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02.06.2016 22:54:47

MÄRKTE USA/Wall Street legt leicht zu - US-Arbeitsmarkt im Fokus

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Zurückhaltung hat auch am Donnerstag das Geschehen an der Wall Street geprägt. Nach leichten Abgaben zum Start schafften die Indizes im späten Handel noch ein moderates Plus, angetrieben von den Werten aus dem Gesundheitssektor. Jedoch waren die Aktivitäten vor dem mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht für Mai am Freitag gering, denn dieser könnte ein Fingerzeig für die weitere Zinspolitik der US-Notenbank sein.

   Zwei andere wichtige Termine blieben dagegen ohne Überraschungen. Die Opec konnte sich bei ihrem Treffen am Donnerstag wie erwartet nicht auf eine Fördermengenbegrenzung einigen und die Europäische Zentralbank (EZB) stellt sich trotz des jüngsten Anstiegs der Ölpreise nicht auf höhere Inflationsraten ein. Zudem hat der EZB-Rat beschlossen, sowohl die Leitzinsen als auch andere geldpolitische Elemente unverändert zu lassen.

   Der Dow-Jones-Index schloss mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 17.839 Punkten. Für den S&P-500 ging es um 0,3 Prozent auf 2.105 Punkte nach oben. Der Nasdaq-Composite legte um 0,4 Prozent auf 4.971 Punkte zu. Der Umsatz lag bei 0,97 (Mittwoch: 0,90) Milliarden Aktien. Die Zahl der Kursgewinner betrug 1.992 (2.027), die der -verlierer 1.065 (1.040). Unverändert schlossen 140 (122) Titel.

   Indikationen für den US-Arbeitsmarkt gab es bereits am Berichtstag: der ADP-Bericht fiel mit einem Stellenaufbau von 173.000 minimal besser aus als die erwarteten 170.000. "Mit dem soliden ADP-Stellenplus ergibt sich eine per saldo freundliche Indikation für den anstehenden offiziellen Arbeitsmarktbericht", hieß es von der Helaba. Auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen leicht besser aus als erwartet.

Ölpreis fällt nach Opec-Sitzung - US-Lagerdaten stützen Die Ölpreise verzeichneten eine Berg- und Talfahrt. Nachdem das Opec-Treffen ohne eine Einigung auf eine Fördergrenze zu Ende gegangen war, gerieten die Preise zunächst stark unter Druck. Mit dem erneuten Rückgang der wöchentlichen US-Lagerdaten holten die Preise ihre Abgaben jedoch vollständig auf und drehten ins Plus. Das zerstrittene Kartell muss weiter darauf setzen, dass Angebot und Nachfrage allmählich in ein Gleichgewicht kommen, was zu einem höheren Ölpreis führen würde. Marktteilnehmer hatten mit solch einem Ausgang des Treffens gerechnet.

   Die wöchentlichen US-Lagerdaten verzeichneten erneut einen Rückgang. Mit 1,4 Millionen Barrel fiel dieser zwar nur halb so stark aus wie erwartet, doch die Lagerdaten setzten ihren Trend der vergangenen Wochen fort. Allerdings liegen die Lagerbestände in den USA weiterhin auf dem höchsten Niveau seit rund 80 Jahren. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg zum US-Settlement um 0,3 Prozent auf 49,17 Dollar, nach einem Tagestief von 47,97 Dollar. Für Brent ging es um 0,6 Prozent auf 50,04 Dollar nach oben, das höchste Settlement seit November.

Yen gesucht - Euro kann Marke von 1,12 Dollar nicht behaupten Am Devisenmarkt profitierte der Yen weiter von seinem Status als Fluchtwährung und legte gegen Euro und Dollar zu. Für den Dollar wurden im späten US-Handel 108,83 Yen bezahlt, nach Kursen über 110,50 Yen am Vortag. Der Euro kletterte in der Spitze bis auf 1,1220 Dollar, konnte dieses Niveau allerdings nicht behaupten. Nach der Veröffentlichung niedrigerer Kerninflationsprognosen durch die EZB geriet der Euro unter Abgabedruck. Denn damit dürfte die Geldpolitik der EZB noch auf längere Sicht extrem expansiv bleiben. Im späten US-Handel wurden für den Euro 1,1154 Dollar aufgerufen.

   Die US-Anleihekurse legten mit der verpassten Einigung der Opec auf eine Begrenzung der Fördermenge und dem wie erwarteten Ausgang der EZB-Sitzung leicht zu. Übergeordnet stand der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus. "Die Arbeitsmarktdaten, unabhängig davon ob sie nun über oder unter den Erwartungen ausfallen, dürften die Erwartungen an eine weitere Zinserhöhung nicht nachhaltig beeinflussen", so Anleihe-Stratege Ian Lyngen von CRT Capital. "Die Fed dürfte wegen des 'Brexit-Risikos' ohnehin mit dem nächsten Zinsschritt bis Juli warten", ergänzte der Marktteilnehmer. Die Rendite der zehnjährigen Anleihen gab um 3 Basispunkte nach auf 1,81 Prozent.

   Die Sorge vor einer baldigen Zinserhöhung in den USA belastete weiter den Goldpreis. Die Investoren würden derzeit alle Konjunkturdaten genau prüfen, ob sich mit ihnen die Chancen für einen weiteren Zinsschritt erhöhten oder reduzierten, so ein Analyst. Im Vorfeld des US-Arbeitsmarktberichts tendierte der Goldpreis in einer engen Spanne. Zum US-Settlement fiel der Preis für die Feinunze um 0,2 Prozent auf 1.210 Dollar und damit den niedrigsten Stand seit mehr als drei Monaten.

Goldman Sachs drückt auf Apple-Kurs Bei den Einzelwerten standen unter allem Apple im Blick. Die Analysten von Goldman Sachs haben das Kursziel gesenkt und zur Begründung auf niedrigere Wachstumsaussichten für den Smartphone-Markt verwiesen. Das neue Kursziel liegt bei 124 Dollar nach zuvor 136 Dollar. Der iPhone-Hersteller begibt zudem offenbar neue Anleihen, mit denen er im asiatisch-pazifischen Raum 3 bis 4 Milliarden US-Dollar einsammeln möchte. Mit dem Geld wolle Apple Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe finanzieren, sagte ein Informant. Apple verloren 0,8 Prozent auf 97,72 Dollar.

   Die Aktien des Cloud-Unternehmens Box rutschten um 11,5 Prozent ab. Zwar hat Box mit Umsatz und Gewinn im ersten Quartal positiv überrascht und auch für das laufende Quartal ein besseres Abschneiden in Aussicht gestellt als Analysten erwartet hatten. Doch Beobachter bemängelten, dass das Volumen der Fakturierung im ersten Quartal unter den Erwartungen lag.

   CIENA schossen um 12,8 Prozent nach oben. Der Gewinn je Aktie des Telekom-Konzerns ist im zweiten Quartal im Kerngeschäft besser als von Analysten erwartet ausgefallen. Die Aktie, die in den vergangenen sechs Monaten um 30 Prozent abgerutscht war, hat sich seit dem 18-Monatstief im Mai um 14 Prozent erholt.

   Gesucht waren vor allem die Aktien aus dem Gesundheitssektor, der Sektor im S&P-500 legte um 1,1 Prozent zu. Aetna stiegen hier um 3,8 Prozent und Humana verbesserten sich um 4,7 Prozent. Aetna plant die Ausgabe von Anleihen um die Übernahme von Humana zu finanzieren. Investoren werteten dies als Zeichen, dass sich der geplante Kauf auf einem guten Weg befindet.

   Das Pharmaunternehmen Johnson & Johnson stärkt sein Konsumgütergeschäft mit einem milliardenschweren Zukauf. Der Konzern übernimmt Vogue International, einen Anbieter von Haarpflegeprodukten, für rund 3,3 Milliarden US-Dollar in bar. Johnson & Johnson stiegen um 1,5 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.838,56 0,27 48,89 2,37 S&P-500 2.105,26 0,28 5,93 3,00 Nasdaq-Comp. 4.971,36 0,39 19,11 -0,72 Nasdaq-100 4.531,35 0,25 11,28 -1,35

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 7/8% 2-jähr. 99 31/32 up 1/32 0,891% -1,2 Bp 7/8% 3-jähr. 99 18/32 up 2/32 1,031% -2,1 Bp 1 3/8% 5-jähr. 100 2/32 up 4/32 1,362% -2,3 Bp 1 5/8% 7-jähr. 99 31/32 up 8/32 1,630% -3,6 Bp 1 5/8% 10-jähr. 98 10/32 up 10/32 1,811% -3,3 Bp 2 1/2% 30-jähr 98 7/32 up 25/32 2,586% -3,8 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:15 Mi, 17.37 Uhr % YTD EUR/USD 1,1154 -0,39% 1,1198 1,1171 +2,7% EUR/JPY 121,34 -0,71% 122,22 122,28 -4,8% EUR/CHF 1,1047 -0,10% 1,1058 1,1042 +1,6% GBP/EUR 1,2938 +0,41% 1,2886 1,2896 -4,7% USD/JPY 108,83 -0,33% 109,19 109,46 -7,3% GBP/USD 1,4430 +0,04% 1,4424 1,4406 -2,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,99 49,01 -0,0% -0,02 +18,5% Brent/ICE 49,89 49,72 +0,3% 0,17 +18,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.210,76 1.214,30 -0,3% -3,54 +14,1% Silber (Spot) 16,00 15,96 +0,3% +0,04 +15,8% Platin (Spot) 957,73 971,00 -1,4% -13,27 +7,4% Kupfer-Future 2,07 2,07 -0,2% -0,00 -3,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   June 02, 2016 16:24 ET (20:24 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 24 PM EDT 06-02-16

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