01.12.2015 22:53:47
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MÄRKTE USA/Wall Street legt zu - Schwache US-Daten belasten nur kurz
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem kräftigen Plus hat die Wall Street den ersten Handelstag im Dezember beendet. Dabei verschreckten die überraschend schwachen US-Konjunkturdaten die Investoren am Dienstag nur kurzzeitig. Doch Teilnehmer wollten die deutlichen Aufschläge nicht überbewerten, denn insgesamt herrsche derzeit ein vorsichtigeres Umfeld vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag und dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, so ein Analyst. "Der wichtigste Termin ist eindeutig der US-Arbeitsmarktbericht", sagte Stratege Kent Engelke von Capitol Securities Management.
Da Händler derzeit fest mit der ersten Zinserhöhung seit über neun Jahren im Dezember durch die US-Notenbank rechneten, müssten die Arbeitsmarktdaten am Freitag schon stark von den Schätzungen nach unten abweichen, um noch Zweifel streuen zu können, hieß es von einem weiteren Teilnehmer. Die Erwartungen an die Sitzung der EZB sind mittlerweile sehr hoch und es wird mehrheitlich mit weiteren geldpolitischen Maßnahmen gerechnet.
Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 1,0 Prozent auf 17.888 Punkte. Der S&P-500 legte um 1,1 Prozent auf 2.103 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite verbesserte sich um 0,9 Prozent auf 5.156 Punkte. Der Umsatz fiel auf 0,86 (Montag: 1,34) Milliarden Aktien. Dabei standen an der NYSE den 2.235 (1.381) Kursgewinnen 931 (1.767) -verlierer gegenüber, 81 (102) Titel schlossen unverändert.
Überraschend schwach sind die kurz nach Handelsstart veröffentlichten US-Konjunkturdaten ausgefallen, was für etwas Enttäuschung sorgte und die Kurse auf ihre Tagestiefs drückte. So ist der vom Markit-Institut veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie in der zweiten Veröffentlichung im November auf den tiefsten Wert seit 25 Monaten gefallen. Und auch der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe im November fiel unter die Marke von 50, die Wachstum signalisiert. Er rutschte auf 48,6 und blieb damit klar unter dem Wert aus dem Vormonat von 50,1 und der Erwartung eines Anstiegs auf 50,5.
Zudem rücken im Vorfeld der US-Zinsentscheidung die Aussagen von Fed-Mitglieder in den Fokus der Anleger. So äußert sich Fed-Präsidentin Janet Yellen in den kommenden zwei Tagen gleich mehrmals. Der Präsident der Fed von Chicago, Charles Evans, steht einer Zinserhöhung im Dezember weiter vorsichtig gegenüber. Viel wichtiger sei allerdings, dass die Mitglieder des Offenmarktausschusses deutlich sagten, dass die Erhöhung der Zinsen in den USA in einem moderaten Tempo erfolge, so Evans laut Redetext bei einer Veranstaltung an der Michigan State University.
Der Euro neigte zur Stärke und kletterte mit den schwachen US-Daten auf ein Tageshoch bei 1,0638 Dollar. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0633 Dollar. Übergeordnet seien die Blicke am Devisenmarkt allerdings auf die Sitzung der EZB gerichtet. Nach Meinung aus dem Handel wird EZB-Präsident Mario Draghi weitere Lockerungen verkünden. Die Erwartungen an Draghi seien riesig - möglicherweise übertrieben hoch, hieß es im Handel. Der Markt preise daher einiges an Übertreibung aus, so Stimmen mit Blick auf die Euro-Erholung.
Der Goldpreis konnte anfängliche Gewinne nicht verteidigen. Zum US-Settlement stand ein Minus von 0,2 Prozent auf 1.063,50 Dollar je Feinunze zu Buche. Die Blicke seien auf den US-Arbeitsmarktbericht und Aussagen von Fed-Mitgliedern gerichtet, um weitere Hinweise auf die erwartete Zinserhöhung im Dezember zu erhalten, sagte ein Teilnehmer. Der Goldpreis leidet schon seit längerem unter der Aussicht auf steigende Zinsen, die das Edelmetall, dass keine Rendite abwirft, deutlich unattraktiver machen würde.
Die Notierungen am US-Anleihemarkt zogen mit den schwachen US-Daten an. Im Gegenzug rutschte die Rendite zehnjähriger Titel auf den niedrigsten Stand seit rund einem Monat. Sie gab um 7 Basispunkte auf 2,15 Prozent nach. Die Daten hätten die Meinung verstärkt, dass die Fed nur sehr moderat bei den geplanten Zinserhöhungen vorgehen dürfte, sagte ein Teilnehmer.
Die Ölpreise zeigten sich sehr volatil. Die Blicke seien auf das am Freitag beginnende Opec-Treffen gerichtet, was für erhöhte Nervosität sorge, so ein Händler. Der saudische Ölminister Ali Naimi will der viel beachteten Sitzung des Erdölkartells nicht vorgreifen. "Wir werden zuhören und dann entscheiden", so der Vertreter Saudi-Arabiens. Marktteilnehmer erwarten kurzfristig weiterhin eine hohe Volatilität am Ölmarkt - vor allem am Donnerstag und Freitag - abhängig von den Informationen, die von dem Treffen durchdringen. Ein Barrel der Sorte WTI legte zum US-Settlement um 0,5 Prozent auf 41,85 Dollar zu, für Brent ging es dagegen um 0,4 Prozent auf 44,44 Dollar nach unten.
Unter den Einzelaktien zogen Amazon um 2,1 Prozent an. Der Online-Einzelhändler hatte für die Tage um den "Black Friday" Rekordumsätze mit eigenen Geräten gemeldet. Die Aktien von Boeing kletterten um 1,6 Prozent. Die Analysten der Deutschen Bank rechnen mit einer Anhebung der Dividende und einem Aktienrückkauf-Programm.
Gesucht waren auch Aktien aus dem Gesundheitssektor. Hier habe es nach der schwachen Entwicklung im Vormonat verstärkte Gelegenheitskäufe gegeben. Der Sektor-Index war im November um 0,6 Prozent gefallen.
Infoblox schossen um 22 Prozent in die Höhe. Der Entwickler von Netzwerksoftware hat mit einem über den Erwartungen liegenden Ausblick für das zweite Quartal überrascht. Zudem autorisierte Infoblox einen Aktienrückkauf im Umfang von 100 Millionen US-Dollar. Für Thor Industries ging es um 4,4 Prozent aufwärts. Auch der Hersteller von Freizeitfahrzeugen wie Wohnmobilen hatte im ersten Quartal besser als erwartet abgeschnitten.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.888,35 0,95 168,43 S&P-500 2.102,63 1,07 22,22 Nasdaq-Comp. 5.156,31 0,93 47,64 Nasdaq-100 4.716,16 1,11 51,65Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2-year 99 30/32 up 2/32 0,907% -2,7 Bp 1 1/4% 3-year 100 6/32 up 4/32 1,182% -4,4 Bp 1 5/8% 5-year 100 5/32 up 9/32 1,592% -6,2 Bp 2% 7-year 100 14/32 up 13/32 1,933% -6,5 Bp 2 1/4% 10-year 100 28/32 up 19/32 2,155% -6,6 Bp 3% 30-year 101 23/32 up 1 16/32 2,917% -7,6 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.40 Uhr Mo, 17.15 Uhr EUR/USD 1,0633 0,41% 1,0589 1,0563 EUR/JPY 130,63 0,38% 130,13 130,21 EUR/CHF 1,0919 0,47% 1,0868 1,0856 USD/JPY 122,87 -0,02% 122,89 123,26 GBP/USD 1,5081 -0,15% 1,5103 1,5054 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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December 01, 2015 16:23 ET (21:23 GMT)
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