06.11.2015 15:41:50

MÄRKTE USA/Starker Arbeitsmarkt macht US-Zinsanhebung wahrscheinlicher

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hat die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank im Dezember steigen lassen. Mit 271.000 neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft wurde die Markterwartung von 183.000 klar übertroffen. Zudem zeigten die Revisionen für die beiden Vormonate, dass die Firmen unter dem Strich 12.000 mehr Jobs geschaffen haben als zunächst gemeldet. Der robuste ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe und ein besser als erwartet ausgefallener ISM-Index für den Servicesektor hatten allerdings bereits auf eine positive Überraschung hingedeutet. "Mit diesem starken Arbeitsmarktbericht wird die Fed im Dezember die Zinsen anheben", ist sich ein Händler sicher.

   Die Marktstrategen der Helaba stellen zudem heraus, dass die Stundenlöhne im Monatsvergleich mit 0,4 Prozent doppelt so stark wie erwartet gestiegen sind. "Mit dem unerwartet starken Anstieg der Stundenlöhne verstärken sich die Erwartungen einer US-Zinswende im Dezember", heißt es von Viola Julien, Volkswirtin bei der Helaba. "Das war heute 'die Mutter' aller Arbeitsmarktberichte", so Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe.

   Damit richten sich alle Augen auf die Dezember-Sitzung der Fed. Für eine Zinswende machte Fed-Präsidentin Janet Yellen aber zur Bedingung, dass die Wirtschaft für eine geldpolitische Straffung stark genug und die Inflation auf dem Weg nach oben ist.

   Am Devisenmarkt fällt die Reaktion auf den starken Arbeitsmarktbericht eindeutig aus. Der Dollar legt kräftig zu, der Euro rutscht bis auf die Marke von 1,07 Dollar ab, den tiefsten Stand seit Ende April. Dagegen deutet der S&P-500-Future auf eine negative Reaktion an der Wall Street zum Wochenausklang hin. Denn damit endet die Zeit des billigen Notenbankgeldes, welches die Aktienkurse angetrieben hatte. Aktuell liegt der Future für den S&P-500 mit 0,4 Prozent im Minus, nach einem unveränderten Stand vor den Daten.

   Mit dem deutlich oberhalb der Markterwartung ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht schießt die Wahrscheinlichkeit in die Höhe, dass die Fed im Dezember die Zinsen anhebt. Während die Fed-Fund-Futures eine Zinsanhebung vor den Payrolls mit einer Wahrscheinlichkeit von 58 Prozent einpreisten, liegt sie nun bei 78 Prozent.

   Am US-Anleihemarkt fallen die Notierungen ebenfalls. Die Rendite zweijähriger Papiere, die besonders sensibel auf Zinssignale reagiert, springt auf den höchsten Stand seit Mai 2010. Nicht ganz so stark fällt die Reaktion am langen Ende des Marktes aus. Die Rendite zehnjähriger Titel legt um 7 Basispunkte auf 2,31 Prozent zu.

   Unter Druck gerät auch der Goldpreis. Die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA macht das keine Zinsen abwerfende Edelmetall für Investoren uninteressanter. Für die Feinunze müssen aktuell noch 1.088 Dollar bezahlt werden, nach 1.107 Dollar vor der Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten. Auch die Ölpreise zeigen sich mit Abgaben. Eine Zinserhöhung der Fed würde den Dollar weiter nach oben treiben, was Öl für Investoren aus anderen Währungsbereichen teurer macht. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 1,1 Prozent auf 45,73 Dollar zurück. Für die europäische Referenzsorte Brent geht es dagegen um 0,4 Prozent auf 48,17 Dollar nach oben.

   Unternehmenszahlen rücken mit dem US-Arbeitsmarktbericht etwas in den Hintergrund. So hat der Medienkonzern Walt Disney seinen Gewinn im vierten Geschäftsquartal gesteigert. Sowohl die Mediensparte als auch das Geschäft mit Freizeitparks und Hotels erhöhten ihren jeweiligen Umsatz, wenn auch nicht stark genug, um den Ansprüchen der Analysten zu genügen. Die Aktie legt vor der Startglocke um 0,5 Prozent zu.

   DreamWorks schießen gar um 11 Prozent nach oben, nachdem das Filmstudio in der abgelaufenen Periode besser als prognostiziert abgeschnitten hatte. Um gut 2 Prozent abwärts geht es vor Handelsbeginn dagegen mit Kraft Heinz. Der Lebensmittel-Konzern legte erstmals seit dem Zusammenschluss der beiden Gesellschaften einen konsolidierten Geschäftsbericht vor. Im dritten Quartal ermäßigten sich bereinigt sowohl Gewinn wie auch Erlöse. Der festere Dollar setzte dem Unternehmen zu.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.03 Uhr Do, 17.37 Uhr EUR/USD 1,0732 -1,26% 1,0868 1,0870 EUR/JPY 131,79 -0,52% 132,48 132,23 EUR/CHF 1,0795 -0,32% 1,0830 1,0821 USD/JPY 122,80 0,73% 121,90 121,65 GBP/USD 1,5053 -0,86% 1,5184 1,5241 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

   DJG/ros/bam

   (END) Dow Jones Newswires

   November 06, 2015 09:11 ET (14:11 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 11 AM EST 11-06-15

Nachrichten zu DreamWorks Animation SKG Inc.mehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu DreamWorks Animation SKG Inc.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel