18.01.2019 15:44:45
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MÄRKTE USA/Optimismus an der Wall Street dauert an
NEW YORK (Dow Jones)--Die Freude über die jüngsten Entspannungssignale im chinesisch-amerikanischen Handelskonflikt hält sich an der Wall Street auch am Freitag. US-Finanzminister Steven Mnuchin soll in mehreren Strategiesitzungen vorgeschlagen haben, die Strafzölle auf chinesische Importe zu verringern oder ganz aufzuheben, berichtete das Wall Street Journal. Ein Sprecher des Finanzministeriums wollte jedoch von Zollempfehlungen des Ministers nichts wissen. Doch blenden Anleger solche Aussagen aus. Dagegen liefert die Konjunkturentwicklung in den USA wie schon am Vortag Kaufargumente: Nun ist es die Industrieproduktion für Dezember, die positiv überrascht.
Der Dow-Jones-Index steigt im frühen Geschäft um 0,7 Prozent auf 24.531 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um jeweils 0,6 Prozent zu. Zur positiven Grundstimmung trägt auch die Berichtsperiode bei, selbst wenn zuletzt einige Enttäuschungen am Markt verdaut werden mussten. Denn das übergeordnete Bild vermittelt einen durchaus positiven Eindruck. 77 Prozent der im S&P-500 gelisteten Unternehmen, die bislang Geschäftszahlen vorgelegt haben, schnitten besser ab als vom Markt veranschlagt. Typischerweise liegt dieser Wert bei 64 Prozent, wie die Analysten von Refinitiv urteilen.
Gewinnerwartungen an Unternehmen sehr niedrig
Allerdings räumen Händler ein, dass die Gewinnerwartungen an die Unternehmen vor der Berichtssaison kräftig gesenkt worden seien. "Bei Aktien und dem Marktumfeld für andere risikoreiche Vermögenswerte sind wir noch nicht aus dem Gröbsten raus", merkt Chefanalyst David Bowers von Absolute Strategy Research daher kritisch an.
Wenig Grund zur Freude empfinden Anleger von Tesla: Der Elektroautohersteller will 7 Prozent der Vollzeitstellen abbauen. Ziel sei es, die Kosten zu senken, um das neue Model 3 zu einem günstigeren Preis verkaufen zu können, geht aus einer Mail von CEO Elon Musk hervor, in die das Wall Street Journal Einblick hatte. Die vorläufigen Daten für das Schlussquartal deuteten darauf hin, dass Tesla in den drei Monaten per Ende Dezember einen niedrigeren Gewinn als in der Vorperiode verbucht habe, warnt Musk. Die Aktie verliert 6,3 Prozent.
Eli Lilly büßen 3,3 Prozent ein. Der Pharmakonzern hat in einer klinischen Studie der Phase 3 mit dem Medikament Lartruvo einen Fehlschlag erlitten. Eli Lilly zeigte sich "überrascht und enttäuscht" vom Ausgang der neuen Studie. Der Umsatz- und Gewinnrückgang des US-Ölfelddienstleisters Schlumberger ist im vierten Quartal weniger dramatisch ausgefallen als befürchtet. Der Kurs steigt um 4,9 Prozent.
Netflix sinken um 2 Prozent. Der Streaminganbieter hat im vierten Quartal zwar mehr verdient als erwartet und die Zahl seiner Neukunden überraschend stark gesteigert. Der Umsatz blieb jedoch etwas hinter den Erwartungen zurück. Überdies hatte der Kurs am Dienstag erst kräftig um fast 7 Prozent zugelegt, nachdem Netflix umfangreiche Gebührenerhöhungen angekündigt hatte.
Um 2,5 Prozent geht es für American Express nach unten. Der Kreditkartenkonzern hat durchwachsene Geschäftszahlen für das vierte Geschäftsquartal ausgewiesen. Der Gewinn lag deutlich über der Markterwartung, die Einnahmen verfehlten jedoch knapp die Erwartungen.
Der Kurs von J.B. Hunt Transport Services erhöht sich um 6 Prozent. Das Transportunternehmen hat einen Gewinn von 88,7 Millionen Dollar gemeldet nach 385,3 Millionen im Vorjahr. Das Ergebnis enthielt allerdings zuvor angekündigte Belastungen im Zusammenhang mit einem laufenden Rechtsstreit. Der Umsatz von 2,3 Milliarden Dollar entsprach dem Marktkonsens.
Atlassian springen um 5,2 Prozent, nachdem das Software-Unternehmen Zweitquartalszahlen über den Markterwartungen vorgelegt hat. Auch der Ausblick auf das dritte Quartal kommt gut an. Der Kurs von Bank OZK steigt um 11,2 Prozent. Das Unternehmen hat Viertquartalszahlen über Marktprognosen bekannt geben. VF Corp ziehen um 14,2 Prozent an, der Modekonzern erhöhte den Ausblick für das laufende Jahr.
Der Rentenmarkt neigt angesichts der Aufschläge bei Aktien und den überzeugenden Daten zur industriellen Fertigung zur Schwäche. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen gewinnt 1,7 Basispunkte auf 2,77 Prozent. Sollten die Verhandlungen zu einem Abbau der Handelsbeschränkungen führen, dürfte sich die Konjunktur beleben und den Rentenmarkt weiter drücken. Die Daten der im Tagesverlauf noch anstehenden Verbraucherstimmung könnten das Bild allerdings revidieren, heißt es im Handel.
Ölpreise von Nachfragehoffnung getrieben
Am Erdölmarkt ziehen die Preise an: Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,2 Prozent auf 52,71 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1,0 Prozent auf 61,79 Dollar. Die Internationale Energie-Agentur rechnet mit einem Anstieg der Rohölnachfrage 2019. Niedrigere Preise dürften den Effekt einer schwächeren Konjunkturentwicklung ausgleichen, heißt es bei der Agentur.
Nicht viel tut sich am Devisenmarkt. Der Euro gibt mit den positiven Wirtschaftsdaten etwas nach und sinkt auf 1,1392 Dollar nach einem Tageshoch bei 1,1411, auch zum Yen neigt der Greenback zur Stärke. Der Dollar wird mit 109,49 Yen gehandelt verglichen mit Ständen um 108 zu Beginn der Woche. Gestützt wird der Greenback von den Schlagzeilen zum Handelskonflikt und den Konjunkturdaten. Die Commerzbank sieht aber "gute fundamentale Gründe" dafür, dass die japanische Währung ihren Aufwertungstrend in absehbarer Zeit wieder aufnehmen wird. In erster Linie sei dafür die Aussicht auf eine langsame Normalisierung der japanischen Geldpolitik verantwortlich.
Die Spekulation auf eine Lösung im Handelsstreit drückt auf den Goldpreis. Die Feinunze ist für 1.283 Dollar zu haben, das ist 0,7 Prozent weniger als am Vortag. Die Bewegung könnte nach Ansicht eines technisch orientierten Marktteilnehmer nun bis in den Bereich bei 1.250 Dollar gehen. Ähnlich wie US-Anleihen ist auch der vermeintlich sichere Hafen Gold nicht mehr so gefragt.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 24.530,54 0,66 160,44 5,16
S&P-500 2.652,36 0,62 16,40 5,80
Nasdaq-Comp. 7.126,30 0,59 41,84 7,40
Nasdaq-100 6.760,24 0,62 41,79 6,80
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,57 0,4 2,56 136,4
5 Jahre 2,59 1,3 2,57 66,2
7 Jahre 2,67 1,7 2,65 42,3
10 Jahre 2,76 1,4 2,75 32,0
30 Jahre 3,08 0,8 3,08 1,6
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:29 Mi, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,1393 +0,04% 1,1378 1,1403 -0,6%
EUR/JPY 124,74 +0,29% 123,85 124,08 -0,8%
EUR/CHF 1,1325 +0,04% 1,1284 1,1289 +0,6%
EUR/GBP 0,8812 +0,47% 0,8844 0,8861 -2,1%
USD/JPY 109,49 +0,25% 108,87 108,80 -0,1%
GBP/USD 1,2927 -0,44% 1,2865 1,2866 +1,3%
Bitcoin
BTC/USD 3.606,00 -0,73% 3.592,38 3.610,25 -3,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 52,65 52,07 +1,1% 0,58 +15,9%
Brent/ICE 61,78 61,18 +1,0% 0,60 +14,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.283,11 1.291,90 -0,7% -8,79 +0,0%
Silber (Spot) 15,40 15,53 -0,8% -0,13 -0,6%
Platin (Spot) 804,50 811,00 -0,8% -6,50 +1,0%
Kupfer-Future 2,70 2,68 +0,9% +0,02 +2,8%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/cln
(END) Dow Jones Newswires
January 18, 2019 09:44 ET (14:44 GMT)
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American Express Co. | 289,15 | 0,63% | |
Bank of the Ozarks Registered Shs | 43,97 | 0,39% | |
Eli Lilly | 740,10 | -0,24% | |
J.B. Hunt Transportation Services Inc. | 168,65 | -0,27% | |
Netflix Inc. | 874,60 | 0,07% | |
Schlumberger N.V. (Ltd.) | 37,20 | 0,54% | |
Tesla | 451,80 | -1,15% | |
V.F. Corp. | 22,33 | 5,18% |