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06.04.2018 15:56:43

MÄRKTE USA/Payrolls und neue Strafzolldrohungen belasten Wall Street

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der fulminanten Erholung der beiden vorigen Tage geht es zum Wochenausklang an der Wall Street nach unten, nachdem US-Präsident Donald Trump im Zollstreit mit China nachgelegt hat. Gedämpft wird die Stimmung überdies von einem überraschend geringen Beschäftigungsaufbau im März.

Kurz nach Handelsbeginn verliert der Dow-Jones-Index 0,6 Prozent auf 24.341 Punkte. Der S&P-500 fällt um ebenfalls 0,6 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,5 Prozent.

Der Präsident hat am Donnerstagabend (Ortszeit) mitgeteilt, dass er die zuständigen Behörden prüfen lasse, ob weitere Strafzölle von 100 Milliarden Dollar "angemessen" seien. Am Mittwoch hatte Washington eine Liste mit 1.300 chinesischen Importwaren im Wert von rund 50 Milliarden Dollar veröffentlicht, die mit Strafzöllen belegt werden sollen. Peking kündigte daraufhin an, ebenfalls Zölle auf zahlreiche US-Produkte wie Sojabohnen und Autos im gleichen Wert zu erheben. Das findet Trump unfair, weshalb er eine neue Drohkulisse aufgebaut hat.

Darauf hat die chinesische Regierung ihrerseits schnell mit einer Kampfansage reagiert. Wenn die USA trotz der chinesischen und internationalen Kritik bei ihrem "Handelsprotektionismus" blieben, sei "China bereit, um jeden Preis bis zum Ende zu gehen", erklärte das chinesische Handelsministerium.

"Payrolls" verfehlen Erwartungen

Mit dem Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für März wurde am Freitag ein stark beachtetes Konjunkturdatum veröffentlicht. Im vergangenen Monat wurden außerhalb der Landwirtschaft 103.000 Stellen geschaffen. Volkswirte hatten mit 178.000 neuen Stellen gerechnet. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,1 Prozent und damit über den erwarteten 4,0 Prozent. Wichtiger als die Beschäftigungszahlen ist aber die Lohnentwicklung, denn sie erlaubt Rückschlüsse auf die Inflation. Für die US-Notenbank wiederum ist die Teuerung ein wichtiges Kriterium, an dem sie ihre Geldpolitik ausrichtet. Die Stundenlöhne stiegen im März zum Vormonat um 0,3 Prozent, während Ökonomen den Anstieg auf nur 0,2 Prozent geschätzt hatten.

Im späteren Tagesverlauf wird US-Notenbankchef Jerome Powell beim Economic Club of Chicago eine Rede zum Konjunkturausblick halten. Nach Börsenschluss in den USA wird der Präsident der San Francisco Fed, John Williams, im kalifornischen Santa Rosa sprechen.

Vermeintlich sichere Häfen verzeichnen mit der verschärften Rhetorik im Handelsstreit und den enttäuschenden Arbeitsmarktdaten etwas Zulauf. Am Anleihemarkt drücken steigende Notierungen die Rendite zehnjähriger Titel um 3 Basispunkte auf 2,80 Prozent. Der Goldpreis dreht ins Plus und steigt um 0,5 Prozent auf 1.334 Dollar je Feinunze. Das Edelmetall dürfte davon profitieren, dass die US-Währung nach den Arbeitsmarktdaten etwas zurückkommt. Der Euro steigt auf knapp 1,2280 Dollar von Kursen um 1,2230 Dollar vor den Daten.

Am Ölmarkt erholen sich die Preise dank des nachgebenden Dollar, nachdem sie zunächst unter dem Zollstreit gelitten hatten. Wenn es tatsächlich zu einem Handelskrieg käme, könnte die Nachfrage nach Rohstoffen wie Öl stark zurückgehen. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verringert sein Minus auf 0,1 Prozent und notiert bei 63,49 Dollar. Brentöl steigt um 0,4 Prozent auf 68,59 Dollar.

Enttäuschende Medikamentenstudie belastet Merck und Incyte

Unter den Einzelwerten geraten die Aktien der Pharma-Unternehmen Merck & Co und Incyte unter Druck, nachdem die Phase-3-Studie einer Kombinationstherapie aus dem Merck-Mittel Keytruda und dem von Incyte entwickelten Epacadostat bei Patienten mit metastasierendem Melanom nicht die primären Endziele erreicht hat. Merck verlieren 0,4 Prozent. Incyte büßen fast 23 Prozent ein.

Härter noch trifft es die Aktie des Incyte-Wettbewerbers Newlink Genetics, die um über 37 Prozent abstürzt. Newlink entwickelt mit Indoximod ein Mittel, das wie Epacadostat zur Gruppe der IDO-Inhibitoren gehört. Diese sollen ein Enzym blockieren, mit dessen Hilfe sich Tumorzellen gegen die Vernichtung durch das körpereigene Immunsystem der Patienten wehren. Wie Incyte hat auch Newlink sein Präparat in Kombination mit Keytruda an Patienten mit Melanomen getestet. Im Gegensatz zu Incyte hat Newlink aber nicht mehr viel in seiner Entwicklungs-Pipeline.

Netflix tendieren kaum verändert. Hier belasten Pläne des Streaminganbieters, das Unternehmen Regency Outdoor Advertising zu kaufen. Netflix biete 300 Millionen Dollar für den Spezialisten für Außenwerbung, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.340,97 -0,67 -164,25 -1,53

S&P-500 2.647,94 -0,56 -14,90 -0,96

Nasdaq-Comp. 7.043,20 -0,47 -33,35 2,03

Nasdaq-100 6.561,41 -0,51 -33,43 2,58

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,28 -2,4 2,30 107,6

5 Jahre 2,61 -3,0 2,64 68,5

7 Jahre 2,73 -3,5 2,76 48,1

10 Jahre 2,80 -3,3 2,83 35,3

30 Jahre 3,04 -3,3 3,07 -2,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:28 Do, 17:10 % YTD

EUR/USD 1,2277 +0,31% 1,2233 1,2231 +2,2%

EUR/JPY 131,57 +0,08% 131,31 131,38 -2,7%

EUR/CHF 1,1778 -0,10% 1,1780 1,1783 +0,6%

EUR/GBP 0,8724 -0,18% 0,8743 1,1442 -1,9%

USD/JPY 107,16 -0,24% 107,34 107,41 -4,9%

GBP/USD 1,4075 +0,52% 1,3992 1,3994 +4,2%

Bitcoin

BTC/USD 6.621,16 -1,9% 6.695,06 6.799,87 -51,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,49 63,54 -0,1% -0,05 +5,3%

Brent/ICE 68,59 68,33 +0,4% 0,26 +4,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.333,60 1.326,59 +0,5% +7,01 +2,4%

Silber (Spot) 16,48 16,39 +0,5% +0,09 -2,7%

Platin (Spot) 916,00 912,50 +0,4% +3,50 -1,5%

Kupfer-Future 3,05 3,07 -0,8% -0,02 -8,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/raz

(END) Dow Jones Newswires

April 06, 2018 09:57 ET (13:57 GMT)

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