05.05.2020 14:36:45

MÄRKTE USA/Wall Street dürfte freundlich in die Sitzung gehen

NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street zeichnet sich am Dienstag ein freundlicher Handelsbeginn ab. Damit dürfte sich der Trend aus dem späten Vortagesgeschäft fortsetzen, als die US-Börsen ins Plus gedreht hatten. Die neuen Spannungen zwischen China und den USA zur Entstehung von Covid-19 in China haben derweil etwas an Schrecken verloren. Händler sprechen nun von Wahlkampfgetöse.

Gestützt wird der US-Aktienmarkt von deutlich anziehenden Ölpreisen und den voranschreitenden Lockerungen der behördlichen Corona-Auflagen weltweit. Zudem häufen sich die Erfolgsmeldungen im Pharmasektor im Kampf gegen Covid-19. Auch in den USA wird der öffentliche Stillstand Stück für Stück aufgehoben. So detaillierte nun der Bundesstaat Kalifornien seine Schritte. Aber auch anderenorts wie in Florida werden die Beschränkungen gelockert - allen Unkenrufen zum Trotz. So warnt die US-Seuchen- und Gesundheitsbehörde CDC vor einer dramatischen weiteren Zuspitzung der Corona-Krise in den Vereinigten Staaten.

"Investoren haben mehr Vertrauen, dass wir den Tiefpunkt des Abschwungs erreicht haben und sich die Dinge nun bessern", sagt Devisenanalyst Lee Hardman von MUFG Bank. Allerdings warnt auch er vor einem Wiederaufflammen der Coronavirus-Pandemie mit wieder steigenden Fallzahlen. Eine solche Entwicklung könnte das Anlegervertrauen erschüttern.

Erholungsrally bei Erdöl

Das Vertrauen der Anleger auf eine baldige Konjunkturerholung lässt sich vor allem am Erdölmarkt ablesen. Die Hoffnung auf eine Nachfrageerholung nach dem wichtigen Rohstoff sorgt für eine kleine Preisrally, die nun schon den fünften Tag in Folge zu beobachten ist. US-Leichtöl der Sorte WTI erholt sich um 11,1 Prozent auf 22,66 US-Dollar je Fass, Nordseeöl der Sorte Brent um 7 Prozent auf 29,11 Dollar. Der Preis für den WTI-Terminkontrakt auf Lieferung im Juni hat sich seit dem 21. April verdoppelt. Händler sprechen von einer anziehenden Nachfrage nach Benzin und Diesel. Parallel gehe die Förderung immer weiter zurück.

Am Devisenmarkt beobachten Marktteilnehmer eine Euro-Schwäche. Die Gemeinschaftswährung setzt ihre jüngste Talfahrt nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerG) in Deutschland zur Rechtmäßigkeit der EZB-Anleihekäufe fort und fällt auf ein Einwochentief. Aktuell kostet der Euro 1,0832 Dollar nach Wechselkursen über 1,10 am vergangenen Freitag. Das Urteil bringe Sand ins Getriebe der von der EZB geplanten Stimulierungsmaßnahmen, kommentieren Marktexperten. Das Urteil sei geeignet, die Gräben innerhalb der Eurozone zu vertiefen.

Die verbesserte Risikoneigung verbunden mit der Dollarstärke drückt den Goldpreis. Marktteilnehmer sprechen von wachsender Hoffnung auf einen Impfstoff gegen Covid-19 und verweisen auf die Mut machenden Studien von Pfizer und der deutschen Biontech. Die Feinunze des Edelmetalls verbilligt sich um 0,3 Prozent auf 1.696 Dollar. Ähnlich wie Gold sind auch US-Rentenpapiere nicht gefragt angesichts der positiven Stimmung zugunsten von risikoreichen Anlagen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt bei sinkenden Notierungen um 1,9 Basispunkte auf 0,66 Prozent.

Starbucks gesucht

Unter den Einzelaktien klettern Biontech und Pfizer vorbörslich um 4,9 bzw. 1,8 Prozent. Starbucks legen um 3,4 Prozent vor der Startglocke zu. Der Kaffeehausbetreiber will über 85 Prozent seiner Cafes in den USA bis zum Ende der Woche wieder öffnen. Über 90 Prozent der Kaffeehäuser sollen bis Anfang Juni zumindest mit verkürzten Öffnungszeiten wieder arbeiten.

Der US-Versicherer American International Group (AIG) verzeichnete im ersten Quartal einen Rückgang des bereinigten Gewinns um 93 Prozent. Hintergrund waren Rückstellungen zur Deckung von Ansprüchen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie. Die Aktie gewinnt 0,3 Prozent und zeigt damit relaitive Schwäche.

Für die Papiere von Del Taco Restaurants geht es zunächst deutlich nach unten, anschließend dreht der Titel 0,4 Prozent ins Plus. Die mexikanische Schnellrestaurantkette vermeldete für das erste Quartal einen Verlust nach einem Gewinn im Vorjahr. Wedbush erhöht aber das Kursziel und bleibt bei der Einstufung "Outperform".

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,18 -0,4 0,18 -102,2

5 Jahre 0,36 0,3 0,36 -156,0

7 Jahre 0,54 0,6 0,53 -171,2

10 Jahre 0,65 1,6 0,64 -179,0

30 Jahre 1,32 4,1 1,28 -174,8

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:33 Mo, 18:07 % YTD

EUR/USD 1,0851 -0,46% 1,0907 1,0903 -3,3%

EUR/JPY 115,80 -0,50% 116,35 116,47 -5,0%

EUR/CHF 1,0530 +0,03% 1,0532 1,0527 -3,0%

EUR/GBP 0,8712 -0,57% 0,8756 0,8777 +2,9%

USD/JPY 106,72 -0,04% 106,67 106,84 -1,9%

GBP/USD 1,2457 +0,13% 1,2458 1,2425 -6,0%

USD/CNH (Offshore) 7,1229 -0,13% 7,1211 7,1304 +2,3%

Bitcoin

BTC/USD 8.869,51 -0,91% 9.026,76 8.849,88 +23,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 22,66 20,39 +11,1% 2,27 -61,9%

Brent/ICE 29,11 27,20 +7,0% 1,91 -54,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.700,03 1.701,70 -0,1% -1,67 +12,0%

Silber (Spot) 14,85 14,85 -0,0% -0,00 -16,8%

Platin (Spot) 771,75 768,35 +0,4% +3,40 -20,0%

Kupfer-Future 2,33 2,32 +0,3% +0,01 -17,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/bam

(END) Dow Jones Newswires

May 05, 2020 08:37 ET (12:37 GMT)

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