23.10.2023 22:11:49

MÄRKTE USA/Uneinheitlich - Rückzug der Anleiherenditen stützt Nasdaq

NEW YORK (Dow Jones)--Sinkende Marktzinsen haben am Montag vor allem die Technologiewerte an den US-Börsen gestützt. Am breiten Markt bröckelten die Kursgewinne jedoch im späten Handel, weil Anleger ihr Augenmerk verstärkt auf die Bilanzsaison richteten, wie Händler sagten. Vor den in den kommenden Tagen anstehenden Zahlenausweisen einiger Schwergewichte der US-Unternehmenslandschaft hätten sich viele Investoren vorsichtshalber zurückgezogen.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,6 Prozent niedriger bei 32.936 Punkten, der S&P-500 sank um 0,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 0,3 Prozent stieg. Dabei verzeichneten 911 (Freitag: 788) Titel Kursgewinne, während 1.974 (2.069) Kursverlierer gesehen wurden und 73 (98) Titel unverändert schlossen.

Die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen stieg am Montag vorübergehend erstmals seit 2007 über 5 Prozent, womit Aktien unter einer starken Konkurrenz zu leiden hatten. Allerdings konnte dieses Niveau nicht gehalten werden. Im späten Handel fiel die Zehnjahresrendite um 8,2 Basispunkte auf 4,84 Prozent. Das hohe Zinsniveau hatte Käufer angelockt. Michael Hewson, Chief Market Analyst bei CMC Markets, verwies zudem auf einen Tweet des Investors Bill Ackman, wonach dessen Hedgefonds Pershing Square Shorteindeckungen am Anleihemarkt vorgenommen hat. Ackman habe geschrieben, dass die US-Wirtschaft schwächer sei, als es zunächst den Anschein gehabt habe.

Die Renditen waren zuletzt auch davon gestützt worden, dass eine Ausweitung des Nahostkriegs am Wochenende nicht erfolgt ist. Bislang ist die große Bodenoffensive Israels im Gazastreifen ausgeblieben, zudem hat die Hamas zwei US-Geiseln freigelassen. Und schließlich wurde auf den vermehrten Geldbedarf der US-Regierung aufgrund des Nahostkriegs verwiesen, aber auch der Ukrainekrieg verschlingt weiter große Geldsummen.

Bereits in der Vorwoche war die Rendite mit einem kräftigen Anstieg in die Nähe der 5 Prozent gestiegen, nachdem Fed-Chef Jerome Powell eine weitere Zinserhöhung nicht gänzlich ausgeschlossen hatte. Zudem hatten gute Einzelhandelsdaten die Anleihen belastet.

Im Übrigen konzentrieren sich die Anleger in dieser Woche auf die Berichtssaison. So berichten im Lauf der Woche unter anderem Microsoft, Meta, Alphabet und Amazon. Vorab agieren die Teilnehmer vorsichtig.

Öl und Gold leichter

Die Ölpreise setzten ihren Anstieg der jüngsten Zeit nicht fort, sondern tendierten am Montag schwächer. Auch hier nannten Teilnehmer als Grund die ausgebliebene Ausweitung des Nahostkriegs. Dasselbe galt für den Goldpreis, der im Zuge des Nahostkriegs angezogen hatte. Er gab leicht nach.

Der Dollar folgte den Anleiherenditen nach unten. Der Dollarindex sankt um 0,4 Prozent. Im Wochenverlauf steht jedoch eine Reihe von US-Daten auf der Agenda. Unter anderem werden die Einkaufsmanagerindizes für Oktober und das US-BIP für das erste Quartal veröffentlicht. Die Daten dürften wahrscheinlich "im Großen und Ganzen gut sein, aber nicht ausreichen, um die Erwartungen einer weiteren Straffung der Federal Reserve zu verstärken", so die Unicredit.

Unter den Einzelwerten fielen Troika Media um 31 Prozent. Das Marketing- und Kommunikationsunternehmen teilte mit, es bestünden erhebliche Zweifel an einer Fortführung des Geschäfts. Das Unternehmen vermeldete außerdem für das zweite Quartal des Geschäftsjahres einen Umsatzrückgang um 31 Prozent auf 58,7 Millionen Dollar.

Aktien von Hess (-1,1%) profitierten nicht davon, dass Chevron (-3,7%) das Unternehmen für 53 Milliarden Dollar in Aktien übernimmt. Marktteilnehmer verwiesen auf die magere Prämie von nur 5 Prozent auf den Schlusskurs der Hess-Aktie vom Freitag. Zudem hätten Hess zuvor schon mit Übernahmespekulationen kräftig zugelegt, nachdem Exxon Mobil (-1,5%) den Kauf von Pioneer Natural Resources (-1,5%) bekanntgegeben hatte. Die Aktien der Ölbranche wurden übergeordnet vom Rücksetzer der Ölpreise belastet.

FMC Corp brachen um 13,2% ein, nachdem der Chemiekonzern eine Gewinnwarnung ausgegeben hatte. Okta verloren weitere 8,1 Prozent. Nachdem am Freitag bekanntgeworden war, dass der Spezialist für Identitäts- und Zugriffsmanagement erneut Opfer eines Cyberangriffs geworden ist, befürchteten Analysten nun, dass dem Unternehmen die Kunden weglaufen werden. Biontech (+1,8%) profitierten dagegen von vielversprechenden Ergebnissen einer Medikamentenstudie. Arm Holdings stiegen um 4,9 Prozent in Reaktion auf einen Medienbericht, wonach Nvidia (+3,8%) und Advanced Micro Devices (-1,8%) die Technik des Unternehmens zur Entwicklung eines neuen Chips einsetzen werden.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.936,41 -0,6% -190,87 -0,6%

S&P-500 4.217,04 -0,2% -7,12 +9,8%

Nasdaq-Comp. 13.018,33 +0,3% 34,52 +24,4%

Nasdaq-100 14.604,85 +0,3% 43,97 +33,5%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 5,06 -4,7 5,11 63,8

5 Jahre 4,81 -6,1 4,87 80,8

7 Jahre 4,86 -7,3 4,93 89,2

10 Jahre 4,84 -8,2 4,93 96,4

30 Jahre 5,00 -8,5 5,09 103,4

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:12 Uhr Fri, 17:30Uhr % YTD

EUR/USD 1,0666 +0,7% 1,0575 1,0595 -0,4%

EUR/JPY 159,61 +0,5% 158,56 158,74 +13,7%

EUR/CHF 0,9506 +0,6% 0,9463 0,9437 -4,0%

EUR/GBP 0,8709 -0,0% 0,8703 0,8717 -1,6%

USD/JPY 149,66 -0,1% 149,93 149,82 +14,1%

GBP/USD 1,2248 +0,7% 1,2152 1,2155 +1,3%

USD/CNH (Offshore) 7,3098 -0,2% 7,3264 7,3231 +5,5%

Bitcoin

BTC/USD 31.432,09 +5,5% 30.755,89 29.595,23 +89,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 86,04 88,08 -2,3% -2,04 +11,3%

Brent/ICE 90,33 92,16 -2,0% -1,83 +10,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.972,91 1.981,23 -0,4% -8,32 +8,2%

Silber (Spot) 22,98 23,37 -1,6% -0,38 -4,1%

Platin (Spot) 898,98 900,70 -0,2% -1,73 -15,8%

Kupfer-Future 3,58 3,56 +0,5% +0,02 -6,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 23, 2023 16:11 ET (20:11 GMT)

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