15.05.2018 15:55:42

MÄRKTE USA/Wall Street mit Abgaben - Dollar legt deutlich zu

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Nach zuletzt acht Handelstagen in Folge mit Aufschlägen geht es für die Wall Street am Dienstag deutlicher nach unten. Auslöser für die Abgaben ist der Anstieg der zehnjährigen Rendite über die Marke von 3,00 Prozent. "Es ist Zeit für eine Konsolidierung, doch das ändert nichts am weiterhin herrschenden Aufwärtstrend", sagt Analyst Konstantinos Anthis von ADS Securities. Dazu kommen durchwachsene Konjunkturdaten aus China. Zwar hat sich die Industrieproduktion im April besser entwickelt als erwartet, doch blieben die Anlageinvestitionen hinter den Schätzungen zurück.

Der Dow-Jones-Index verliert 0,6 Prozent auf 24.746 Punkte. Der S&P-500 fällt um 0,6 Prozent und der Nasdaq-Composite reduziert sich um 0,9 Prozent.

Auch die negative Tendenz der Aktie von Home Depot lastet auf dem Dow-Jones-Index. Diese büßt 1,6 Prozent ein und führt damit die Verliererliste an. Die US-Baumarktkette hat im ersten Quartal ihren Gewinn zwar stärker als erwartet gesteigert, beim Umsatz enttäuschte der Konzern jedoch. Zudem steht für die Aktie seit Jahresbeginn ein Plus von 21 Prozent zu Buche, weshalb es nun zu Gewinnmitnahmen komme, so ein Beobachter.

Die vor der Startglocke veröffentlichten US-Konjunkturdaten verleihen vor allem dem Dollar weiter Auftrieb. Die Einzelhandelsumsätze für April trafen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent die Erwartungen des Marktes. Die Zunahme ohne Kraftfahrzeuge lag leicht unter der Markterwartung. Allerdings wurden die Vormonatswerte kräftig nach oben revidiert. Der Empire State Manufacturing Index für den Mai lag mit einem Stand von plus 20,1 deutlich über der Prognose von plus 15,0. Eine halbe Stunde nach der Startglocke folgen dann noch die Lagerbestände für März.

Symantec setzen Erholung fort

Die Symantec-Aktie setzt ihre Erholung fort und gewinnt weitere 0,5 Prozent. Schon am Vortag war es um knapp 10 Prozent nach oben gegangen, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, dass es sich zu dem Vorwurf der Bilanzierungsunregelmäßigkeiten äußern werde, mit dem ein ehemaliger Mitarbeiter die Aktie in der vergangenen Woche auf Talfahrt geschickt hatte. Nach Börsenschluss teilte Symantec dann mit, dass die betroffenen Zahlenausweise wohl nur geringfügig angepasst werden müssten.

Für die Papiere von Switch geht es um 10,8 Prozent abwärts. Das erst seit Oktober börsennotierte Unternehmen hat mit den Ergebnissen für das erste Quartal die Markterwartungen leicht verfehlt. Das Unternehmen, das Datenzentren einrichtet und betreibt, meldete einen Umsatzanstieg um fast 10 Prozent auf 97,7 Millionen Dollar und ein Ergebnis je Aktie von 2 Cent. Analysten hatten den Umsatz auf 99,79 Millionen Dollar geschätzt und das Ergebnis je Aktie auf 5 Cent. Auch der Ausblick konnte nicht überzeugen.

Ölpreise kommen von Tageshochs deutlich zurück

Die Ölpreise kommen von ihren Tageshochs deutlicher zurück, der Preis für WTI rutscht sogar leicht ins Minus. Zuvor wurden vor dem Hintergrund der US-Sanktionen gegen den Iran und den Entwicklungen im Nahen Osten erneut Mehrjahreshochs markiert. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 0,3 Prozent auf 70,75 Dollar. Für Brent geht es um 0,2 Prozent auf 78,40 Dollar nach oben.

Der Dollar setzt seine Aufwärtsbewegung fort. Hier sorgen die überwiegend gut ausgefallenen US-Daten für weiteren Schub. Zudem setzen die Investoren verstärkt darauf, dass die handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und China durch Verhandlungen gelöst werden können. Der Euro fällt mit aktuell 1,1839 Dollar deutlich unter die Marke von 1,19 Dollar zurück.

Die guten US-Daten sorgen im Gegenzug für einen erneuten Abwärtsschub bei den US-Anleihen. Für die Rendite zehnjähriger Papiere geht es über die Marke von 3,00 Prozent. Sie verbessert sich aktuell um 6 Basispunkte auf 3,06 Prozent. Für allem die kräftige Aufwärtsrevision der Vormonatsdaten bei den Einzelhandelsumsätzen belastet, heißt es. Auch die Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung der Verspannungen zwischen den USA und China sorgen für eine geringere Nachfrage im "sicheren Hafen" der US-Anleihen.

Der starke Dollar und die steigenden Renditen setzen den Goldpreis unter Druck, der erstmals seit Dezember wieder unter die Marke von 1.300 Dollar rutscht. Die Feinunze gibt um 1,5 Prozent auf 1.294 Dollar nach.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.745,72 -0,62 -153,69 0,11

S&P-500 2.713,84 -0,60 -16,29 1,50

Nasdaq-Comp. 7.348,07 -0,85 -63,25 6,44

Nasdaq-100 6.892,03 -1,04 -72,34 7,75

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,56 1,3 2,55 135,8

5 Jahre 2,90 4,1 2,86 98,1

7 Jahre 3,02 5,3 2,97 77,4

10 Jahre 3,06 5,8 3,00 61,2

30 Jahre 3,19 5,5 3,13 12,1

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:27 Uhr Mo, 18:39 % YTD

EUR/USD 1,1839 -0,74% -0,0503 1,1973 -1,5%

EUR/JPY 130,63 -0,15% 0,2242 131,13 -3,4%

EUR/CHF 1,1876 -0,46% 0,0176 1,1951 +1,4%

EUR/GBP 0,8788 -0,10% 0,0589 1,1345 -1,2%

USD/JPY 110,36 +0,60% 0,2653 109,52 -2,0%

GBP/USD 1,3471 -0,64% -0,1007 1,3584 -0,3%

Bitcoin

BTC/USD 8.742,81 -1,2% -0,72 8.825,43 -36,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,75 70,96 -0,3% -0,21 +17,8%

Brent/ICE 78,40 78,23 +0,2% 0,17 +20,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.293,94 1.313,57 -1,5% -19,64 -0,7%

Silber (Spot) 16,24 16,52 -1,7% -0,28 -4,1%

Platin (Spot) 899,40 910,50 -1,2% -11,10 -3,2%

Kupfer-Future 3,04 3,08 -1,4% -0,04 -8,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/brb

(END) Dow Jones Newswires

May 15, 2018 09:56 ET (13:56 GMT)

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