01.06.2018 22:18:44
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MÄRKTE USA/Starke Jobdaten und Italien treiben Kurse
NEW YORK (Dow Jones)--Zum Wochenausklang haben die US-Börsen einen Teil der Verluste wettgemacht, die sie am Donnerstag erlitten hatten. Rückenwind erhielten sie dabei von starken heimischen Arbeitsmarktdaten und guten Nachrichten aus Europa: Italien bekommt nun doch eine neue Regierung. Neuwahlen, die den populistischen und europafeindlichen Parteien 5-Sterne-Bewegung und Lega möglicherweise noch mehr Zulauf gebracht hätten, sind damit zunächst abgewendet.
Die Furcht vor einem Handelskrieg ließ derweil nach. Am Freitag traten die US-Einfuhrzöllen auf Stahl und Aluminium aus der EU, Kanada und Mexiko in Kraft, was am Vortag noch die Kurse belastet hatte. Auch geopoitische Entspannung stützte die Kurse. Im späten Geschäft wurde mitgeteilt, dass das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong Un am 12. Juni in Singapur stattfinden soll.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,9 Prozent auf 24.635 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1,1 Prozent auf 2.735 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-Composite rückte um 1,5 Prozent vor auf 7.554 Punkte. Der Umsatz fiel auf 856 Millionen (Donnerstag: 1,370 Milliarden) Aktien. Auf 2.092 (1.095) Kursgewinner kamen 884 (1.885) -verlierer. Unverändert schlossen 102 (116) Titel.
Der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für Mai zeugte von einem ungebrochen starken Beschäftigungsaufbau. Demnach stieg die Zahl der Beschäftigten im Mai um 223.000; die Arbeitslosenquote sank auf 3,8 von 3,9 Prozent im Vormonat. Volkswirte hatten den Zuwachs auf 190.000 und die Arbeitslosenquote auf 3,9 Prozent geschätzt. Die Stundenlöhne stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent und damit etwas stärker als von den Ökonomen im Schnitt mit 0,2 Prozent erwartet.
An den Terminmärkten stieg nach dem Arbeitsmarktbericht die Erwartung, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik rascher straffen wird. Die Wahrscheinlichkeit von drei weiteren Zinserhöhungen in diesem Jahr werde nunmehr mit 38 Prozent eingepreist, während es vor der Veröffentlichung der Daten nur 32 Prozent gewesen seien, hieß es unter Verweis auf Daten der CME Group. Die Fed selbst hat bislang nur zwei weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt.
Auch die weiteren Konjunkturdaten belegten die Stärke der US-Ökonomie. Sowohl der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe als auch die Bauausgaben übertrafen die Erwartungen.
Lululemon überzeugt mit Zahlen und Ausblick
Geschäftszahlen kamen nur aus der zweiten Reihe, etwa von Lululemon. Der Hersteller von Yoga-Bekleidung hat am Donnerstag nach Börsenschluss überraschend gute Zahlen vorgelegt und einen optimistischen Ausblick gegeben. Die Analysten der Credit Suisse haben daraufhin das Kursziel auf 125 von 105 Dollar erhöht und die Einstufung Outperform bekräftigt. Für die Aktie ging es um gut 16 Prozent nach oben.
Modehändler Abercrombie & Fitch hat im ersten Quartal mehr umgesetzt als erwartet und den Verlust deutlich verringert. Doch die Deutsche Bank urteilte, die Anleger hätten mit einem noch höheren Wachstum gerechnet. Die Aktie brach um 8,7 Prozent ein.
Zuora verbesserten sich um 19 Prozent. Das Softwareunternehmen hat mit Geschäftszahlen und Prognosen positiv überrascht.
Für den Kurs von Costco Wholesale ging es hingegen um 0,6 Prozent nach unten, nachdem der Umsatz des Einzelhändlers hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Die Aktie von Ulta Beauty fiel um 0,7 Prozent. Das erste Quartal habe positiv überrascht, sagten die Analysten der Credit Suisse. Die Experten bemängelten aber den eher vorsichtigen kurzfristigen Ausblick des Kosmetikanbieters. Gleichwohl bekräftigten sie ihre Einstufung Outperform und erhöhten das Kursziel auf 250 von 235 Dollar. Ein pessimistischer Ausblick drückte Big Lots um 5,4 Prozent nach unten.
Die Apple-Aktie gewann 1,8 Prozent auf 190,24 Dollar. Die Analysten der UBS haben das Kursziel auf 210 Dollar erhöht. Die Experten erwartet, dass Apple in den kommenden Jahren vom einstelligen Wachstum bei iPhone-Geräten in Verbindung mit einem beschleunigten Wachstum bei Dienstleistungen profitieren wird. Eine halbjährliche Umfrage unter 6.700 Konsumenten habe ergeben, dass 44 Prozent ein iPhone X kaufen wollen, gegenüber 30% Prozent im Oktober vergangenen Jahres.
Fiat Chrysler gerieten unter Druck. Der italienisch-amerikanische Autobauer hat ehrgeizige Ziele für die kommenden Jahre vorgestellt. Der Konzern plant eine eigene Finanzsparte, will kräftig in die Entwicklung von Elektromotoren investieren und den Absatz seiner SUVs und Pickup-Trucks noch stärker ankurbeln. Die Initiativen sollen sich in einer erheblichen Gewinnsteigerung niederschlagen. Offenbar überzeugte dies die Anleger nicht. Die Aktie verlor 7,2 Prozent.
Ölpreise geben nach
Die Ölpreise setzten nach einer kurzen Erholungsphase ihre Talfahrt fort. Während die europäische Referenzsorte Brent 1,3 Prozent auf 76,55 Dollar verlor, gab der Preis für die US-Sorte WTI um 2,1 Prozent auf 65,65 Dollar nach, das war ein Siebenwochentief. Die wachsende US-Produktion und die Möglichkeit einer Födersteigereung der Opec-Länder brachte den Preis unter Druck. Zugleich weitete sich die hohe Preisdifferenz zwischen WTI und Brent noch aus, wie bereits in den vergangenen Tagen. Ursächlich für die schwächere Entwicklung des WTI-Preises sei zum einen die rekordhohe US-Ölförderung. Dazu gesellten sich Kapazitätsengpässe bei den US-Pipelines, die praktisch voll ausgelastet seien. Etwas bremsend auf die Preise wirkte auch der Dollar, der sich von seinen Tagestiefs erholte.
Für einen Euro werden aktuell etwa 1,1658 Dollar gezahlt. Im Tageshoch waren es 1,1718 Dollar. Der Euro hat zunächst von der Regierungsbildung in Italien profitiert. Die Analysten der Bank ING befürchten aber, dass die neue italienische Regierung mit Brüssel auf Konfrontationskurs gehen wird. Nach dem Regierungswechsel in Spanien bestehe zudem die Gefahr neuer politischer Unsicherheit.
Gold verharrte unter 1.300 Dollar je Feinunze. Der überraschend starke Arbeitsmarktbericht, der wieder etwas festere Dollar und die sich abzeichnende Erholung der Aktienmärkte dämpften das Interesse. Die Feinunze legte um 0,1 Prozent zu auf 1.299 Dollar.
Staatsanleihen waren nicht gefragt. Sinkende Kurse ließen die Rendite zehnjähriger Titel um 1 Basispunkt auf 2,87 Prozent steigen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.635,21 0,90 219,37 -0,34
S&P-500 2.734,62 1,08 29,35 2,28
Nasdaq-Comp. 7.554,33 1,51 112,22 9,43
Nasdaq-100 7.083,93 1,67 116,20 10,75
US-Anleihen
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD
2 Jahre 2,47 4,0 2,43 126,5
5 Jahre 2,74 4,7 2,69 81,7
7 Jahre 2,85 4,3 2,81 60,4
10 Jahre 2,90 3,8 2,86 45,3
30 Jahre 3,05 2,5 3,02 -1,8
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:30 Do, 17.39 % YTD
EUR/USD 1,1658 -0,30% 1,1678 1,1673 -3,0%
EUR/JPY 127,62 +0,33% 127,43 126,92 -5,7%
EUR/CHF 1,1521 -0,04% 1,1537 1,1487 -1,6%
EUR/GBP 0,8733 -0,72% 0,8794 1,1390 -1,8%
USD/JPY 109,47 +0,64% 109,11 108,75 -2,8%
GBP/USD 1,3349 +0,43% 1,3281 1,3295 -1,2%
Bitcoin
BTC/USD 7.457,34 -1,5% 7.523,52 7.571,60 -45,4%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,65 67,04 -2,1% -1,39 +9,9%
Brent/ICE 76,55 77,56 -1,3% -1,01 +18,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.293,55 1.298,30 -0,4% -4,76 -0,7%
Silber (Spot) 16,41 16,44 -0,2% -0,03 -3,1%
Platin (Spot) 904,10 906,50 -0,3% -2,40 -2,7%
Kupfer-Future 3,09 3,07 +0,8% +0,03 -7,2%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz
(END) Dow Jones Newswires
June 01, 2018 16:19 ET (20:19 GMT)
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Abercrombie & Fitch Co. | 150,16 | 7,23% | |
Apple Inc. | 228,85 | 2,01% | |
Big Lots Inc. | 0,15 | 13,60% | |
Costco Wholesale Corp. | 929,00 | 0,89% | |
Lululemon Athletica IncShs | 306,15 | 0,86% | |
Zuora Inc Registered Shs -A- | 9,36 | 0,34% |