khalid al-Falih hat Aramco die Ostwest-Pipeline zunächst außer Betrieb genommen, bis der Schaden untersucht sei. Produktion und Exporte liefen aber störungsfrei, heißt es weiter. Am Vortag waren zwei saudische Tanker beschädigt worden. Zudem zeigen die US-Sanktionen gegen den Iran Wirkung: Die Ölproduktion ist dort im April stark gesunken, wie aus dem monatlichen Ölmarktbericht des Erdölkartells Opec hervorgeht.
Nach der Vortagesrally kommt der Goldpreis leicht zurück, die Feinunze verbilligt sich um 0,1 Prozent auf 1.299 Dollar. Die leichte Dollarstärke animiere zu Gewinnmitnahmen, heißt es im Handel.
Unter den Einzelaktien verlieren Take-Two Interactive Software 0,9 Prozent, nachdem der Hersteller von Videospielen enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt hat. Zudem fiel auch der Ausblick wenig inspirierend aus. Tencent Music Entertainment Group übertraf zwar mit ihren Geschäftszahlen die Erwartungen der Wall Street, zugleich kündigte die China-basierte Online-Musikplattform Änderungen in der Führungsspitze an. Diese kommen nicht gut an. Der Kurs sinkt um 8,6 Prozent.
Ralph Lauren fallen entgegen der vorbörslichen Indikation um 6,6 Prozent, das Modeunternehmen hat zwar die Markterwartungen übertroffen, gleichwohl aber einen Gewinneinbruch um 23 Prozent im abgelaufenen Quartal verbucht. CyberArk Software steigen um 3,9 Prozent. Der Anbieter von Sicherheitstechnologie im Informationsbereich liefert positive Quartalszahlen ab.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.435,53 0,44 110,54 9,04
S&P-500 2.824,16 0,44 12,29 12,66
Nasdaq-Comp. 7.672,45 0,33 25,43 15,63
Nasdaq-100 7.345,16 0,29 21,03 16,04
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,18 0,4 2,18 98,2
5 Jahre 2,19 0,5 2,18 26,6
7 Jahre 2,29 0,5 2,29 4,3
10 Jahre 2,41 0,3 2,40 -3,8
30 Jahre 2,84 0,3 2,84 -22,6
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.00 Uhr Mo, 18:27 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1212 -0,12% 1,1241 1,1235 -2,2%
EUR/JPY 122,86 +0,19% 123,22 122,58 -2,3%
EUR/CHF 1,1305 +0,10% 1,1313 1,1304 +0,4%
EUR/GBP 0,8680 +0,23% 0,8673 0,8676 -3,6%
USD/JPY 109,59 +0,33% 109,63 109,10 -0,1%
GBP/USD 1,2917 -0,36% 1,2959 1,2951 +1,2%
Bitcoin
BTC/USD 8.173,76 +0,68% 8.037,76 7.877,76 +119,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 61,47 61,04 +0,7% 0,43 +31,0%
Brent/ICE 71,14 70,23 +1,3% 0,91 +29,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.298,60 1.299,91 -0,1% -1,31 +1,3%
Silber (Spot) 14,83 14,78 +0,3% +0,05 -4,3%
Platin (Spot) 857,59 853,93 +0,4% +3,66 +7,7%
Kupfer-Future 2,73 2,73 +0,1% +0,00 +3,6%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/raz
(END) Dow Jones Newswires
May 14, 2019 10:06 ET (14:06 GMT)
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