01.08.2022 18:53:40

MÄRKTE USA/Wall Street mit Daten knapp im Plus

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Aufschlägen zum Vorwochenschluss und dem höchsten Monatsplus seit November 2020 suchen Anleger mit Beginn des August nach einer Richtung. Dabei drehen die US-Börsen am Montag im Fahrwasser neuer US-Daten ins Plus. Denn die Daten lassen zumindest die Hoffnung am Leben, dass die USA ohne harte Rezession auskommen könnte. Die Aktivität in der US-Industrie hat sich laut ISM im Juli verlangsamt, aber nur sehr gering. Der ISM-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes übertraf zudem die Erwartungen und hielt sich klar im Wachstum signalisierenden Bereich. Die Zweitveröffentlichung des Einkaufsmanagerindexes von S&P Global bestätigt diese positive Sicht.

Im Handel wird zudem darauf verwiesen, dass sich beim ISM die Preiskomponente deutlich abgeschwächt hat. Dieser Aspekt dämpft zugleich die Zinserhöhungsspekulationen etwas, wodurch Aktien tendenziell gestützt werden. Auch die einbrechenden Erdölpreise reduzieren die Inflations- und Zinssorgen etwas. Die Bauausgaben zeigen sich schwach und deuten in die gleiche Zinsrichtung. Gegen Mittag US-Ostküstenzeit steigt der Dow-Jones-Index um 0,1 Prozent auf 32.889 Punkte, der S&P-500 stagniert und der Nasdaq-Composite zieht um 0,3 Prozent an.

Zinserwartungen sinken

Tatsächlich zeigen die Fed-Funds-Futures eine auf 21,5 Prozent gesunkene Wahrscheinlichkeit gegenüber 45,7 Prozent vor einer Woche, dass die Fed ihren Leitzins bis zum Jahresende auf eine Spanne zwischen 3,5 und 3,75 Prozent oder höher anheben wird. Aktuell liegt das Leitzinsniveau zwischen 2,25 und 2,5 Prozent. "Anleger laufen Gefahr, zu viel in (US-Notenbankpräsident) Powells etwas abgeschwächte falkenhafte Rhetorik der vergangenen Woche hineinzuinterpretieren (...)", warnt allerdings Analyst Raffi Boyadjian von XM, die Entschlossenheit der Fed im Kampf gegen die viel zu hohe Inflation zu unterschätzen.

Wie sehr Anleger noch immer eine globale Rezession fürchten, zeigt sich bei den abstürzenden Erdölpreisen - belastet von schwache Konjunkturdaten aus China. Zwei gefallene Einkaufsmanagerindizes zeigten, dass auch China schon an der Schwelle zur Rezession stehe, heißt es im Handel. Die KP hatte in der vergangenen Woche bereits die Wachstumsziele für 2022 kassiert.

Ölpreise geben nach - Dollar auch

Rezessions- und Nachfragesorgen drücken die Erdölpreise kräftig. Die Erdölnachfrage könnte einbrechen, sollten die Wirtschaftsräume Europa, China und Nordamerika gleichzeitig in die Rezession oder zumindest in die Nähe einer solchen abrutschen, heißt es im Handel. Am Markt richten sich die Blicke zudem auf das Opec-Treffen am Mittwoch. Es wird erwartet, dass das Ölkartell ein Ende der Produktionskürzungen, die nach dem Ausbruch von Covid-19 eingeführt wurden, beschließen wird. Am Aktienmarkt stehen Ölwerte mit einem Sektorminus von 2,8 Prozent unter Druck.

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar leichter, der Dollarindex gibt 0,6 Prozent nach. "Die schwachen realwirtschaftlichen Daten aus China sind kein gutes Zeichen für den US-Dollar", so Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Eine sinkende Nachfrage aus China bedeute auch, dass weltweit weniger Energie nachgefragt werde. "Wenn aber die Energiepreise nicht mehr steigen, dann steigt auch der Wert der US-Exportgüter nicht mehr." Damit entfalle ein wesentlicher Treiber der Dollar-Stärke.

Auch am Rentenmarkt überwiegen die Konjunktursorgen, mit den steigenden Notierungen sinken die Renditen leicht. Zudem belasten nachgebende Zinserwartungen die Renditen. Diese Überlegung stützt zugleich den Goldpreis.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.888,62 +0,1% 43,49 -9,5%

S&P-500 4.129,40 -0,0% -0,89 -13,4%

Nasdaq-Comp. 12.425,16 +0,3% 34,47 -20,6%

Nasdaq-100 13.002,31 +0,4% 54,34 -20,3%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,90 +2,0 2,88 217,0

5 Jahre 2,67 -1,7 2,68 140,6

7 Jahre 2,66 -2,3 2,68 122,1

10 Jahre 2,62 -3,3 2,65 110,6

30 Jahre 2,96 -4,6 3,01 106,1

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:11 Uhr Fr, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0267 +0,4% 1,0220 1,0126 -9,7%

EUR/JPY 135,38 -0,6% 135,51 138,32 +3,4%

EUR/CHF 0,9750 +0,2% 0,9720 0,9753 -6,0%

EUR/GBP 0,8362 -0,4% 0,8390 0,8421 -0,5%

USD/JPY 131,84 -1,0% 132,57 136,60 +14,5%

GBP/USD 1,2276 +0,8% 1,2185 1,2024 -9,3%

USD/CNH (Offshore) 6,7790 +0,5% 6,7655 6,7691 +6,7%

Bitcoin

BTC/USD 23.235,47 -1,4% 23.337,79 20.837,45 -49,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 93,90 98,62 -4,8% -4,72 +31,2%

Brent/ICE 100,48 103,97 -3,4% -3,49 +34,9%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 199,50 195,00 +4,5% 8,59 +221,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.771,52 1.766,20 +0,3% +5,32 -3,2%

Silber (Spot) 20,37 20,35 +0,1% +0,01 -12,6%

Platin (Spot) 908,65 898,97 +1,1% +9,68 -6,4%

Kupfer-Future 3,54 3,58 -1,4% -0,05 -20,4%

YTD zu Vortagsschluss

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/err

(END) Dow Jones Newswires

August 01, 2022 12:53 ET (16:53 GMT)

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