16.08.2024 22:13:40

MÄRKTE USA/Wall Street marschiert nach Rally noch ein Stück weiter

NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Kursgewinnen des Vortages sind die US-Börsen am Freitag noch etwas weiter gelaufen. Die Wall Street markierte ihre beste Woche des Jahres. Denn die am Markt zuletzt aufgekommenen Sorgen vor einem Abgleiten der US-Wirtschaft in eine Rezession erhielten einen deutlichen Dämpfer. Gleichzeitig festigte sich die Gewissheit von Zinssenkungen ab September, auch wenn für September nur noch ein kleiner Zinsschritt von 25 Basispunkten erwartet wurde. Unerwartet starke Einzelhandelsdaten hatten am Vortag eine Rally ausgelöst und stützten auch zum Wochenschluss noch. "Die Verbraucher treiben die Wirtschaft weiterhin an. Das solide Wachstum des Einzelhandelsumsatzes bedeutet, dass die Fed bei der Entscheidung im September eher die Zinsen um ein Viertelprozent senken wird als um ein halbes Prozent", mutmaßte Chefökonom Bill Adams von Comerica Bank.

Der Dow-Jones-Index legte um 0,2 Prozent auf 40.660 Punkten zu, S&P-500 und Nasdaq-Composite kletterten um ebenfalls je 0,2 Prozent. Dabei standen sich nach ersten Angaben 1.775 (Donnerstag: 2.167) Kursgewinner und 1.031 (644) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 60 (59) Titel. Die Konjunkturdaten des Tages passten ins aktuelle Bild und lieferten sowohl Argumente für eine Zinssenkung als auch gegen eine heranziehende Rezession. Während die Baubeginne und -genehmigungen in den USA deutlich stärker sanken als erwartet, lieferte der Konsum einen konjukturellen Lichtblick. Denn die Stimmung der US-Verbraucher hatte sich im August deutlicher als erwartet aufgehellt. Die Inflationserwartungen der Konsumenten änderten sich nicht. Die US-Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft.

Renditen legen leicht zu

Am Rentenmarkt zeigten sich die Renditen volatil, zum Handelsschluss bei Aktien sanken sie leicht. Die schwachen Immobiliendaten drückten die Renditen. Die positive Konsumstimmung bremste die Abwärtsbewegung der Renditen. Allerdings war auch von Kaufinteresse bei US-Staatsanleihen als vermeintlich sicherer Hafen wegen der drohenden militärischen Eskalation im Nahen Osten die Rede. Denn die im Libanon aktive Terrormiliz Hisbollah hatte Propaganda-Aufnahmen ihres Waffenarsenals und ihrer Bunkeranlagen veröffentlicht und Israel erneut mit einem Angriff gedroht.

Beim US-Dollar machte sich die Spekulation auf Zinssenkungen bemerkbar, der Dollarindex gibt 0,5 Prozent nach. Der Goldpreis kletterte auf Allzeithoch und war am Spotmarkt mit 2.509,48 Dollar pro Feinunze so teuer wie nie. Der Gedanke einer Zinssenkung durch die US-Notenbank im September verfestigte sich. Diese Überlegung stützte das zinslose Edelmetall. Aber auch der schwache Greenback half. Zudem wurde am Markt von verstärkten Käufen durch chinesische Privatanleger berichtet. Auch das Schlagzeilenrisiko mit Blick auf den Nahen Osten am Wochenende wurde als Grund für den Preisanstieg des Edelmetalls genannt. Ein Militärschlag des Iran und seiner Unterstützer wie die Hisbollah auf Israel könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es.

Während Gold teurer wurde, sank der Erdölpreis deutlich nach den Vortagesaufschlägen. Marktteilnehmer verwiesen auf anhaltende Nachfragesorgen vor allem mit Blick auf China. Zudem kam bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg offenbar Bewegung. US-Präsident Joe Biden sprach von Fortschritten. Die Ölpreise hatten zuletzt stark auf den Nahostkrieg reagiert, weil der bei einer Eskalation zu Versorgungsenpässen führen könnte.

Applied Materials unter Druck

Unter den Einzelwerten gaben Applied Materials 1,9 Prozent nach. Hier dürften Gewinnmitnahmen wohl eine Rolle gespielt haben. Das Unternehmen hatte im dritten Geschäftsquartal angesichts der enormen Nachfrage nach KI einen höheren Umsatz und Gewinn erzielt. Marktakteure hätten aber auf einen robusteren Ausblick gesetzt, hieß es.

Die US-Regierung wird Texas Instruments (-0,7%) bis zu 4,6 Milliarden Dollar in Form von Zuschüssen und Darlehen für den Bau von drei neuen Halbleiterfabriken in Texas und Utah zur Verfügung stellen. Analysten sprachen jedoch davon, dass die Gesellschaft ihre Investitionen herunterfahren werde. Dies deute auf eine nachlassende Nachfrage hin, hieß es.

Der US-Pharmakonzern Pfizer (-1,4%) und die Mainzer Biontech (-2,4%) haben einen großen klinischen Studienerfolg mit ihrem neuen Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 und Grippe verfehlt. Denn der Kombinationsimpfstoffkandidat erreichte in einer Phase-3-Studie nur einen von zwei Endpunkten.

H&R Block schossen um 12,1 Prozent in die Höhe. Der Unterstützer von Steuererklärungen wartete mit Quartalszahlen und einem Ausblick oberhalb der Markterwartungen auf.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 40.659,76 +0,2% 96,70 +7,9%

S&P-500 5.554,25 +0,2% 11,03 +16,5%

Nasdaq-Comp. 17.631,72 +0,2% 37,22 +17,5%

Nasdaq-100 19.508,52 +0,1% 18,38 +15,9%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,05 -3,7 4,09 -36,5

5 Jahre 3,76 -2,8 3,79 -24,2

7 Jahre 3,80 -2,6 3,82 -17,4

10 Jahre 3,88 -2,9 3,91 0,2

30 Jahre 4,14 -3,0 4,17 16,9

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:10 Do, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1024 +0,5% 1,0985 1,0987 -0,2%

EUR/JPY 162,80 -0,6% 163,65 163,63 +4,6%

EUR/CHF 0,9555 -0,2% 0,9573 0,9570 +3,0%

EUR/GBP 0,8517 -0,2% 0,8527 0,8539 -1,8%

USD/JPY 147,67 -1,1% 148,98 148,91 +4,8%

GBP/USD 1,2944 +0,7% 1,2883 1,2867 +1,7%

USD/CNH (Offshore) 7,1615 -0,3% 7,1767 7,1768 +0,5%

Bitcoin

BTC/USD 59.681,20 +3,6% 58.297,35 59.654,20 +37,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 76,76 78,16 -1,8% -1,40 +7,6%

Brent/ICE 79,80 81,04 -1,5% -1,24 +5,9%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 39,43 39,65 -0,6% -0,22 +21,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.508,72 2.456,48 +2,1% +52,24 +21,6%

Silber (Spot) 28,98 28,43 +2,0% +0,56 +21,9%

Platin (Spot) 957,24 957,50 -0,0% -0,26 -3,5%

Kupfer-Future 4,16 4,15 +0,1% +0,01 +5,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

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August 16, 2024 16:14 ET (20:14 GMT)

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