10.03.2020 21:16:43

MÄRKTE USA/Wall Street mit kräftiger Erholung - Volatilität bleibt hoch

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Kurseinbruch zu Wochenbeginn kam es am Dienstag an der Wall Street zu einer deutlichen Erholung. Allerdings verlief der Handel sehr volatil, denn die Verunsicherung bei den Investoren ist weiterhin hoch. Die übergeordneten Belastungsfaktoren mit der weiteren globalen Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie und dem von Saudi-Arabien ausgelösten Öl-Preiskrieg blieben bestehen. Für etwas Hoffnung sorgte die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, wirtschaftsstützende Maßnahmen bekannt zu geben. Im Gespräch sind Steuersenkungen und Hilfen für nach Stundenlohn bezahlte Arbeiter. Diese sollen jedoch erst nach Handelsschluss bekannt gegeben werden.

Auch die Sorgen vor einer globalen Rezession, ausgelöst durch die negativen Auswirkungen der Virus-Epidemie bestehen weiter. "Ich sehe noch weiteres Abwärtspotenzial für den Markt, vor allem aufgrund der Tatsache, dass wir keine belastbaren Daten über die Virus-Auswirkungen in den USA haben", sagte Donald Calcagni, Chief Investment Officer bei Mercer Advisors.

Der Dow-Jones-Index schloss mit einem Plus von 4,9 Prozent bei 25.018 Punkten und holte damit mehr als die Hälfte der Vortagesabgaben auf, als er mit 7,8 Prozent den größten Tagesverlust seit der Finanzkrise im Jahr 2008 verzeichnet hatte. Die Tagesspanne des Dow betrug 1.330 Punkte. Der S&P-500 kletterte um 4,9 Prozent auf 2.882 Punkte und der Nasdaq-Composite legte um 5,0 Prozent auf 8.344 Punkte zu. Den 2.302 (Montag: 70) Kursgewinnern an der NYSE standen dabei 713 (2.973) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 31 (11) Aktien.

Auch Anleiherenditen erholen sich

Auch am Anleihemarkt standen die Zeichen auf Entspannung. Die Renditen zogen nach ihrem Einbruch am Vortag deutlich an, die Zehnjahresrendite stieg um 22,7 Basispunkte auf 0,79 Prozent. Auch die Rendite der 30-jährigen Anleihen erholte sich kräftig auf 1,31 Prozent, nachdem sie zu Wochenbeginn unter der Marke von 1,00 Prozent ein Allzeittief markiert hatte.

Am Devisenmarkt fiel der Yen-Kurs zurück auf 105,45 je Dollar, nachdem die als "sicherer Hafen" geltende japanische Währung zu Wochenbeginn auf den höchsten Stand seit etwa dreieinhalb Jahren gestiegen war. Der Dollar-Index legte ebenfalls deutlich zu und zeigte, dass der Dollar auch auf breiter Front einiges an Boden gutmachte. Er hatte zuletzt unter den Zinssenkungserwartungen in den USA gelitten.

Ebenfalls kräftig nach oben ging es für die Ölpreise nach dem Einbruch am Vortag. Ausgelöst hatte den Preisabsturz Saudi-Arabien mit der Ankündigung, die Ölförderung stark zu erhöhen und zudem die Preise zu senken, nachdem man sich mit Russland nicht auf eine Förderdrosselung hatte einigen können. Hier gab es am Markt nun Hoffnungen, den Konflikt doch noch im Rahmen von Gesprächen lösen zu können, hieß es. WTI stieg um 10,9 Prozent auf 34,52 Dollar je Barrel, Brentöl legte um 9,8 Prozent auf 37,72 Dollar zu. Verglichen mit dem jüngsten Tief von 31,02 Dollar war dies eine Erholung von rund 20 Prozent.

Der Goldpreis gab nach zuletzt drei Handelstagen mit Gewinnen leicht nach. "Es ist nicht schlecht für den Goldpreis, um die Marke von 1.650 Dollar zu konsolidieren", so Jeff Wright, Executive Vice President von GoldMining. Die Nachfrage dürfte angesichts der Entwicklungen der Coronavirus-Epidemie weiter hoch bleiben, hieß es. Die Feinunze verlor 1,5 Prozent auf 1.646 Dollar.

Unternehmensnachrichten bleiben im Hintergrund

Gesucht waren die Sektoren, die in den vergangenen Tagen unter Druck gestanden hatten. So ging es für die Titel der Fluggesellschaften deutlich nach oben. Zum einen haben die Airlines den weiteren Abbau von Überkapazitäten angekündigt, zum anderen kündigte US-Präsident Trump Hilfen für die Fluggesellschaften an. Für die Aktien von United Airlines Holdings ging es um 12,3 Prozent aufwärts und American Airlines Group gewannen 15,3 Prozent.

Eine Erholung zeigte auch der Energie-Sektor, der um 5,0 Prozent zulegte. Dieser hatte am Vortag mit dem Einbruch der Ölpreise ein Minus von rund 20 Prozent verzeichnet. Für die Aktien von Apache ging es um 13 Prozent aufwärts und Occidental Petroleum rückten um 14,6 Prozent vor.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.018,16 4,89 1167,14 -12,34

S&P-500 2.882,23 4,94 135,67 -10,79

Nasdaq-Comp. 8.344,25 4,95 393,58 -7,00

Nasdaq-100 8.372,27 5,34 424,24 -4,13

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,53 13,4 0,39 -67,6

5 Jahre 0,66 18,5 0,48 -126,2

7 Jahre 0,77 18,9 0,58 -147,7

10 Jahre 0,79 22,7 0,57 -165,1

30 Jahre 1,31 28,7 1,02 -176,0

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:17 Mo, 17:47 % YTD

EUR/USD 1,1299 -1,23% 1,1348 1,1461 +0,7%

EUR/JPY 119,13 +1,65% 118,65 117,08 -2,3%

EUR/CHF 1,0611 +0,18% 1,0611 1,0618 -2,3%

EUR/GBP 0,8755 +0,26% 0,8710 0,8738 +3,5%

USD/JPY 105,45 +2,95% 104,55 102,13 -3,1%

GBP/USD 1,2904 -1,48% 1,3030 1,3115 -2,6%

USD/CNH (Offshore) 6,9622 +0,15% 6,9443 6,9478 -0,1%

Bitcoin

BTC/USD 7.935,91 +0,79% 7.895,01 7.812,76 +10,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 34,52 31,13 +10,9% 3,39 -42,9%

Brent/ICE 37,72 34,36 +9,8% 3,36 -41,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.646,24 1.671,92 -1,5% -25,68 +8,5%

Silber (Spot) 16,89 16,93 -0,2% -0,03 -5,4%

Platin (Spot) 874,90 869,80 +0,6% +5,10 -9,3%

Kupfer-Future 2,54 2,51 +1,1% +0,03 -9,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 10, 2020 16:17 ET (20:17 GMT)

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