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28.08.2019 15:03:43

MÄRKTE USA/Rentenmarkt dürfte Wall Street bremsen

NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street scheint sich nach anfänglichen Aufschlägen am Aktienterminmarkt nun doch eine leicht negative Eröffnungstendenz am Kassamarkt durchzusetzen. Anleger suchen nach frischen Impulsen und schielen zumindest mit einem Auge Richtung Großbritannien, wo sich ein harter Brexit immer deutlicher abzeichnet. Denn Premierminister Boris Johnson will die Sommerpause des Parlaments bis auf Mitte Oktober auszudehnen. Der Schritt wird als Versuch verstanden, es dem Parlament praktisch unmöglich zu machen, einen EU-Austritt Großbritanniens am 31. Oktober ohne Abkommen noch zu verhindern.

Für wachsende Kaufunlust sorgt auch die immer größer werdende Renditedifferenz zwischen zwei- und zehnjährigen Laufzeiten am US-Rentenmarkt. Die inverse Zinsstrukturkurve, bei der die Kurzläufer höher rentieren als die Langläufer, signalisiert eine steigende Rezessionsgefahr. Denn im US-chinesischen Handelsstreit scheint sich außer Worten nichts zu tun. Solange es keine klaren Anzeichen für Fortschritte bei den Handelsverhandlungen gebe, werde die herrschende Risikoaversion die Wall Street im Zaum halten, heißt es im Handel.

"Der Rentenmarkt bleibt im Mittelpunkt des Interesses, das gilt auch für den Tagestrend bei Aktien", sagt Marktstratege Ken Berman von Gorilla Trades. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um weitere 1,6 Prozent auf 1,45 Prozent, zweijährige Schuldpapiere werfen aktuell 1,50 Prozent ab.

Pfund mit Brexit-Sorgen schwach

Am Devisenmarkt steigt der ICE-Dollarindex um 0,1 Prozent. Deutlich mehr Bewegung zeigt der Wechselkurs zum britischen Pfund mit den Schlagzeilen um die verlängerten Parlamentsferien im Vereinigten Königreich. Der Greenback steigt um 0,7 Prozent auf 0,8196 Pfund. Devisenanalysten sehen weiteres Abwertungspotenzial, sollte sich der harte Brexit noch deutlicher abzeichnen.

Der Goldpreis hält sich auf dem höchsten Stand seit mehr als sechs Jahren. Die leichte Dollarstärke bremst den Aufwärtsdrang des Edelmetalls etwas. Sinkende Zinsen und die Sorge vor einem Konjunkturabschwung machen Gold zum Gewinner des Handelskonflikts. Die Feinunze kostet mit 1.543 Dollar in etwa soviel wie am Vorabend.

Die Ölpreise steigen nach dem massiven Einbruch der Lagerbestände. Die Daten des privaten American Petroleum Institutes (API) liefern ein klar bullisches Signal für die im Sitzungsverlauf anstehenden Regierungsdaten zu den US-Erdölvorräten. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,5 Prozent auf 55,78 Dollar, die global gehandelte Sorte Brent um 1,2 Prozent auf 60,24 Dollar.

Unter den Einzelaktien ziehen Hewlett Packard Enterprise (HPE) vorbörslich um 3,9 Prozent an. Der Softwareanbieter rutschte zwar in die Verlustzone wegen der Zahlung einer Entschädigung an DXC Technology. Bereinigt übertraf der Gewinn je Aktie allerdings die Markterwartungen. Zudem hob HPE den Gewinnausblick an.

Autodesk brechen um 11,8 Prozent ein. Der Design-Softwarexperte hat mit seinem Gewinn und Umsatzausblick die Erwartungen der Analysten enttäuscht. Mit den bereinigten Zweitquartalszahlen hatte Autodesk die Erwartungen allerdings übertroffen. Der Flugzeugzulieferer Heico gefällt mit seinen Geschäftszahlen für das dritte Quartal, die besser ausgefallen sind als geschätzt. Zudem hob Heico die Prognosen für das Gesamtjahr an. Die Titel klettern um 1,6 Prozent.

Ein Kursdebakel erleben Phibro Animal Health nach verfehlten Markterwartungen. Der Experte für Tiergesundheit sprach von einer schwächeren Nachfrage aus China vor dem Hintergrund des Ausbruchs der Schweinepest. Die Aktie bricht um 26,2 Prozent ein. Die Lannett-Aktie haussiert dagegen um 32,7 Prozent. Der Generikahersteller hat sowohl die Umsatz- und Gewinnerwartungen für das Berichtsquartal übertroffen wie auch mit seinem Ausblick die Prognosen für das Gesamtjahr.

Tiffany klettern um 2,1 Prozent. Der bekannte Edeljuwelier verbuchte einen Ergebnisrückgang, der moderate als befürchtet ausfiel. Über die verfehlten Erlösprognosen sehen Anleger hinweg.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,50 -1,0 1,51 30,2

5 Jahre 1,37 -0,7 1,38 -55,3

7 Jahre 1,42 -0,3 1,43 -82,3

10 Jahre 1,46 -1,1 1,47 -98,5

30 Jahre 1,92 -3,0 1,95 -114,7

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:25 Uhr Di, 17:29h % YTD

EUR/USD 1,1084 -0,07% 1,1086 1,1093 -3,3%

EUR/JPY 117,24 -0,05% 117,30 117,43 -6,8%

EUR/CHF 1,0875 -0,08% 1,0891 1,0885 -3,4%

EUR/GBP 0,9086 +0,66% 0,9031 0,9026 +1,0%

USD/JPY 105,78 +0,02% 105,81 105,86 -3,5%

GBP/USD 1,2198 -0,74% 1,2276 1,2289 -4,4%

USD/CNY 7,1607 -0,02% 7,1608 7,1618 +4,1%

Bitcoin

BTC/USD 10.154,50 +0,26% 10.162,00 10.111,25 +173,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 55,78 54,93 +1,5% 0,85 +16,1%

Brent/ICE 60,24 59,51 +1,2% 0,73 +8,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.541,79 1.542,65 -0,1% -0,86 +20,2%

Silber (Spot) 18,39 18,19 +1,1% +0,20 +18,7%

Platin (Spot) 877,50 866,10 +1,3% +11,40 +10,2%

Kupfer-Future 2,54 2,55 -0,2% -0,00 -3,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/kla

(END) Dow Jones Newswires

August 28, 2019 09:03 ET (13:03 GMT)

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