05.02.2018 16:17:44
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MÄRKTE USA/Wall Street baut Verluste aus
NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem höchsten Tagesverlust seit über einem Jahr kommt die Wall Street am Montag nur etwas zur Ruhe. Hatten sich die US-Börsen an der vergangenen Woche zunächst noch der in Europa zu beobachtenden Abwärtstendenz weitgehend entziehen können, folgten sie zum Wochenschluss der Talfahrt. Am Montag lässt die Abwärtsdynamik deutlich nach - verglichen zum Absturz vom vergangenen Freitag immerhin eine leichte Stabilisierung: Der Dow-Jones-index verliert weitere 0,9 Prozent auf 25.300 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 0,7 bzw. 0,5 Prozent ein.
Das Thema steigende Inflationserwartungen und in der Folge anziehende Rentenrenditen sei aber keineswegs ausgestanden, heißt es. Denn die Konjunkturdaten des Tages überzeugen und die Anleiherenditen steigen erneut und belasten damit den Aktienmarkt. Der Index des US-Dienstleistungssektors hat die Erwartungen klar geschlagen, der entsprechende Index von Markit ist - allerdings schon in der zweiten Veröffentlichung - leicht gefallen, bleibt aber auf Expansionskurs.
Der Lohnanstieg am Freitag im Rahmen der Arbeitsmarktdaten habe viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Für einige Börsianer sei er gar ein Schock gewesen, heißt es. "Steigende Renditen am Rentenmarkt dürften auch weiterhin die Aktienmärkte unter Druck setzen, so wie wir das in der vergangenen Woche beobachten konnten", warnt Aktienstratege Roland Kaloyan von Societe Generale. Allerdings glauben andere Börsianer weiterhin nicht an eine nachhaltige Abwärtstendenz und setzten stattdessen auf eine baldige Erholung. Denn fundamentale Gründe für eine anhaltende Aktienbaisse ließen sich nicht ausmachen.
Renditen drehen ins Plus
Am Anleihemarkt drehen die Renditen nach ihrem jüngsten Höhenflug schon wieder ins Plus und drücken damit die Aktienkurse etwas. Die positiven Daten lassen erneut Zinserhöhungsfantasien hochkochen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um einen Basispunkt auf 2,85 Prozent. Damit bewegt sie sich weiter in der Nähe eines Vierjahreshochs. "Steigende Rentenrenditen von diesen sehr niedrigen Ständen sind eigentlich kein guter Grund für fallende Aktienkurse. Historisch betrachtet werden steigende Renditen von diesen sehr tiefen Ständen aus nicht mit sinkenden Aktienkursen in Verbindung gebracht", wundert sich Marktstratege David Kelly von JP Morgan Asset Management. In der laufenden Woche stehen einige Neuemissionen am Primärmarkt an. Diese dürften zu einem echten Test für den Rentenmarkt werden, heißt es.
Der Dollar zieht analog mit den schon wieder anziehenden Rentenrenditen ebenfalls leicht an, der Euro fällt auf 1,2406 Dollar nach Wechselkursen um 1,2475 im Tageshoch. Der Goldpreis erholt sich trotz des festeren Greenbacks und der hohen Renditen um 0,3 Prozent auf 1.335 Dollar je Feinunze. Am Freitag war der Preis nach den Zinserhöhungsfantasien im Zuge des positiven Arbeitsmarktberichtes heftig unter die Räder geraten.
Erdöl wird dagegen billiger: US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 1,2 Prozent auf 64,64 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent um 1,5 Prozent auf 67,55 Dollar. Wie schon in der Vorwoche zu beobachten, verringert sich der Preisabstand zwischen beiden Benchmarksorten, weil Brent stärker fällt als WTI. Der sinkende Preisunterschied dürfte US-Exporte schwieriger machen, weil bei der Ausfuhr zum Beispiel nach Asien höhere Transportkosten als beim europäischen Brent anfallen. Grundsätzlich wird der Ölmarkt von der wieder anziehenden US-Förderung belastet.
Auf Unternehmensseite hat Broadcom das Gebot für Qualcomm erhöht. Broadcom will nun in einer Kombination aus Aktien und Barem 82 Dollar zahlen. Der Baranteil verharrt aber bei 60 Dollar je Aktie. Qualcomm zeigen sich 1,9 Prozent leichter bei 64,80 Dollar. Broadcom liegen 1,6 Prozent im Plus.
Wells Fargo knicken um 7,8 Prozent ein. Die US-Notenbank nimmt die Bank, die immer wieder mit Verfehlungen auffällig geworden ist, an die Kandare. Solange sich Unternehmensführung und interne Kontrollen nicht verbessern, darf Wells Fargo ihre Bilanz nicht mehr vergrößern. Bristol-Myers Squibb steigen um 0,4 Prozent, nachdem der Pharmakonzern positive Studienergebnisse zu einem Lungenkrebsmedikament veröffentlicht hat.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.299,77 -0,87 -221,19 2,35
S&P-500 2.742,08 -0,73 -20,05 2,56
Nasdaq-Comp. 7.204,14 -0,51 -36,81 4,36
Nasdaq-100 6.727,74 -0,48 -32,55 5,18
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,14 -0,4 2,14 93,5
5 Jahre 2,57 -1,0 2,58 64,9
7 Jahre 2,76 0,0 2,76 51,7
10 Jahre 2,85 1,1 2,84 40,7
30 Jahre 3,11 2,6 3,09 4,6
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:19 Fr, 18:12 % YTD
EUR/USD 1,2407 -0,21% 1,2458 1,2452 +3,3%
EUR/JPY 136,60 -0,36% 137,03 137,45 +1,0%
EUR/CHF 1,1617 +0,18% 1,1594 1,1607 -0,8%
EUR/GBP 0,8866 +0,52% 0,8829 1,1347 -0,3%
USD/JPY 110,12 -0,13% 109,99 110,38 -2,2%
GBP/USD 1,3992 -0,75% 1,4111 1,4129 +3,6%
Bitcoin
BTC/USD 7.301,23 -12,74% 7.929,78 8.829,61 -49,17
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 64,61 65,45 -1,3% -0,84 +6,9%
Brent/ICE 67,59 68,58 -1,4% -0,99 +2,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.333,59 1.331,89 +0,1% +1,70 +2,4%
Silber (Spot) 16,83 16,60 +1,4% +0,23 -0,6%
Platin (Spot) 992,90 990,90 +0,2% +2,00 +6,8%
Kupfer-Future 3,22 3,19 +1,1% +0,04 -2,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/raz
(END) Dow Jones Newswires
February 05, 2018 10:18 ET (15:18 GMT)
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Bristol-Myers Squibb Co. | 56,03 | 0,38% | |
QUALCOMM Inc. | 148,48 | -0,66% | |
Wells Fargo & Co. | 73,57 | -0,33% |