03.05.2019 17:55:42
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MÄRKTE USA/Starker Arbeitsmarktbericht treibt Wall Street an
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Deutlich aufwärts geht es an der Wall Street zum Wochenausklang. Angetrieben wird der Markt dabei von einem besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht für den April. Dabei fiel die Arbeitslosenquote mit 3,6 Prozent auf den tiefsten Stand seit 50 Jahren. Dagegen drückt der unerwartete Rückgang des ISM-Index für den Dienstleistungssektor nicht auf die Stimmung. Hier überraschte im Anschluss an den starken Arbeitsmarktbericht vor allem der Rückgang der Beschäftigungskomponente. Bei den Einzelwerten steht die Amazon-Aktie mit dem Einstieg von Investoren-Legende Warren Buffett im Fokus.
Der Dow-Jones-Index steigt am Mittag (Ortszeit) um 0,5 Prozent auf 26.444 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,7 Prozent nach oben und der Nasdaq-Composite gewinnt 1,2 Prozent.
"Dies ist ein weiteres lautes und klares Zeichen, dass sich die US-Konjunktur in einer guten Verfassung befindet", sagt Investment-Stratege Mike Loewengart von E-Trade Financial mit Blick auf den US-Arbeitsmarkt. "Wir kommen nun so langsam an den Punkt, wo es schwer wird etwas zu finden, über das man beunruhigt sein kann", ergänzt der Teilnehmer. Mit der nun langsam auslaufenden Berichtssaison dürften sich die Investoren wieder verstärkt auf die Handelsgespräche zwischen den USA und China konzentrieren, die in der kommenden Woche fortgesetzt werden, erwartet der Teilnehmer.
Amazon mit Buffett-Einstieg gesucht
Unter den Einzelwerten steigen Amazon um 2,8 Prozent. Am Vorabend teilte Berkshire-Hathaway-Chef Warren Buffett mit, dass sein Haus einen Amazon-Anteil gekauft hat. Der vorbörslich veröffentlichte Quartalsbericht von Fiat Chrysler sorgt für Kursaufschläge. Jefferies spricht von einer leicht positiven Überraschung vor dem Hintergrund niedriger Erwartungen. Der operative Gewinn sei leicht unter den Prognosen ausgefallen, allerdings heben die Analysten die Entwicklung des Nordamerika-Geschäfts sowie den besseren Cashflow positiv hervor. Die Aktie gewinnt 5,6 Prozent.
Unter den Berichtsunternehmen vom späten Donnerstag hat Arista Networks mit dem Ausblick enttäuscht, die Aktie des Herstellers von Netzwerktechnik stürzt um 15,1 Prozent ab. Auch der Videospieleanbieter Activision Blizzard lieferte keinen überzeugenden Ausblick und hat beim Umsatz die Erwartung verfehlt. Die Aktie gibt um 6,2 Prozent nach.
Gilead steigen um 3,2 Prozent. Das Pharma- und Biotech-Unternehmen hatte mit dem Gewinn die Erwartungen übertroffen, der Umsatz enttäuschte jedoch. Auch das Online-Reisebüro Expedia hatte mit dem Umsatz die Analystenschätzung verfehlt, was die Aktie um 2,4 Prozent fallen lässt. Positiv werden die Zahlen von Weight Watchers aufgenommen. Die Aktie springt um 17,2 Prozent nach oben.
Gold- und Anleihenmärkte setzen auf weiter expansive Geldpolitik
Am Devisenmarkt gibt der Dollar nach, obwohl der Arbeitsmarktbericht besser als erwartet ausgefallen ist. Nach einer Gewinnstrecke von zuletzt drei Wochen nähmen einige Investoren den schwächeren ISM-Index für den Service-Sektor als Anlass für Gewinnmitnahmen, heißt es. Für Interesse sorgen auch die Aussagen von Charles Evans, Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago. Er plädiert dafür, eine Zinssenkung für den Fall zu prüfen, dass die Inflation nicht wieder anzieht. Der Pfad der Zinsentwicklung hänge entscheidend von dem Signal ab, dass sich die Kerninflation beschleunige, sagte der Notenbanker, der aktuell stimmberechtigt im zinsgebenden Offenmarktausschuss der US-Notenbank ist. Auf ihrer vorigen Sitzung hatte die US-Notenbank den Zins bei 2,25 bis 2,50 Prozent belassen und keine Hinweise darauf gegeben, wie es mit den Zinsen weitergehen soll. Der Euro liegt aktuell bei 1,1188 Dollar und damit in der Nähe des Tageshochs.
Der Ölmarkt zeigt sich am Freitag volatil, wobei die Preise aktuell wieder leicht anziehen. Einerseits stützen die in Kraft getretenen Sanktionen gegen den Iran. Andererseits verweist ABN Amro auf Aussagen von saudischer Seite, den sanktionsbedingten iranischen Lieferausfall ausgleichen zu wollen. Zudem würden die US-Lagerbestände wieder zulegen. Für ein Barrel der US-Sorte WTI geht es um 1,1 Prozent auf 62,49 Dollar nach oben, Brent gewinnt 1,0 Prozent auf 71,46 Dollar.
Der schwache Dollar sorgt dagegen für einen steigenden Goldpreis. Die Feinunze verteuert sich um 0,8 Prozent auf 1.280 Dollar. Die US-Stundenlöhne sind im April im Jahresvergleich um 3,2 Prozent gestiegen und damit leicht unter der Prognose von 3,3 Prozent geblieben. Der Anstieg zeigt nach Ansicht von Analysten erneut, dass dieser nicht in eine steigende Inflation mündet. US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatte am Mittwoch dagegen betont, er rechne mit einer Erholung der Inflation, was eine von vielen Marktteilnehmern erwartete Zinssenkung in diesem Jahr unwahrscheinlicher machte.
Auch die Anleihen haben ins Plus gedreht und spiegeln damit die Erwartung auf ein weiter taubenhaftes Vorgehen der US-Notenbank wider. Die Zehnjahresrendite fällt um 1,5 Basispunkte auf 2,53 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.444,21 0,52 136,42 13,36
S&P-500 2.938,17 0,71 20,65 17,21
Nasdaq-Comp. 8.130,41 1,17 93,64 22,53
Nasdaq-100 7.816,24 1,19 92,19 23,48
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,32 -1,2 2,33 112,1
5 Jahre 2,33 -1,3 2,35 40,9
7 Jahre 2,43 -1,1 2,44 18,2
10 Jahre 2,53 -1,5 2,54 8,3
30 Jahre 2,93 0,0 2,93 -13,7
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:42 Do, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,1188 +0,14% 1,1166 1,1176 -2,4%
EUR/JPY 124,48 -0,09% 124,49 124,70 -1,0%
EUR/CHF 1,1387 -0,02% 1,1390 1,1398 +1,2%
EUR/GBP 0,8516 -0,67% 0,8571 0,8581 -5,4%
USD/JPY 111,25 -0,23% 111,48 111,56 +1,5%
GBP/USD 1,3138 +0,82% 1,3028 1,3023 +2,9%
Bitcoin
BTC/USD 5.713,76 +5,84% 5.507,76 5.404,76 +53,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 62,49 61,81 +1,1% 0,68 +33,2%
Brent/ICE 71,46 70,75 +1,0% 0,71 +29,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.280,23 1.270,54 +0,8% +9,69 -0,2%
Silber (Spot) 14,94 14,64 +2,0% +0,30 -3,6%
Platin (Spot) 868,68 849,50 +2,3% +19,18 +9,1%
Kupfer-Future 2,83 2,78 +1,7% +0,05 +7,4%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/raz
(END) Dow Jones Newswires
May 03, 2019 11:56 ET (15:56 GMT)
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