08.11.2022 18:10:40
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MÄRKTE USA/Wall Street legt vor Zwischenwahlen und Inflationsdaten zu
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street zeigt sich vor den Ergebnissen der US-Zwischenwahl am Dienstag den dritten Handelstag in Folge mit deutlichen Aufschlägen. Teilnehmer sprechen aber dennoch von Zurückhaltung, auch mit Blick auf die am Donnerstag anstehenden wichtigen US-Inflationsdaten für Oktober. Diese dürften einen Hinweis darauf geben, ob die Inflation langsam nachlässt und es der US-Notenbank ermöglicht, einen weniger straffen Zinserhöhungskurs einzuschlagen. Hier wird bei der Jahresrate mit einem Rückgang auf 7,9 Prozent gerechnet, nach 8,2 Prozent im Vormonat.
Der Dow-Jones-Index gewinnt am Mittag (Ortszeit) 1,6 Prozent auf 33.345 Punkte. Der S&P-500 verbessert sich um 1,2 Prozent und der Nasdaq-Composite steigt um 1,5 Prozent.
Übergeordnet sei die Stimmung gut. Die Deutsche Bank schreibt das den sogenannten Midterm Elections zu. Diese seien historisch betrachtet "das beste Kaufsignal, das wir haben". Seit dem Zweiten Weltkrieg habe der S&P-500 jeweils ein Jahr nach den Zwischenwahlen stets höher notiert. Die Analysten fragen sich allerdings, ob von den bisher 19 Zwischenwahlen in der Nachkriegszeit jemals welche in einer vergleichbaren Situation stattgefunden hätten, in der die Aussicht auf weiter steigende Zinsen und eine Rezession im kommenden Jahr die Börsen belaste.
Lyft und Tripadvisor brechen ein
Wichtige Konjunkturdaten werden am Dienstag nicht veröffentlicht. Die Anleger können sich also ganz auf die Bilanzsaison konzentrieren. Unter den Einzelwerten brechen Lyft um 21,1 Prozent ein. Der Fahrdienstleister und Uber-Konkurrent (+1,2%) hat ein langsameres Umsatzwachstum und einen Rückgang der Nutzerzahlen vermeldet. Tripadvisor (-16,2%) hat weniger verdient als erwartet.
Für die Aktien von Dupont geht es um 8,9 Prozent nach oben. Der US-Spezialchemiekonzern hat im dritten Quartal 2022 die Gewinnerwartungen übertroffen und die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigt.
Der US-Softwareriese Microsoft stößt mit seinen Plänen für einen Kauf des Videospiel-Herstellers Activision Blizzard auf Widerstand. Die EU-Kommission will die Übernahme eingehend kartellrechtlich prüfen, wie sie am Dienstag mitteilte. Für Microsoft soll die Übernahme im Umfang von knapp 69 Milliarden US-Dollar die größte der Konzerngeschichte werden. Die Aktien von Microsoft (+1,3%) und Activison Blizzard (+1,4%) zeigen sich davon aber unbeeindruckt. Hier stützt, dass Activision Blizzard im dritten Quartal die Markterwartungen übertroffen hat.
Lordstown Motors verzeichnen ein Plus von 7,7 Prozent. Die taiwanische Foxconn, weltgrößer Hersteller elektronischer Produkte, will ihre Investitionen in das Elektromobilitäts-Startup verstärken. Die Freude darüber lässt die Anleger großzügig über die schwachen Zahlen hinwegsehen, die Lordstown am Dienstag vorgelegt hat.
Dollar mit leichter Erholung
Am Devisenmarkt erholt sich der Dollar etwas von seinem jüngsten Rücksetzer. Der Dollar-Index steigt um 0,2 Prozent. Für die US-Währung dürften die Zwischenwahlen keine besondere Bedeutung haben, so Devisenanalysten. Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank sieht mehrere Argumente, dass Devisenhändler keine wesentliche Neueinschätzung zum Greenback vornehmen dürften, sollten die Demokraten die Mehrheit in einer der beiden Kammern verlieren. Man könne vom Wahlausgang durchaus Schlussfolgerungen ableiten, die langfristig für die Dollar-Wechselkurse relevant sein könnten. Doch auf Sicht von zwei Jahren bestehe kein Anlass, dass der Devisenmarkt schon aktuell darauf setze, so der Experte. Denn schon bislang habe die Regierung von US-Präsident Joe Biden aufgrund der engen Mehrheitsverhältnisse im Senat nicht "durchregieren" können. Ein Verlust der Mehrheit im Repräsentantenhaus ändere am politischen Handlungsspielraum der Regierung nicht allzuviel.
Die Unsicherheit bezüglich des Ausgangs der Zwischenwahlen verschafft dem Anleihemarkt kräftigen Zulauf. Die Renditen kommen deutlich zurück. Die Rendite zehnjähriger Papiere fällt um 6,9 Basispunkte auf 4,14 Prozent. Gleiches gilt auch für den sicheren Hafen Gold. Der Preis für das Edelmetall steigt um 2,4 Prozent.
Andauernde Rezessionssorgen und Zweifel an der chinesischen Nachfrage belasten die Ölpreise. Für WTI und Brent geht es um bis zu 1,0 Prozent nach unten. Dazu komme die Ungewssheit, ob es wirklich zu einer Aufhebung der Covid-Beschränkungen in China komme, heißt es. "Das Fehlen eines konkreten Zeitplans oder echter Details zu den Plänen, die chinesische Wirtschaft wieder zu öffnen und von den immer noch sehr strengen und wirtschaftlich lähmenden Restriktionen abzurücken, belastet den Energiemarkt", so die Analysten von Sevens Report Research.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 33.344,96 +1,6% 517,96 -8,2%
S&P-500 3.853,52 +1,2% 46,72 -19,2%
Nasdaq-Comp. 10.719,01 +1,5% 154,49 -31,5%
Nasdaq-100 11.160,24 +1,7% 183,25 -31,6%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,68 -1,7 4,70 395,4
5 Jahre 4,33 -6,0 4,39 306,9
7 Jahre 4,23 -7,5 4,31 279,4
10 Jahre 4,14 -6,9 4,21 263,4
30 Jahre 4,27 -5,1 4,32 236,9
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:25 Uhr Mo, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0090 +0,7% 0,9993 0,9998 -11,3%
EUR/JPY 146,68 -0,1% 146,77 146,50 +12,1%
EUR/CHF 0,9929 +0,2% 0,9909 1,0103 -4,3%
EUR/GBP 0,8703 +0,0% 0,8710 0,8722 +3,6%
USD/JPY 145,39 -0,8% 146,86 146,50 +26,3%
GBP/USD 1,1593 +0,7% 1,1474 1,1463 -14,3%
USD/CNH (Offshore) 7,2238 -0,1% 7,2617 7,2393 +13,7%
Bitcoin
BTC/USD 20.422,70 -0,2% 19.750,86 20.758,17 -55,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 90,88 91,79 -1,0% -0,91 +30,1%
Brent/ICE 97,27 97,92 -0,7% -0,65 +32,6%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 117,01 109,68 +6,7% +7,32 +73,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.716,29 1.675,30 +2,4% +40,99 -6,2%
Silber (Spot) 21,60 20,83 +3,7% +0,78 -7,3%
Platin (Spot) 1.002,90 983,35 +2,0% +19,55 +3,3%
Kupfer-Future 3,69 3,60 +2,5% +0,09 -16,3%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/cln
(END) Dow Jones Newswires
November 08, 2022 12:11 ET (17:11 GMT)
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