03.06.2016 16:12:46

MÄRKTE USA/Mauer US-Arbeitsmarkt drückt Aktien und Dollar

   NEW YORK (Dow Jones)--Ein erschreckend schwacher US-Arbeitsmarkt wirbelt am Freitag die Kurse an den Märkten durcheinander. Im Mai wurden in Amerika lediglich 38.000 Stellen neu geschaffen, erwartet worden waren 158.000. Mit den Zahlen drehten der Dollar und die Aktienkurse nach unten ab. Der Dow-Jones-Index verliert 0,4 Prozent auf 17.766 Punkte, der S&P-500 und der Nasdaq-Composite fallen ebenfalls um jeweils 0,4 Prozent. Dagegen gewinnen die Anleihenotierungen und der Goldpreis.

   "Nicht mal ein Zauberer schafft es, diese Zahl gut erscheinen zu lassen", sagt Marktstrategin Quincy Krosby von Prudential Financial: "Für eine Fed, die offenbar die Zinsen anheben wollte, ist dies nicht hilfreich." Die für Juni bislang noch als denkbar gesehene Zinserhöhung dürfte damit vom Tisch sein. Brain Edmonds von Cantor Fitzgerald sagt, er glaube nicht, dass die Fed die Zinsen im Sommer erhöhen kann. Allerdings hat sich das Lohnwachstum beschleunigt. Brian Jacobson von Wells Fargo Funds Management ist daher der Meinung, dass dies für die Fed eine verwirrende Datenlage sei.

   Für etwas Irritation sorgte auch der deutliche Rückgang der Arbeitslosenquote auf 4,7 von 5 Prozent. Wie die Helaba anmerkt, ist dieser Rückgang vor allem auf die gesunkene Erwerbsquote zurückzuführen. Diese ist auf 62,2 Prozent gefallen und damit auf den niedrigsten Stand des Jahres. In den Jahren vor der Finanzkrise lag sie bei rund 66 Prozent.

Dollar fällt um über eineinhalb Cent Noch am Vortag hatte sich das technische Bild an der Wall Street deutlich aufgehellt, nachdem der Nasdaq-Composite als auch der S&P-500 über ihrem Aprilhoch geschlossen haben, wobei der S&P-500 wieder die psychologisch wichtige Marke von 2.100 Punkten erobert hat. Bis zum Jahres-Verlaufshoch waren es noch 6 Punkte.

   Im Handelsverlauf stehen noch weitere Konjunkturdaten an, die indes nun ganz im Schatten des Arbeitsmarkts stehen. Berichtet werden noch der Markit-Einkaufsmanagerindex sowie der ISM-Index jeweils für das Dienstleistungsgewerbe und der Auftragseingang der Industrie.

   Am Devisenmarkt fällt der Dollar mit dem Jobbericht wie ein Stein. Der Euro steigt um über eineinhalb Cent auf 1,1310 Dollar. Auch zum Yen geht es für die US-Devise in vergleichbarem Ausmaß abwärts. Der Goldpreis profitiert von den Daten und steigt um über 2 Prozent auf 1.240 Dollar je Feinunze. Mit den nun erwarteten weiter niedrigen Zinsen wird das zinslose Gold attraktiver.

   Auch die US-Anleihen machen einen Satz nach oben und preisen damit die gesunkenen Zinserwartungen ein. Die Rendite der zehnjährigen Papiere fällt um 10 Basispunkte auf 1,71 Prozent.

   Der US-Ölpreis kommt unter leichten Druck. WTI fällt um 0,3 Prozent auf 49,04 Dollar je Barrel. Brentöl pendelt dagegen weiter um die 50-Dollarmarke. Am Vortag hatte zunächst das ergebnislose Opec-Treffen belastet, bevor neue Lagerdaten aus den USA eine Erholung einleiteten.

Broadcom mit Zahlen gesucht Unternehmensseitig stehen Broadcom im Blick. Der Chiphersteller hat im zweiten Geschäftsquartal nicht so schlecht abgeschnitten wie befürchtet. Überdies gab das Unternehmen einen optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal und erhöht die Quartalsdividende um 1 Cent auf 50 Cent. Die Aktie steigt um 6,8 Prozent.

   Gap gewinnen 3,1 Prozent. Der Einzelhändler hat zwar über einen 5-prozentigen Umsatzrückgang in den vergangenen vier Wochen berichtet, die Analysten hatten aber befürchtet, dass es um über 7 Prozent zurückgeht.

   Visa fallen um 0,2 Prozent. Der US-Kreditkartenanbieter kann sein früheres Europa-Geschäft wieder übernehmen. Mit dem grünen Licht der EU-Kommission liegen alle nötigen Genehmigungen vor, teilte das Unternehmen mit. Die über 20 Milliarden Euro schwere Transaktion soll noch im Juni abgeschlossen werden.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.766,25 -0,41 -72,31 1,96 S&P-500 2.097,65 -0,36 -7,61 2,63 Nasdaq-Comp. 4.952,02 -0,39 -19,35 -1,11 Nasdaq-100 4.517,15 -0,31 -14,20 -1,66

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:23 Do, 17.27 Uhr % YTD EUR/USD 1,1307 +1,37% 1,1155 1,1157 +4,1% EUR/JPY 121,40 +0,08% 121,30 121,27 -4,8% EUR/CHF 1,1080 +0,27% 1,1050 1,1045 +1,9% GBP/EUR 1,2888 -0,22% 1,2917 1,2937 -5,1% USD/JPY 107,37 -1,27% 108,76 108,69 -8,5% GBP/USD 1,4572 +1,09% 1,4415 1,4433 -1,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,06 49,17 -0,2% -0,11 +18,7% Brent/ICE 49,71 50,04 -0,7% -0,33 +18,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.238,29 1.212,50 +2,1% +25,79 +16,7% Silber (Spot) 16,41 15,99 +2,6% +0,42 +18,8% Platin (Spot) 978,51 958,00 +2,1% +20,51 +9,8% Kupfer-Future 2,12 2,07 +2,3% +0,05 -1,4% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz/ros

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   June 03, 2016 09:42 ET (13:42 GMT)

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