18.11.2016 15:48:50
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MÄRKTE USA/Steigender Dollar dürfte Wall Street bremsen
Von Barbara Kollmeyer
NEW YORK (Dow Jones)--Der weiter steigende Dollar bremst so langsam die Wall Street aus. Der Euro ist am Freitag auf den tiefsten Stand seit Dezember 2015 gesunken. Der Aktienterminmarkt deutet auf eine wenig veränderte Handelseröffnung am Kassamarkt hin. Devisenanalysten sehen beim Dollar weiteres Potenzial nach oben, nachdem US-Notenbankgouverneurin Janet Yellen am Vortag klar Richtung US-Leitzinserhöhung im Dezember argumentiert hatte. Zudem untermauern auch die jüngsten US-Konjunkturdaten eine baldige Zinsanhebung in den USA. Der steigende Dollar macht US-Aktien für Anleger außerhalb der USA teurer und schmälert die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft.
Dollar auf 13-Jahreshoch Aktuell geht der Euro bei 1,0607 Dollar um nach einem Tagestief bei 1,0582. Auseinanderlaufende Zinserwartungen in beiden Währungsräumen und politische Risiken in der Eurozone angesichts des Senatsreferendums in Italien am 4. Dezember werden von Analysten als Gründe für die Dollarstärke bzw. Euroschwäche genannt. Die Spekulation über steigende US-Leitzinsen hieven den ICE-Dollarindex, der die Wechselkurse des Greenbacks zu sechs wichtigen Währungen abbildet, auf den höchsten Stand seit 13 Jahren.
"In einem Umfeld mit hohem Wachstum ist es wahrscheinlich, dass Investoren sich den USA zuwenden als ein Ort für Anlagewertsteigerungen", begründet IG-Marktanalyst Joshua Mahony den Höhenflug der US-Währung. Die Unschlüssigkeit des US-Aktienmarktes sei ein klares Zeichen, dass die Dollarstärke die Situation für Exportunternehmen in den USA schwieriger mache, so der Experte weiter.
Fed schürt Zinsfantasie Nachdem Yellen am Vortag bereits die verbalen Weichen Richtung Zinserhöhung gestellt hat, legen am Freitag weitere Vertreter der Federal Reserve nach: Der Präsident Notenbankfiliale aus St. Louis, James Bullard, befürwortet eine Zinserhöhung im Dezember. "Märkte preisen eine Zinserhöhung im Dezember mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit ein und ich neige auch zu dieser Sichtweise (...)", sagte Bullard. Sein Kollege aus Dallas, Robert Kaplan, bläst ins selbe Horn: Er ist bereit, die "unterstützende Geldpolitik etwas zurückzufahren".
Der US-Rentenmarkt bleibt derweil auf Talfahrt. Die Aussicht auf steigende US-Leitzinsen hievt die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um einen weiteren Basispunkt auf 2,28 Prozent - den höchsten Stand seit Dezember 2015. Am Vortag hatte die Benchmarkrendite um 5 Basispunkte angezogen. Steigende Dollarnotierungen im Verbund mit vorrückenden Renditen lassen den Glanz von Gold verblassen. Die Feinunze geht mit 1.212 Dollar um nach einem US-Settlement bei 1.217 Dollar.
Am Ölmarkt sinken die Preise ganz moderat: Während sich US-Leichtöl der Sorte WTI um 0,1 Prozent auf 45,38 Dollar verbilligt, wird Nordseeöl der Sorte Brent um ebenfalls 0,1 Prozent tiefer bei 46,49 Dollar gehandelt. Die Erdölpreise bewegten sich im Spannungsfeld der Dollarstärke einerseits und der Aussicht auf eine Förderbegrenzung durch das Kartell Opec andererseits, heißt es im Handel.
Salesforce nach Zahlenausweis gesucht Besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen im dritten Quartal lassen die Aktie von Salesforce vorbörslich um 6,0 Prozent anziehen. Der Softwareanbieter hat zudem seinen Ausblick angehoben. Applied Materials geben dagegen um 2,1 Prozent nach. Hier fällt der bereinigte Gewinn aus Analystensicht zwar gut aus, allerdings nicht so der Umsatz, der die Erwartungen knapp verfehlt. Auch der Anstieg bei den Neuaufträgen des Ausrüsters der Chipindustrie enttäuscht leicht.
Der Chiphersteller Marvell glänzt dagegen mit übertroffenen Analystenerwartungen und wartet zudem mit der Nachricht auf, grünes Licht für den Rückkauf eigener Aktien im Volumen von 1 Milliarde Dollar erhalten zu haben. Die Aktie gewinnt 8,8 Prozent. Die Bekleidungskette Gap meldet einen 18-prozentigen Gewinneinbruch und außerdem den bereits siebten Umsatzrückgang in Folge. Gap verlieren 7,5 Prozent. Nach dramatischer ist der Absturz der Wettbewerberaktie von Abercrombie & Fitch, die nach einem Gewinnabsturz um knapp 10 Prozent einbrechen. Die Titel des Sportartikelherstellers Foot Locker geben nach Zahlenausweis 1,2 Prozent nach.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.50 Uhr Do, 17.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,0608 +0,12% 1,0596 1,0665 -2,3% EUR/JPY 116,9921 -0,37% 117,4239 116,71 -21,4% EUR/CHF 1,0704 +0,02% 1,0702 1,0715 -1,6% EUR/GBP 0,8597 +0,45% 0,8553 1,1679 +16,7% USD/JPY 110,33 -0,45% 110,83 109,42 -6,0% GBP/USD 1,2335 -0,43% 1,2388 1,2459 -16,4%ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,38 45,42 -0,1% -0,04 +3,5% Brent/ICE 46,45 46,49 -0,1% -0,04 +2,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.210,86 1.216,58 -0,5% -5,72 +14,2% Silber (Spot) 16,65 16,67 -0,1% -0,02 +20,5% Platin (Spot) 925,30 933,50 -0,9% -8,20 +3,8% Kupfer-Future 2,49 2,49 -0,2% -0,01 +15,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/kla
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November 18, 2016 09:18 ET (14:18 GMT)
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