08.12.2014 15:13:32

MÄRKTE USA/Wall Street dürfte nach Rekordjagd eine Auszeit nehmen

   Von Thomas Rossmann

   Zu Wochenbeginn dürfte die Wall Street erst einmal durchschnaufen. Nach der erneuten Rekordjagd am Freitag dürften die Notierungen an der Wall Street mit leichten Abgaben in die Sitzung starten. Händler verweisen zur Begründung auf gemischt ausgefallene globale Konjunkturdaten aus China, Japan und Deutschland. Daneben dominieren auf dem New Yorker Börsenparkett weiter Spekulationen, ob die US-Notenbank schon früher als bislang gedacht die Zinsen anheben könnte. Der deutlich über den Erwartungen ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht für November am Freitag hatte hier die Sorgenfalten etwas tiefer werden lassen.

   Damit dürfte auch die Marke von 18.000 Punkten, der sich der Dow-Jones-Index am Freitag bis auf 9 Punkte genähert hatte, wieder in etwas weitere Ferne rücken. Der Future auf den S&P-500 reduziert sich um 0,4 Prozent, der Future auf den Nasdaq-100 verliert 0,3 Prozent. Wichtige Konjunkturdaten stehen zu Wochenbeginn nicht auf der Agenda.

   Für Bewegung dürfte dagegen eine milliardenschwere Übernahme im Pharma-Sektor sorgen. Merck & Co stärkt sein Geschäft mit Antibiotika und übernimmt Cubist Pharmaceuticals. Dafür werden 102 US-Dollar je Aktie in bar auf den Tisch gelegt, eine Prämie von 37 Prozent auf den Cubist-Schlusskurs vom Freitag. Der Deal umfasst außerdem 1,1 Milliarden Dollar an Schulden, der Transaktionswert beträgt damit insgesamt 9,5 Milliarden Dollar. Die Merck-Aktie zeigt sich vor dem Start kaum verändert, Cubist schießen um knapp 36 Prozent nach oben und liegen in der Nähe des Gebotspreises von 102 Dollar.

   Bisher wurden Antibiotika in der Branche nicht als besonders lukrativ erachtet. Nach Meinung einiger Analysten könnte sich dies ändern. Für neue Versionen der Mittel könnten höhere Preise durchgesetzt werden. Denn für Krankenhäuser werde es immer wichtiger, Infektionen zu reduzieren. Zudem nehmen Antibiotika-Resistenzen zu.

   Am Devisenmarkt wird ein mögliches "Quantitative Easing" der EZB derweil weiter eingepreist. Vor diesem Hintergrund rutscht der Euro auf ein neues Jahrestief bei 1,2247 Dollar. Derzeit geht die Gemeinschaftswährung mit 1,2264 Dollar um. Daneben wird der Dollar weiter vom überraschend starken US-Arbeitsmarkt für November am Freitag angetrieben. Zur japanischen Währung legte der Greenback zwischenzeitlich auf ein neues Jahreshoch bei 121,85 Yen zu, kann dieses Niveau allerdings nicht behaupten und geht aktuell mit 120,97 Yen um.

   Mit den Ölpreisen geht es weiter abwärts. Am Markt setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass es auch im kommenden Jahr ein globales Überangebot des schwarzen Goldes geben wird, nachdem aus Kreisen der OPEC weiter keine Signale einer Förderkürzung zu erkennen sind. So sind die Preise für die US-Sorte WTI wie auch die Nordseesorte Brent am Montag auf neue Fünfjahrestiefs gefallen. Die Experten von Morgan Stanley haben zudem ihre Ölpreisprognose für die kommenden fünf Jahre gesenkt, womit sie die Sorge am Markt nur noch verstärken, dass das Erdölangebot noch einige Zeit schwer auf den Preisen lasten wird. Für ein Barrel der Sorte WTI müssen aktuell 64,42 Dollar gezahlt werden, nach 65,84 Dollar zum US-Settlement am Freitag. Für ein Fass Brent werden 67,78 Dollar aufgerufen, nach 68,52 Dollar zum Wochenausklang.

   Der Goldpreis erholt sich leicht, schafft allerdings nicht den Sprung über die wichtige Marke von 1.200 Dollar. Die Feinunze kostet aktuell 1.194 Dollar, nach 1.190 Dollar zum Settlement am Freitag. Der weiterhin starke Dollar kann dagegen dem Edelmetall nichts anhaben. Normalerweise macht ein starker Dollar Gold für Investoren aus anderen Währungsbereichen unattraktiver. Da ein starker US-Arbeitsmarktbericht und ein in der Folge steigender Dollar im Vorfeld schon erwartet worden waren, sei das Abwärtspotenzial derzeit begrenzt, heißt es.

   Weiter leicht abwärts geht es bei den US-Anleihen. Der überraschend starke US-Arbeitsmarktbericht belastet das Sentiment weiter, heißt es von einem Teilnehmer. Die Rendite zehnjähriger Titel gewinnt einen Basispunkt auf 2,31 Prozent.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.38 Uhr Fr, 17.21 Uhr EUR/USD 1,2264 -0,14% 1,2281 1,2302 EUR/JPY 148,36 -0,52% 149,14 149,42 EUR/CHF 1,2023 -0,04% 1,2028 1,2026 USD/JPY 120,97 -0,38% 121,43 121,48 GBP/USD 1,5623 0,45% 1,5553 1,5595 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com

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