26.03.2015 14:39:48
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MÄRKTE USA/Wall Street im Griff geopolitischer Spannungen
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den heftigen Abgaben zu Wochenmitte dürfte es auch am Donnerstag an der Wall Street nach unten gehen - wenn auch mit vermindertem Tempo. Die steigenden Sorgen hinsichtlich der Entwicklungen im Nahen Osten lassen Investoren wieder verstärkt in Gold und den "sicheren Hafen" Yen umschichten. Auch die Ölpreise ziehen mit den geopolitischen Spannungen deutlich an. Aktien fallen daher der steigenden Risikoscheu zum Opfer. Die Terminkontrakte auf wichtige Aktienindizes deuten rund 30 Minuten vor der Startglocke auf einen leichteren Handelsbeginn am Kassamarkt hin. Hintergrund ist die sich zuspitzende Lage im Bürgerkriegsland Jemen.
Denn mit Saudi-Arabien greift einer der wichtigsten Ölförderer direkt in den Konflikt ein. Und auch der ölreiche Staat Iran wird mit den Kämpfen in Verbindung gebracht. Das schiitische Land steht im Verdacht, die Rebellen im Jemen zu unterstützen. Saudi-Arabien und mehrere Verbündete hatten militärisch in den Konflikt im Jemen eingegriffen. Saudische Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum Donnerstag Stellungen der schiitischen Huthi-Miliz im Jemen an. Der Militäreinsatz wurde vom saudischen US-Botschafter bestätigt. Aber auch Bodentruppen aus Saudi-Arabien stehen offenbar bereit. Iran hat die von Saudi-Arabien angeführte Militäroffensive im Jemen derweil scharf kritisiert.
Vor diesem Hintergrund stützen auch besser als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten nicht. In der Vorwoche hatten weniger US-Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt. Die Prognosen waren deutlich pessimistischer. Letztlich stehe der Markt noch unter dem Einfluss der schwachen Auftragseingänge aus der Industrie am Vortag, heißt es: "Sollte das Wachstum nicht so ausfallen, wie es vermutet wir, dürften die Gewinne der Unternehmen einen Dämpfer erhalten", sagt Präsident Chris Gaffney von EverBank World Markets.
Die Ölpreise ziehen mit der Krise im Jemen auf breiter Front an und steigen auf die höchsten Stände seit über zwei Wochen - trotz stärker als erwartet ausgefallener US-Lagerbestandsdaten am Vortag. US-Leichtöl der Sorte WTI legt um 3,2 Prozent auf 50,81 US-Dollar zu. Hatten angesichts der globalen Überversorgung des Ölmarktes die Krisenherde Syrien, Libyen und Irak die Märkte noch relativ kalt gelassen, scheint sich dies nun aber zu ändern. "Der Preisanstieg dürfte aller Voraussicht nach nur von kurzer Dauer sein. Aber ich bin sicher, dass Händler die Schlagzeilen aus dem Jemen nutzen, um Vorteile daraus zu schlagen. Der Welt wird vor Augen geführt, wie unberechenbar der Nahe Osten ist", sagt Rohstoffstratege Richard Gorry von JBC Energy Asia.
In Zeiten der Unsicherheit sind auch Gold und andere vermeintlich sichere Häfen wie der Japanische Yen gefragt. Der Dollar fällt deutlich unter die Marke von 119 Yen, nach Ständen um 119,60 Yen am Vortag. Aktuell kostet der Greenback 118,81 Yen. Der Euro "kämpft" weiter mit der Marke von 1,10 Dollar. Der Goldpreis springt klar über die Marke von 1.200 Dollar - aktuell kostet die Feinunze 1.209 Dollar nach Preisen um 1.195 Dollar am Vorabend. Nicht profitieren von der Verunsicherung können US-Renten, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verharren bei 1,92 Prozent.
Auf der Unternehmensseite könnten die Aktien von Red Hat nach den besser als erwartet ausgefallenen Ergebnissen für das vierte Quartal deutlich zulegen. Die Aktie des Software-Unternehmens steigt vorbörslich um 4,9 Prozent. SanDisk brechen um 14 Prozent ein, nachdem das Unternehmen für Speichermedien seinen Ausblick gesenkt hat. Nach einer schwachen Prognose sinken die Titel des Bekleidungsanbieters Lululemon Athletica um 3 Prozent.
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March 26, 2015 09:09 ET (13:09 GMT)
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