09.05.2016 16:36:46

MÄRKTE USA/Ölpreisverfall bremst Wall Street nur moderat

   Von Barbara Kollmeyer

   NEW YORK (Dow Jones)--Ins Minus gedrehte Ölpreise bremsen am Montag die Wall Street. Dennoch hält die positive Stimmung aus dem späten Freitagsgeschäft an. Bereits zum Wochenschluss hatten enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten die Stimmung nur kurzfristig gedämpft. Die Hoffnung auf anhaltend billiges Geld hatte dann für verhaltene Käufe gesorgt. Kurz nach der Eröffnung des Kassamarkts steigt der Dow-Jones-Index um 0,2 Prozent auf 17.777 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,3 bzw. 0,4 Prozent zu.

   Zwar war der Beschäftigungsaufbau schwächer als erhofft ausgefallen, gleichwohl war die Lohninflation jedoch vergleichsweise hoch und auch etwas stärker als vorhergesagt. Steigende Löhne werden als Indiz für eine anziehende Nachfrage nach Arbeitskräften gewertet, die zudem die Inflation anheizen. "Was wir brauchen sind Daten, die die Märkte beschwichtigen, dass das Wachstum nicht abstürzt, aber zugleich langsam genug ausfällt, damit die Fed die Zinsen nicht erhöht", sagt Investmentstratege Krishna Memani von Oppenheimer Funds. Im Sitzungsverlauf könnten Neel Kashkari, US-Notenbankpräsident aus Minneapolis, und John Williams, sein Kollege aus San Francisco, möglicherweise zu dieser wichtigen Frage weiteren Spekulationsstoff liefern.

China bleibt Unsicherheitsfaktor Trotz der überraschend positiven Stimmung am Aktienmarkt gibt es auch mahnende Stimmen. Im Handel wird auf die enttäuschenden Daten zur chinesischen Handelsbilanz verwiesen. Die chinesischen Im- wie auch Exporte entwickelten sich schwach und verfehlten die Markterwartungen. "Es dürfte heute eine verwirrende Sitzung werden, bedenkt man den Kurssturz in China und die weiterhin schwachen Daten in Asien", warnt Aktienstratege Peter Garnry von Saxo Bank.

   Am Ölmarkt haben sich die zwischenzeitlichen Aufschläge schon wieder in Luft aufgelöst. US-Leichtöl der Sorte WTI und europäisches Referenzöl der Sorte Brent geben 1,1 bzw. 1,4 Prozent nach. "Neue Wetterberichte sprechen für Regen und damit für ein baldiges Ende der Waldbrände in der kanadischen Ölprovinz Alberta", so ein Händler. Durch die verheerenden Waldbrände war die kanadische Schieferölindustrie weitgehend zum Erliegen kommen. Zudem belastend für die Ölpreisentwicklung werden erste Kommentare des neuen saudischen Ölministers gewertet. Mit einer Trendwende bei den hohen saudischen Förderquoten zur Verteidigung der Marktanteile sei kurzfristig nicht zu rechnen, heißt es. Unerwartet stark gestiegene Ölimporte in China hatten die Preise zunächst gestützt.

   Der Dollar zieht derweil zum Yen an. Der japanische Finanzminister Taro Aso brachte Interventionen am Devisenmarkt gegen die Yen-Stärke und die Marktvolatilität ins Spiel. Der Euro stagniert dagegen bei rund 1,14 Dollar. Gebremst wird die Gemeinschaftswährung von EZB-Vizepräsident Vitor Constancio, der der Europäischen Zentralbank (EZB) weitere Werkzeuge bescheinigte, um das Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen.

   Der Goldpreis kommt von seinem Hoch am Freitag über 1.294 Dollar auf aktuell 1.268 Dollar deutlich zurück, was der Dollarstärke zum Yen und anderen Währungen zugeschrieben wird. Am US-Rentenmarkt steigen die Notierungen leicht, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um einen Basispunkt auf 1,77 Prozent.

Lendingclub brechen ein Unter den Einzelwerten haben sich Twitter vorbörslich zunächst sehr volatil gezeigt. Im frühen Handel verlieren die Papiere 0,3 Prozent. Der Kurznachrichtendienst soll laut Vertretern von US-Geheimdiensten diesen den Zugriff auf einen bestimmten Dienst verweigert haben, um die Privatsphäre von Nutzern zu gewährleisten. LendingClub brechen um 24,2 Prozent ein. Nach dem Ausweis eines bereinigten Ergebnisses unter Markterwartung wirft CEO Renaud Laplanche das Handtuch beim Online-Kreditvermittler.

   Die Titel des Auktionshauses Sotheby's sinken nach höher als befürchtet ausgefallenen Verlusten um 4,7 Prozent. Walt Disney meldet einen guten Kinostart von "Captain America: Civil War" in Nordamerika, die Papiere des Unterhaltungskonzerns ziehen um 0,7 Prozent an. Der Medienkonzern wird am Dienstag seine Ergebnisse für das 2. Quartal vorlegen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.780,76 0,23 40,13 2,04 S&P-500 2.063,33 0,30 6,19 0,95 Nasdaq-Comp. 4.757,91 0,46 21,76 -4,98 Nasdaq-100 4.350,98 0,48 20,81 -5,27

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:38 Fr, 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1390 -0,13% 1,1405 1,1418 +4,9% EUR/JPY 123,51 +0,60% 122,78 121,88 -3,1% EUR/CHF 1,1051 -0,20% 1,1074 1,1076 +1,6% GBP/EUR 1,2661 +0,11% 1,2647 1,2644 -6,8% USD/JPY 108,44 +0,75% 107,64 106,74 -7,6% GBP/USD 1,4421 -0,03% 1,4425 1,4439 -2,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,16 44,66 -1,12 -0,50 +8,5% Brent/ICE 44,72 48,13 -1,43 0,00 +18,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.263,77 1.287,89 -1,9% -24,12 +19,1% Silber (Spot) 16,98 17,47 -2,8% -0,49 +22,9% Platin (Spot) 1.051,08 1.079,56 -2,6% -28,48 +17,9% Kupfer-Future 2,10 2,15 -2,2% -0,05 -1,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/flf/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   May 09, 2016 10:05 ET (14:05 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 05 AM EDT 05-09-16

Analysen zu Twittermehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel