13.08.2018 18:01:43

MÄRKTE USA/Türkei-Krise lässt Anleger weiter vorsichtig agieren

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street beginnt am Montag gegen Mittag (Ortszeit) zu schwächeln. Nach einem leichten Plus zum Start hat der Dow-Jones-Index ins Minus gedreht. Er verliert nun 0,2 Prozent auf 25.257 Punkte, der S&P-500 gibt 0,1 Prozent ab, während sich der Nasdaq-Composite noch minimal im Plus hält. Die sich weiter verschärfende Türkei-Krise sorgt für Vorsicht und Zurückhaltung, so dass die zaghaften Erholungsansätze aus dem frühen Geschäft wieder weitgehend verpufft sind. Zwar fallen die Abschläge bislang noch moderat aus, doch die Teilnehmer bleiben skeptisch. Denn eine Entschärfung des Konflikts ist nicht in Sicht - die Investoren befürchten eher eine Ausweitung der Krise.

Im Streit um einen in der Türkei inhaftierten US-Pastor hatte US-Präsident Donald Trump am Freitag die Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium aus der Türkei verdoppelt. Die Türkei zeigt sich aber unnachgiebig. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Nato-Partner USA in einer Rede am Montag vorgeworfen, seinem Land in den Rücken zu fallen. Er kündigte an, die Beziehungen zu anderen Ländern auszubauen. Erdogan hat seinen Landsleuten zudem versprochen, dass der Verfall der Lira keine Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben wird.

Der Dollar kletterte zwischenzeitlich auf ein neues Rekordhoch bei 7,1253 Lira. Aktuell notiert die US-Devise knapp unter der Marke von 7 Lira. Die türkische Zentralbank hat am Montag ein Bündel an Maßnahmen angekündigt, um die Währungskrise des Landes einzudämmen. Sie sicherte den Banken zu, ihnen die benötigte Liquidität zur Verfügung zu stellen. Die türkische Bankaufsichtsbehörde BDDK schränkt zudem die Möglichkeiten der Banken zu Geschäften mit ausländischen Investoren ein.

Gold leidet unter starkem Dollar

Der Goldpreis kann nicht von der sich weiter verschärfenden Türkei-Krise profitieren und fällt erstmals seit März 2017 wieder unter die Marke von 1.200 Dollar je Feinunze. Aktuell reduziert sich die Feinunze um 1,2 Prozent auf 1.197 Dollar. Als "sicherer Hafen" ist dagegen der Dollar gesucht. Der weiter anziehende Greenback drückt erneut auf das Gold-Sentiment. Der Dollar-Index ist auf ein neues Jahreshoch gestiegen.

Die Erholung der Ölpreise ist schon wieder vorbei, die Preise für WTI und Brent geben zu Wochenbeginn mit dem starken Dollar leicht nach. Kaum Einfluss auf das Geschehen haben Aussagen der Opec, wonach die Ölproduktion im Juli leicht gestiegen ist. Und dies, obwohl die Förderung von Saudi-Arabien, des wichtigsten Kartellmitglieds, rückläufig war. Der Anstieg ist auf die höhere Produktion in Kuwait, Nigeria, den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Irak zurückzuführen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 1 Prozent auf 66,93 Dollar, für Brent geht es um 0,9 Prozent auf 72,18 Dollar nach unten.

Der Dollar behauptet seine jüngsten Gewinne. Er profitiert weiter von der gestiegenen Risikoaversion der Investoren im Zuge der Türkei-Krise. Der Euro notiert um die Marke von 1,14 Dollar seitwärts.

Die US-Anleihen notieren kaum verändert. Die Rendite zehnjähriger Papiere verharrt bei 2,88 Prozent.

Weiter Spekulationen um Tesla-Rückzug von der Börse

Die Tesla-Aktie hat nach frühen Gewinnen ins Minus gedreht und verliert nun 1,1 Prozent auf 351,48 Dollar. Sie kann damit nicht mehr von den Plänen zu einem Börsenrückzug proftieren, obwohl der Elektroautobauer dabei offenbar auf Saudi-Arabien zählen kann. Tesla-Chef Elon Musk führe Verhandlungen mit einem saudischen Staatsfonds, schrieb der Tesla-Gründer in einem Blogeintrag. Seiner Ansicht nach würden bei einem Börsenrückzug zwei Drittel der Tesla-Aktionäre an Bord bleiben, wodurch der Kapitalbedarf für einen solchen Deal deutlich geringer ausfallen würde. Musk hatte Investoren vergangene Woche mit seinen via Twitter kundgegebenen Überlegungen überrascht, Tesla zum Preis von 420 US-Dollar je Aktie von der Börse zu nehmen.

Der US-Bekleidungskonzern VF kündigte an, sein Jeans-Geschäft, zu dem die Marken Wrangler und Lee gehören, in ein separates, börsennotiertes Unternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 2,5 Milliarden US-Dollar abzuspalten. Die Jeans-Verkäufe haben sich in den vergangenen Jahren verlangsamt. Die Aktie fällt um 4,9 Prozent.

Für die Aktie von Nielsen geht es 9,5 Prozent nach oben. Der aktivitische Investor Elliott Management hat Kreisen zufolge einen bedeutenden Anteil an dem Marktforscher erworben und drängt den Konzern nun, sich zum Verkauf zu stellen. Mit der Sache vertraute Personen sagten, der US-Hedgefonds von Paul Singer halte mehr als 8 Prozent an Nielsen im Wert von mindestens 640 Millionen Dollar. Mehrere Private-Equity-Firmen hätten bereits Interesse an Nielsen bekundet, erklärten die Informanten weiter.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.256,96 -0,22 -56,18 2,18

S&P-500 2.831,03 -0,08 -2,25 5,89

Nasdaq-Comp. 7.845,09 0,08 5,98 13,64

Nasdaq-100 7.424,44 0,22 16,14 16,07

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,61 1,2 2,60 141,0

5 Jahre 2,75 0,3 2,74 82,2

7 Jahre 2,82 0,1 2,82 57,4

10 Jahre 2,88 0,4 2,87 43,1

30 Jahre 3,05 1,8 3,03 -1,9

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.45 Uhr Fr, 17.27 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1407 +0,20% 1,1383 1,1417 -5,1%

EUR/JPY 126,30 +0,39% 125,49 126,31 -6,6%

EUR/CHF 1,1330 +0,15% 1,1305 1,1349 -3,3%

EUR/GBP 0,8939 +0,17% 0,8926 0,8931 +0,5%

USD/JPY 110,72 +0,19% 110,25 110,64 -1,7%

GBP/USD 1,2762 +0,03% 1,2754 1,2784 -5,6%

Bitcoin

BTC/USD 6.372,27 -0,3% 6.364,29 6.471,72 -53,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 66,93 67,63 -1,0% -0,70 +13,3%

Brent/ICE 72,18 72,81 -0,9% -0,63 +12,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.196,65 1.211,65 -1,2% -15,00 -8,2%

Silber (Spot) 15,10 15,32 -1,4% -0,21 -10,8%

Platin (Spot) 804,40 828,10 -2,9% -23,70 -13,5%

Kupfer-Future 2,74 2,74 -0,1% -0,00 -17,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 13, 2018 12:01 ET (16:01 GMT)

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