21.02.2023 18:06:41

MÄRKTE USA/Steigende Renditen und schwache Zahlenausweise drücken Aktien

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem verlängerten Wochenende - am Montag war Presidents' Day - geht es an der Wall Street am Dienstag steil abwärts. Der Dow-Jones-Index verliert gegen Mittag (Ortszeit New York) 1,6 Prozent auf 33.301 Punkte, der S&P-500 gibt um ebenfalls 1,6 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 1,9 Prozent. Steigende Anleiherenditen und geopolitische Spannungen verderben die Kauflaune. Die Händler agieren vorsichtig und beobachten die Renditen der Anleihen in der Nähe ihrer Jahreshöchststände. Der Markt rechnet damit, dass die jüngsten robusten Wirtschaftsdaten die US-Notenbank ermutigen, die Kreditkosten noch länger hoch zu halten. Näheren Aufschluss könnte das jüngste Fed-Protokoll liefern, das am Mittwoch veröffentlicht wird.

Die Spannungen rund um den Ukraine-Krieg, der Besuch von US-Präsident Joe Biden in Polen und die Reise einer chinesischen Delegation nach Moskau verstärken die Unruhe. Dabei haben bislang risikoreiche Anlagen die Zinsanpassung recht gut verkraftet. Die höheren Zinsen hätten nicht wie eine Abrissbirne die riskanteren Anlagen zerschmettert, wie einige angenommen hätten, sagt Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management: "Aufgrund des steilen Anstiegs der US-Renditen und der Volatilität der Zinssätze ist jedoch nach wie vor ein erhöhtes Maß an Vorsicht geboten", fügt er hinzu.

Dieser Vorsicht schließt sich Jonathan Krinsky an, technischer Chefstratege bei BTIG, der feststellt, dass die jüngste Rally zu verblassen beginnt: "Nach einigen Wochen des Hin und Her scheint der S&P-500 seinen kurzfristigen Aufwärtstrend gebrochen zu haben." Die zweite Februarhälfte sei oft eine der schwächeren Phasen im Kalender.

Unter den am Dienstag veröffentlichten Konjunkturdaten enttäuschten die Verkäufe bestehender Häuser mit einem Rückgang im Januar; Ökonomen hatten einen Anstieg erwartet. Die von S&P Global erhobenen Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor und das verarbeitende Gewerbe zeugten dagegen von einer Belebung der Wirtschaftsaktivität im Februar und übertrafen dabei die Erwartungen. Die Daten dürften die US-Notenbank indessen nicht von ihrem Kurs abbringen und tragen nicht zur Zerstreuung der Zinsängste am Markt bei.

Home Depot und Walmart enttäuschen mit Ausblick

Unter den Einzelwerten fallen Home Depot um 5,4 Prozent. Die Baumarktkette hat im vierten Quartal 2022 weniger umgesetzt als erwartet und zudem mit dem Ausblick auf das laufende Jahr enttäuscht.

Walmart hat im vierten Quartal mit einem kräftigen Gewinnanstieg die Markterwartungen zwar übertroffen. Der Ausblick des Einzelhändlers enttäuschte jedoch. Die Aktie erholt sich gleichwohl von anfänglichen Verlusten und notiert nun 0,5 Prozent höher.

Harley Davidson geben mit dem schwachen Markt 1,9 Prozent ab. Der Motorradhersteller teilte mit, eine Dividende von 16,50 Cent pro Aktie nach zuvor 15,75 Cent für das erste Quartal ausschütten zu wollen.

Die Titel des kanadischen Bergbauunternehmens Sigma Lithium Corp schießen um 17,8 Prozent nach oben. Laut einem Bericht soll Tesla (-3,2%) Berater konsultiert haben, um ein mögliches Gebot für Sigma Lithium vorzubereiten. Lithium stellt eine Schlüsselkomponente bei der Fertigung von Batterien im Bereich E-Mobilität dar.

Anleiherenditen im Aufwind - Doller etwas fester

Die Anleihenotierungen geben nach, die Renditen legen dementsprechend zu. Für die zehnjährigen Staatspapiere steigt sie um fast 10 Basispunkte auf 3,92 Prozent. Die Erwartung weiterer Zinserhöhungen drücke auf die Kurse, so Händler.

Der Dollar zeigt sich befestigt, der Dollar-Index gewinnt 0,2 Prozent. Angesichts der Risikoscheu der Anleger ist die US-Devise als vermeintlich sicherer Hafen gefragt. Auch die jüngsten starken US-Konjunkturdaten stützen den Dollar.

Die Ölpreise laufen bei kleineren Bewegungen in unterschiedliche Richtungen. Einerseits stützt die Wiederöffnung der Wirtschaft in China. Andererseits belastet der Anstieg russischer Ölexporte in den vergangenen Wochen.

Gold gibt angesichts des festen Dollar und der steigenden Renditen etwas nach. Das Sicherheitsbedürfnis der Anleger verhindere aber größere Verluste, heißt es.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.300,83 -1,6% -525,86 +0,5%

S&P-500 4.015,17 -1,6% -63,92 +4,6%

Nasdaq-Comp. 11.559,25 -1,9% -228,02 +10,4%

Nasdaq-100 12.134,32 -1,8% -223,86 +10,9%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,69 +6,9 4,63 27,5

5 Jahre 4,13 +9,5 4,03 12,8

7 Jahre 4,04 +10,1 3,94 7,4

10 Jahre 3,92 +9,8 3,82 3,8

30 Jahre 3,94 +7,1 3,87 -2,9

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:07 Uhr Mo, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0666 -0,2% 1,0668 1,0686 -0,4%

EUR/JPY 143,81 +0,2% 143,56 143,28 +2,5%

EUR/CHF 0,9885 +0,2% 0,9866 0,9865 -0,1%

EUR/GBP 0,8800 -0,8% 0,8876 0,8882 -0,6%

USD/JPY 134,82 +0,4% 134,59 134,08 +2,8%

GBP/USD 1,2120 +0,7% 1,2017 1,2032 +0,2%

USD/CNH (Offshore) 6,8836 +0,4% 6,8778 6,8569 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 24.429,72 -1,2% 24.975,04 24.770,23 +47,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 76,28 76,34 -0,1% -0,06 -5,2%

Brent/ICE 82,95 84,07 -1,3% -1,12 -3,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 49,00 49,87 -1,8% -0,87 -33,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.834,69 1.841,40 -0,4% -6,72 +0,6%

Silber (Spot) 21,84 21,78 +0,3% +0,07 -8,9%

Platin (Spot) 941,40 929,15 +1,3% +12,25 -11,9%

Kupfer-Future 4,22 4,11 +2,7% +0,11 +10,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/raz

(END) Dow Jones Newswires

February 21, 2023 12:07 ET (17:07 GMT)

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